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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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mindestens vierzig und hat Hängebacken und drittens ist er schwul. Oder etwa nicht?
    »Tadaa! Und das hier ist mein Schlafzimmer«, verkündet er mit großer Geste. Die Einrichtung ist minimalistisch und der Raum tadellos sauber, woraus ich schließe, dass er eine Putzfrau hat.
    Bobby lässt sich auf den Rand des ordentlich gemachten Betts fallen, nimmt einen Schluck Champagner und klopft neben sich auf die Matratze.
    »Bobby«, sage ich bestimmt. »Ich sollte jetzt wirklich gehen.« Um meine Absicht zu unterstreichen, stelle ich mein Glas auf dem Fenstersims ab.
    »Oh, bitte nicht dorthin stellen«, ruft er panisch. »Das hinterlässt einen Rand.«
    »Dann bringe ich es eben in die Küche zurück«, sage ich und mache mich auf den Weg.
    »Du kannst noch nicht gehen.« Er schüttelt energisch den Kopf. »Wir haben uns doch noch gar nicht richtig über dein Stück unterhalten.«
    Ich verdrehe die Augen. Da ich ihn aber nicht völlig vor den Kopf stoßen möchte, beschließe ich, mich kurz neben ihn zu setzen – und danach wirklich schleunigst den Rückzug anzutreten.
    Vorsichtig nehme ich auf der Bettkante Platz und achte darauf, so viel Abstand wie möglich zwischen ihm und mir zu lassen. »Also das Stück …«
    »Genau, das Stück«, ermuntert er mich. »Was hat dich dazu bewogen, es zu schreiben?«
    »Na ja, ich …« Ich suche nach Worten, was Bobby jedoch offensichtlich zu lange dauert.
    »Reich mir doch bitte mal das Foto, das auf dem Nachttisch steht, bist du so nett?« Bevor ich reagieren kann, ist er schon zu mir herübergerutscht und deutet mit einem manikürten Zeigefinger auf das Bild. »Das ist meine Frau«, erklärt er kichernd. »Oder sollte ich lieber sagen, meine Exfrau?«
    »Du warst verheiratet?«, frage ich mit so viel Höflichkeit wie ich aufringen kann, obwohl die Alarmanlage in meinem Kopf mittlerweile wie ein ganzer Glockenturm klingt.
    »Ganze zwei Jahre lang. Sie hieß Annalise und war Französin. «
    »Mhm.« Ich schaue mir das Foto etwas genauer an. Annalise ist eine dieser Schönheiten mit geradezu absurd riesigem Schmollmund und wilden, brennenden schwarzen Augen, denen man auf den ersten Blick ansieht, dass sie völlig durchgeknallt sind.
    »Du erinnerst mich an sie.« Bobby legt mir eine Hand auf den Schenkel.
    »Aber ich sehe ihr überhaupt nicht ähnlich«, widerspreche ich und schiebe seine Hand von meinem Bein.
    »Oh doch, finde ich schon«, murmelt er, schürzt die Lippen und schiebt sein Gesicht in Zeitlupentempo an meines heran.
    Ich drehe hastig den Kopf zur Seite und befreie mich von seinen grabschenden Händen. Igitt. Und überhaupt, welcher Mann geht bitte schön zur Maniküre?
    »Also wirklich, Bobby!« Ich greife nach meinem Glas, das auf dem Boden steht, und stürme aus dem Zimmer.
    Wie ein gescholtenes Hündchen folgt er mir in die Küche. »Bitte geh nicht«, fleht er. »Es ist fast noch eine ganze Flasche
Champagner übrig. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich sie allein trinke. Champagner lässt sich so schlecht aufheben.«
    Die Küche ist winzig, und Bobby hat sich breitbeinig in die Tür gestellt, um meinen Fluchtweg zu blockieren.
    »Ich habe einen Freund«, sage ich mühsam beherrscht.
    »Er muss es ja nicht erfahren.«
    Als ich gerade in Erwägung ziehe, ihn einfach über den Haufen zu rennen, ändert er mit einem Mal seine Taktik und mimt den Gekränkten. »Ich weiß nicht, Carrie. Irgendwie habe ich das Gefühl, du magst mich nicht, und das ist natürlich nicht die beste Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit.«
    Soll das ein Scherz sein? Aber vielleicht hatte Samantha recht. Mit Männern zusammenzuarbeiten ist heikel. Würde Bobby womöglich auf die Idee kommen, die Lesung abzusagen, wenn ich ihn abweise? Ich schlucke und zwinge mich zu lächeln. »Sicher mag ich dich, Bobby«, versuche ich so glaubwürdig wie möglich zu beteuern. »Aber ich habe nun mal einen festen Freund.« Diese Tatsache zu unterstreichen scheint mir im Moment die beste Strategie zu sein.
    »Wen denn?«
    »Bernard Singer.«
    Bobby bricht in schallendes Gelächter aus. »Bernard?« Er kommt auf mich zu und greift nach meiner Hand. »Der ist doch viel zu alt für dich.«
    Ich schüttle fassungslos den Kopf.
    Bobby nutzt meine vorübergehende Kampfunfähigkeit für einen weiteren Angrif. Ungestüm reißt er mich an sich und versucht mich erneut zu küssen.
    Es entsteht ein kleines Gerangel, als ich mich an ihm vorbeidrängen will, während er mich gegen das Spülbecken

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