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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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Großzügigkeit hatte ich nicht gerechnet. Zumal ich ihren Laden am Ende gleich mit einer ganzen Ladung von Kleidung in den Armen verließ. Ofensichtlich gehöre ich zu den wenigen Menschen in New York, die tatsächlich bereit sind, einen weißen Lack-Jumpsuit, ein Plastikkleid oder rote Latex-Hotpants zu tragen.
    Ich fühlte mich wie Cinderella.
    Noch dazu ist mir die Fee genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen. Mein blauer chinesischer Morgenrock, das Cocktailkleid und die OP-Kittel hängen mir bereits zum Hals heraus. Samantha hat vollkommen recht: Wenn die Leute einen immer in den ewig gleichen Klamotten sehen, kommt ihnen der Verdacht, man würde es im Leben nie mehr zu etwas bringen.
    Samantha wohnt mittlerweile wieder bei Charlie. Sie sagt, sie würde sich ständig mit ihm über Tafelgeschirr, Kristallkarafen und die Vor- und Nachteile eines Sushi-Bufets auf ihrer Hochzeitsparty streiten, und könne es nicht fassen, dass sich ihr Leben auf derartige Nichtigkeiten reduziert hat. Als sie sich bei mir darüber beschwerte, erinnerte ich sie daran, dass sie nach ihrer Hochzeit im Oktober eine gemachte Frau sein würde und sich
von da an nie mehr in ihrem Leben über irgendetwas Sorgen machen musste, was sie dazu veranlasste, eine ihrer berüchtigten Abmachungen mit mir zu trefen: Wenn ich ihr bei der Suche nach dem perfekten Hochzeitskleid zur Seite stehe, wird sie mir helfen, die Gästeliste für meine Lesung zusammenzustellen.
    Die für ihre Hochzeit steht schon fest. Unter anderem werden Donna LaDonna und ihre Mutter nach New York kommen, um ihr bei den Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zu helfen. Als Samantha mir davon erzählte, fiel mir auf, dass mein Leben hier mich so in Anspruch genommen hat, dass ich Donna völlig vergessen hatte.
    Der Gedanke, sie wiederzusehen, beunruhigte mich zwar ein bisschen, machte mich aber bei Weitem nicht so nervös wie die Vorstellung, was Bernard zu meinem Stück sagen wird.
    Gestern Abend habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und es ihm endlich zu lesen gegeben. Ich habe es ihm buchstäblich auf dem Silbertablett präsentiert. In seiner Küche entdeckte ich einen silbernen Platzteller, den Margie bei ihrem Auszug übersehen haben musste, legte das Manuskript darauf, band eine große rote Schleife darum und servierte es ihm vor dem Fernseher, wo er gerade saß und MTV schaute. Wahrscheinlich wäre es ihm lieber gewesen, ich hätte mich ihm selbst nackt auf dem Tablett liegend serviert.
    Mittlerweile bereue ich es bitter, ihm das Stück zu lesen gegeben zu haben. Die Vorstellung, dass er es nicht gut findet, macht mich krank. Ich bin den ganzen Vormittag unruhig durchs Apartment getigert, habe auf seinen Anruf gewartet und gebetet, dass er sich meldet, bevor ich mich mit Samantha und Donna LaDonna bei Kleinfeld Bridal — New Yorks berühmtesten Hochzeitsausstatter — trefen muss.
    Bernard hat nicht angerufen – ganz im Gegensatz zu Samantha, die mich geradezu mit Anrufen bombardiert, um mich an unsere Verabredung zu erinnern. »Um Punkt zwölf, hörst du? Wenn wir nicht Punkt zwölf Uhr da sind, stornieren sie den Termin.«
    »Du meine Güte, man könnte meinen, du wärst Cinderella. Am Ende verwandelt sich dein Taxi noch in einen Kürbis, wenn du zu spät bist.«
    »Spar dir deine Scherze, Carrie. Hier geht es um meine Hochzeit. «
    Allmählich ist es höchste Zeit, mich auf den Weg zu machen, und Bernard hat immer noch nicht angerufen, um mir zu sagen, ob ihm mein Stück gefällt. Oder auch nicht.
    Mein ganzes Leben hängt an einem Tüllfaden.
    Das Telefon klingelt. Endlich. Das kann nur Bernard sein. Samantha müssten mittlerweile die Zehncentstücke ausgegangen sein.
    »Carrie?« Samantha kreischt förmlich in den Hörer. »Warum bist du immer noch zu Hause? Du solltest doch schon längst unterwegs sein.«
    »Bin auf dem Sprung. Bis gleich.« Ich lege auf, werfe dem Telefon einem finsteren Blick zu, ziehe schnell meinen neuen Jumpsuit an und rase die Stufen hinunter.
    Das Geschäft befindet sich am anderen Ende der Stadt mitten in Brooklyn. Ich muss ungefähr fünfmal umsteigen und nutze die Zeit, bevor die jeweils nächste U-Bahn kommt, um Bernard anzurufen. Ich kann einfach nichts anders. Aber er ist weder zu Hause, noch im Theater. Verdammt noch mal, wo steckt er? In Brooklyn angekommen steuere ich sofort die nächstgelegene Telefonzelle an. Er ist nicht da. Niedergeschmettert lege ich auf.
Mittlerweile bin ich fest davon überzeugt, dass er meine Anrufe

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