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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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Bravour gemeistert.

33
    »Carrie! Liebes! Wie schön, dich zu sehen«, ruft Bobby, als ich aus dem Aufzug trete. »Das ist ja eine nette Überraschung! Also wirklich, mit dir hätte ich jetzt am allerwenigsten gerechnet«, plappert er munter weiter und nimmt meinen Arm.
    Ich schwinge meine Tasche von einer Schulter auf die andere. »So überrascht dürfest du aber gar nicht sein, Bobby. Ich habe dich angerufen, erinnerst du dich?«
    »Oh, aber es ist immer eine Überraschung, eine gute Freundin zu sehen, findest du nicht? Besonders, wenn die Freundin so überaus attraktiv ist wie du.«
    »Aha«, sage ich stirnrunzelnd und frage mich, was das mit meinem Stück zu tun hat.
    Bernard und ich sind am späten Sonntagnachmittag gemeinsam mit Teensie und Peter, die uns in ihrem alten Mercedes mitgenommen haben, nach New York zurückgekehrt. Teensie saß mit verknifener Miene am Steuer und redete wenig. Während Bernard und Peter sich über Sport unterhielten, gab ich mir größte Mühe, mich von meiner besten Seite zu zeigen und verhielt mich still, was mir nicht weiter schwerfiel, weil ich mit
den Gedanken sowieso ganz woanders war. Ich fragte mich, ob Bernhard vorhatte, regelmäßig die Wochenenden mit Teensie und Peter zu verbringen. Falls ja, sah ich schwarz für unsere Beziehung. Ich wollte mit ihm zusammen sein – nicht mit seinen Freunden.
    Sobald ich wieder zurück in Samanthas Wohnung war, schwor ich mir, mein Leben in Ordnung zu bringen, wozu ein Anruf bei Bobby gehörte, um mit ihm ein Trefen zu vereinbaren, damit wir endlich den Ablauf der Lesung besprechen konnten. Leider scheint Bobby die Angelegenheit nicht ganz so ernst zu nehmen wie ich.
    »Was hältst du davon, wenn ich erst einmal eine kleine Führung durch meine Räume mit dir mache«, schlägt er jetzt vor und scheint völlig vergessen zu haben, dass ich nicht das erste Mal bei ihm bin. Als ich an die Party an jenem Abend zurückdenke, kommt es mir vor, als würde sie schon Jahre zurückliegen. Eine Mahnung daran, dass die Zeit rast und alles endlich ist. Einschließlich meines Aufenthalts in New York.
    Diese Lesung ist vielleicht meine letzte Chance, den Felsen Manhattan doch noch zu erklimmen und so weit hinaufzuklettern, dass mich niemand mehr herunterholen kann.
    »Ich schlage vor, dass wir die Stühle hierhin stellen«, erklärt Bobby und zeigt mit einer weit ausholenden Handbewegung auf den hinteren Teil des Raums. »Außerdem servieren wir Cocktails. Meinetwegen sollen die Gäste sich ruhig betrinken. Was meinst du? Sollen wir zusätzlich lieber Weißwein oder Wodka anbieten? Oder beides?«
    »Oh, äh, beides«, murmle ich.
    Bobby nickt begeistert. »Sehr gut. Hast du vor, Schauspieler einzusetzen oder soll es eine reine Lesung werden?«
    »Ich glaube, eine Lesung wäre besser. Fürs Erste jedenfalls«, sage ich und sehe schon die strahlenden Scheinwerfer des Broadways vor mir. »Ich habe beschlossen, das Stück selbst zu lesen.« Nach der Lesung mit Capote in der New School halte ich es für einfacher, niemand anderen mit einzubeziehen.
    »Selbst ist die Frau, nicht wahr?« Bobby nickt. Sein ständiges eifriges Nicken geht mir allmählich ein bisschen auf die Nerven. »So, und zur Feier des Tages sollten wir uns jetzt erst mal ein Schlückchen Champagner genehmigen.«
    »Aber es ist noch nicht mal Mittag«, entgegne ich.
    »Sag bloß, du gehörst zu diesen Faschisten, die nur zu bestimmten Zeiten trinken?«, ruft er und scheucht mich einen kurzen Flur hinunter, der zu seinem Wohnbereich führt. Ich folge ihm zögernd, obwohl in meinem Hinterkopf sofort eine Alarmanlage losgeht. »Künstler wie wir können nicht wie gewöhnliche Leute leben. Feste Terminpläne und geregelte Mahlzeiten töten jegliche Kreativität, findest du nicht?«, fragt er.
    »Wahrscheinlich hast du recht«, seufze ich und würde am liebsten die Flucht antreten. Andererseits ist es unglaublich großzügig von Bobby, mir sein Loft für die Lesung zur Verfügung zu stellen, und ein Gläschen Champagner wird mich schon nicht umbringen …
    »Komm mit, ich zeige dir auch noch den Rest meiner Behausung. «
    »Nein, wirklich, Bobby, das ist nicht nötig«, versuche ich abzuwehren.
    »Aber ich habe mir extra den ganzen Nachmittag für dich freigehalten.«
    »Warum das denn?«
    »Damit wir uns ein bisschen besser kennenlernen können.«
    Ach du liebe Güte. Hat Bobby etwa vor, mich zu verführen? Das kann nicht sein Ernst sein. Erstens ist er viel kleiner als ich, zweitens

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