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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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Annäherungsversuch startet. Sollte er es trotzdem wagen, schwöre ich, dass ich dieses Mal richtig zuschlagen werde.
    Die Sorge erweist sich als unnötig, denn kurz darauf trefen schon die ersten Gäste ein und Bobby hat erst einmal alle Hände voll damit zu tun, sie in Empfang zu nehmen.
    Ich bleibe in der Küche und nippe an meinem Champagner. Ach, was soll’s! Ich leere das ganze Glas in einem Zug und schenke mir sofort nach.
    Das ist die Nacht der Nächte, denke ich finster entschlossen. Meine erste Lesung. Mein erstes Mal.
    Ich verenge die Augen zu schmalen Schlitzen. Und wehe, Bernard versucht wieder, sich mit irgendeiner faulen Ausrede aus der Afäre zu ziehen. Heute Abend kommt er mir damit nicht durch. Über mich selbst verwundert, schüttle ich den Kopf. Sind das die Gedanken, die ein Mädchen haben sollte, das kurz davor steht, seine Unschuld zu verlieren?
    Als ich mir gerade noch einmal nachschenken will, höre ich plötzlich ein zaghaftes »Carrie?« Ich fahre herum und mir fällt beinahe die Flasche aus der Hand. Vor mir steht Miranda.
    »Bitte nicht mehr böse sein, ja?«, beschwört sie mich.
    Ich bin so erleichtert, dass mir die Beine wegzusacken drohen. Miranda ist hier. Vielleicht wird ja doch noch alles gut.
     
    Kurz nach Mirandas Ankunft verliere ich vorübergehend den Überblick über die Veranstaltung, weil ich plötzlich tausend Dinge auf einmal erledigen muss: die Gäste begrüßen, mir den Kopf darüber zerbrechen, wann wir die Stühle für die Lesung aufstellen sollen, mir Bobby vom Leib halten und mir etwas Geistreiches einfallen lassen, um Charlie zu beeindrucken, der überraschend in Begleitung von Samantha erschienen ist.
    Falls Samantha mir unseren Streit von neulich Abend immer noch nachträgt, lässt sie es sich zumindest nicht anmerken. Sie macht mir sogar ein Kompliment für meine Latex-Hotpants, während sie sich besitzergreifend bei Charlie unterhakt. Er ist ein großer, kräftiger Mann, den man beinahe als attraktiv bezeichnen könnte und dessen Bewegungen leicht linkisch sind, als wüsste er nicht, wohin mit seinen langen Gliedmaßen. Charlie beginnt sofort mit ein paar anderen Gästen über Baseball zu fachsimpeln und ich nutze die Gelegenheit, mich davonzustehlen und nachzusehen, ob Bernard schon da ist.
    Er steht in einer Ecke und plaudert mit Teensie. Ehrlich gesagt bin ich fassungslos, dass er sie überhaupt mitgebracht hat, aber anscheinend hat er das Wochenende bei ihr nicht als so unangenehm empfunden wie ich. Vielleicht hat Teensie es sich ja auch verknifen, ihm meinetwegen eine Moralpredigt zu halten, und er weiß gar nicht, was sie von mir hält. Anzumerken ist es ihr auf jeden Fall nicht. Heute Abend ist sie die Nettigkeit in Person, was vielleicht daran liegt, dass sie dieses Mal mein Gast ist.
    »Als Bernard mir von der Lesung erzählt hat, konnte ich es im ersten Moment gar nicht glauben«, sagt sie. »Ich musste einfach kommen!«
    »Wie schön, dass Sie es einrichten konnten«, antworte ich artig und lächle Bernard an.
    Kurz darauf tauchen Capote, Ryan und Rainbow auf und ziehen mich mit sich davon. Wir unterhalten uns über den Kurs und über Viktor Greenes plötzliche Abreise und staunen darüber, dass der Sommer schon fast vorüber ist. Alles ist erfüllt von Gläserklirren, Lachen und Stimmengewirr und ich fühle mich wie ein funkelnder Diamant. Es ist herrlich, so im Mittelpunkt zu stehen. Ich muss an meinen ersten Abend in New York denken, als ich bei Samantha vor der Tür stand, und kann kaum glauben, wie weit ich seitdem gekommen bin.
    »Hallo, Kindchen«, ruft Cholly Hammond, der wie immer ein Seersucker-Jackett trägt. »Kennen Sie Winnie Dieke schon?«, Er zeigt auf seine Begleiterin, eine junge Frau mit markanten Gesichtszügen. »Winnie ist von der New York Post, und wenn Sie schön nett zu ihr sind, bringt sie vielleicht einen Artikel über Ihre Lesung.«
    »Oh, dann werde ich sogar ganz besonders nett sein. Freut
mich sehr, Winnie«, flöte ich und strecke ihr mit einem strahlenden Lächeln die Hand hin.
    Mittlerweile ist es kurz vor halb elf und der Raum ist brechend voll. Bobbys Loft scheint so etwas wie die Stamm-Adresse für die Feierwilligen der Stadt zu sein. Kein Wunder: Die Drinks sind umsonst, die Kellner barbrüstig und gut gebaut und es gibt jede Menge skurrile Leute zu sehen: eine alte Dame, die sich nur auf Rollerskates fortbewegt, einen Obdachlosen namens Norman, den Bobby manchmal in seinem Kämmerchen schlafen lässt, einen

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