Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
Vom Netzwerk:
in den Tee schütte.
    »Bobby Nevil.« Sie nickt. »Der ist in der ganzen Stadt bekannt. «
    »Dafür, jungen Frauen an die Wäsche zu gehen?«
    Samantha verzieht das Gesicht. »Damit würde er in New York noch nicht mal traurige Berühmtheit erlangen.« Sie trinkt einen Schluck von ihrem Kafee. »Nein, er hat versucht Michelangelos David zu zerstören.«
    »Die Skulptur?« Na toll. Das ist mal wieder typisch für mich, auf so jemanden reinzufallen. »Also ist er ein Psychopath?«
    »Eher ein Kunstrevolutionär. Er wollte damit ein Statement zur Kunst abgeben.«
    »Was für ein Statement? Dass Kunst scheiße ist?«
    »Wer ist scheiße?«, will Miranda wissen, die gerade mit ihrem Rucksack und einer über die Schulter gehängten schwarzen Einkaufstasche von Saks an unseren Tisch tritt. Sie rupft mehrere Servietten aus dem Spender und wischt sich über die Stirn. »Diese Hitze bringt mich noch um.« Dann winkt sie nach einer Bedienung und bittet um ein Glas Eiswürfel.
    »Sind wir etwa wieder beim Thema Sex?« Sie wirft Samantha einen anklagenden Blick zu. »Dein Tipp mit dem Beckenbodentraining war übrigens ein ziemlicher Reinfall. Ich habe es ausprobiert und bin mir dabei vorgekommen wie ein Zirkusafe. «
    »Machen Zirkusafen Beckenbodentraining?«, frage ich überrascht.
    Samantha schüttelt den Kopf. »An euch beiden ist Hopfen und Malz verloren.«
    Ich seufze. Auf dem Weg hierher habe ich noch geglaubt, dass ich irgendwie mit Bobbys unverschämten Annäherungsversuchen klarkommen würde, aber je länger ich darüber nachdenke, desto wütender werde ich. Auch auf mich selbst. War es vermessen von mir, anzunehmen, Bobby hätte mir angeboten die
Lesung zu organisieren, weil er mir zutraute, Talent zu haben und nicht, weil er ein geiler, alter Bock ist? »Bobby hat versucht, sich an mich ranzumachen«, teile ich Miranda mit bedeutungsschwerer Miene mit.
    »Dieses Rumpelstilzchen?«, entgegnet sie völlig unbeeindruckt. »Ich dachte, der wäre schwul.«
    »Er ist einer von diesen Kerlen, die keiner in der Mannschaft haben will. Egal ob schwul oder hetero«, sagt Samantha.
    »So was gibt es?«, fragt Miranda.
    »Man nennt es sexuell orientierungslos«, antworte ich.
    »Ich dachte, das nennt man bi«, erwidert Miranda grinsend.
    »Könnt ihr nicht mal aufhören, Witze zu machen«, stöhne ich. »Ich hab hier ein ernstes Problem.«
    »An meiner Uni gab es einen Professor«, erzählt Miranda, »von dem alle wussten, dass man bei ihm Bestnoten bekommt, wenn man mit ihm ins Bett geht.«
    Ich werfe ihr einen finsteren Blick zu. »Das hilft mir jetzt auch nicht weiter.«
    »Ach, Carrie, das ist doch nichts Neues. In jeder Kneipe, in der ich gearbeitet habe, herrschte die unausgesprochene Regel, dass man die besten Schichten bekommt, wenn man mit dem Chef schläft«, sagt Samantha. »Genau genommen gilt das für jede Branche. Es gibt immer Typen, die versuchen, sich an dich ranzumachen. Und die meisten von ihnen sind auch noch verheiratet. «
    Ich sehe sie fragend an. »Und? Hast du …«
    »Mit ihnen geschlafen? Was glaubst du denn, Küken?«, entgegnet sie streng. »Jedenfalls habe ich es nicht nötig, mit irgendeinem Idioten ins Bett zu gehen, um Karriere zu machen. Aber abgesehen davon schäme ich mich für nichts, was ich getan
habe. Wenn ihr mich fragt, ist Scham sowieso eine vollkommen überflüssige Gefühlsregung.«
    Mirandas Gesichtsausdruck verrät, dass sie gleich etwas sagen wird, was sie lieber für sich behalten sollte. »Dann verstehe ich nicht, warum du Charlie nichts von der Endometriose erzählst. Wenn du dich wirklich für nichts schämst, kannst du doch auch ehrlich sein.«
    Samantha verzieht den Mund zu einem herablassenden Lächeln. »Nimm es mir nicht übel, Schätzchen, aber meine Beziehung mit Charlie geht dich überhaupt nichts an.«
    »Und warum redest du dann die ganze Zeit darüber?«, lässt Miranda nicht locker.
    Ich vergrabe den Kopf in den Händen und frage mich, warum wir eigentlich alle so gereizt sind. Es muss an der Hitze liegen, die unser Blut kochen lässt.
    »Also was ist jetzt?«, frage ich. »Soll ich die Lesung bei Bobby machen oder lieber doch absagen?«
    »Natürlich machst du sie«, sagt Samantha. »Du darfst dich durch Bobbys lächerlichen Annäherungsversuch auf gar keinen Fall so verunsichern lassen, dass du an deinem Talent zweifelst. Dann hätte er am Ende noch gewonnen und du stehst als Verliererin da.«
    Miranda stimmt ihr zu. »Ganz genau. Schließlich bestimmt nicht diese

Weitere Kostenlose Bücher