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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Virginia?
    Und Gehinnom weiß, ich will dich ebenfalls küssen.
    Wir beendeten das Essen und lehnten uns auf den Stühlen zurück, um weiter an unserem Wein zu nippen. Die Flasche ging zur Neige.
    »Also, erzähl mir doch ein bisschen mehr von dir«, sagte ich. »Was machst du so?«
    »Ich? Ach, ich bin ziemlich langweilig.«
    Ja, und obendrein betrunken. Aber in dir schlummert eine dunkle Welt an Emotionen, die nur danach trachtet, an die Oberfläche zu dringen. »Na, erzähl schon. Wie verbringst du deine freie Zeit, wenn du nicht gerade in einem Aufzug feststeckst?«
    »Ahm … ich lese gern. Sehe fern. Höre klassische Musik. Zeichne.«
    »Was zeichnest du so?«
    »Ach, inzwischen mache ich das eigentlich nicht mehr. Ich habe früher Kohleporträts gezeichnet, manchmal auch Stillleben gemalt. Ich habe einen Master in Studio Art.« Sie lächelte wehmütig. »Es gab mal eine Zeit, da dachte ich, ich könnte damit meinen Lebensunterhalt verdienen.«
    »Wirklich?«
    »Aber was sie einem auf der Uni nicht beibringen, ist, wie man das Ganze in die Praxis umsetzt.« Sie kicherte beschwipst. »Rechnungen wollen eben bezahlt werden. Willkommen in der Realität, adieu Wunschträume,«
    »Ich würde deine Werke gern mal sehen.«
    »Ich sag ja, ich hab schon lange nichts mehr gemacht.«
    »Dann eben deine alten Sachen.«
    »Ach, nein. Ich hab das alles weggeräumt, als …« Ihre Worte rissen ab, sie atmete tief ein. »Als Chris starb. Ich habe den ganzen Kram weggepackt. Weggeschlossen.«
    »Warum?«
    Sie schüttelte den Kopf, zuckte die Schultern. »Ich konnte es einfach nicht mehr sehen. Ich konnte mir nicht ständig die Möglichkeiten vor Augen führen, die sich niemals realisieren würden.«
    »Virginia.« Ich streckte die Hand nach ihr aus, berührte ihre Finger; sie sah mich an, ein Schimmern von Tränen in den Augen. »Die Kunst ist ein Geschenk, genauso wie die Musik. Sie ist dazu da, geteilt zu werden, auch lange nachdem man selbst nicht mehr ist.«
    Sie lächelte gezwungen; ihre Augen zeugten von der offenen Wunde, die selbst nach zwei Jahren noch nicht verheilt war. »Bist du etwa Kunstliebhaber?«
    »Unter anderem.«
    »Manche Dinge sind einfach dazu bestimmt, weggepackt zu werden.«
    »Und manche«, sagte ich, während ich mich näher an sie heranlehnte, »sind dazu bestimmt, geteilt zu werden.«
    Und dann küsste ich sie.
    Obwohl ihre Lippen geschlossen waren, schmeckte ich den Rotwein und das würzige Fleisch, roch das Aroma ihrer Seele inmitten all der anderen Düfte von Verwirrung und Schmerz, Begehren und Schuld. Mein dämonischer Charme blieb weiterhin inaktiv; sie musste mich küssen, musste mich freiwillig küssen, damit er seine Wirkung entfalten konnte. Aber ich musste sie einfach küssen, musste ihr zeigen, dass sie diesen Teil ihrer selbst mit mir teilen konnte. Es war ein zärtlicher Kuss, eine sanfte Begegnung unserer Lippen. Und er endete viel zu schnell.
    Sie wich zurück, verwirrt. »Nicht.«
    »Es ist doch nur ein Kuss.« Meine Stimme klang weich; meine Hand ruhte immer noch auf ihrer. »Ich verspreche, ich werde dir nicht wehtun.« Noch nicht.
    »Don.« Sie seufzte, wandte den Blick ab. »Bitte. Ich mag dich wirklich gern, aber … Ich bin einfach noch nicht bereit dazu.«
    »Ist schon in Ordnung.« Ich drückte sanft ihre Hand, lächelte. »Wir haben gesagt, wir lassen uns Zeit, richtig?« Was spielte es schon für eine Rolle, dass meine Frist in achtundvierzig Stunden ablief? In der Zwischenzeit konnte viel passieren.
    »Ich weiß«, sagte sie zur Wand. »Aber ich glaube, ich kann das nicht.«
    »Du kannst was nicht? Wir reden doch nur.« Und halten Händchen. Vorerst.
    »Mit dir zusammen sein.«
    »Virginia.«
    »Du verstehst das nicht. Es … Chris zu verlieren war so hart. So furchtbar hart. Ich kann das Ganze nicht noch mal durchmachen.«
    »Virginia. Ich sterbe nicht.« Hoffentlich.
    »Ich weiß. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, ihn zu betrügen. Wenn ich dich ansehe, wie du mich ansiehst, wenn du mich berührst …« Sie entzog mir ihre Hand. »Wenn du mich küsst.«
    »Es ist jetzt zwei Jahre her«, sagte ich. »Du hast das Recht, etwas für einen anderen zu empfinden.«
    »Aber es geht nicht darum, ob ich das Recht habe. Ich kann nichts dafür, dass ich so empfinde.«
    »Natürlich nicht. Aber Witwe zu sein heißt nicht, dass du dich zu einer Märtyrerin machen musst.«
    Sie wirbelte herum, um mich anzustarren. Das Gift in ihren Augen verätzte mich wie ein Diamant. »Du hast

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