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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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in die Hose gepinkelt.«
    Ich sehe Samantha an, die mir zunickt. »Sehr unterhaltsam, Küken.«
    Es ist einer dieser Momente, in denen man vollkommen auf sich allein gestellt ist. In denen einem niemand helfen kann. In denen das eigene Elend so groß ist, dass es alles um einen herum zu verschlingen droht wie ein riesiges schwarzes Loch im Weltall. Ich stolpere blindlings vorwärts.
    »Lass uns was trinken«, schlägt Bernard vor und greift nach meiner Hand.
    »Gute Idee«, stimmt Samantha etwas zu hastig zu und gibt mir damit den Rest. Selbst sie, die bis vor Kurzem noch meine treueste Unterstützerin gewesen ist, weiß, dass mein Stück eine Katastrophe ist.
    Ich fühle mich wie eine Leprakranke. Niemand will in meiner Nähe sein.
    Bernard zieht mich zur Bar und stellt mich dort, als wolle er sich eines Virus entledigen, neben Teensie ab – ausgerechnet! –, die sich gerade mit Capote unterhält.
    Ich lächle unbehaglich.
    »Tja«, seufzt Teensie übertrieben laut.
    »Du hast es noch mal überarbeitet, oder?«, fragt Capote. »Jedenfalls hat es mir besser gefallen als das, was du im Kurs vorgelesen hast.«
    »Ich musste es sogar komplett neu schreiben. In drei Tagen.« Plötzlich erkenne ich, dass Capote mit dem, was er beim Abendessen nach der Vernissage gesagt hat, völlig recht hatte. Bobby ist tatsächlich ein Idiot. Es war einfach dämlich von mir, mich auf sein Angebot einzulassen, das Stück bei ihm zu lesen. Warum habe ich nicht auf ihn gehört? Der Sommer ist vorbei und ich habe nichts weiter erreicht, als mich zum Gespött der Stadt zu machen.
    Mir wird einen Moment lang schwindelig.
    Capote scheint zu verstehen, wie es mir geht. Er klopft mir
tröstend auf die Schulter und sagt: »Hey, es ist immer gut, eine Gelegenheit beim Schopf zu packen, wenn sie sich bietet. Hast du selbst gesagt, weißt du noch?«
    Er schlendert davon. Kaum ist er weg, holt Teensie zum Todesstoß aus. »Ich fand es jedenfalls sehr unterhaltsam. Nein wirklich, ich habe mich köstlich amüsiert«, säuselt sie. »Aber unter uns gesagt – Sie sehen schlimm aus, Kindchen. Völlig erschöpft. Und wie dünn Sie sind! Ihre Eltern machen sich bestimmt schreckliche Sorgen um sie.«
    Sie hält einen Moment inne und schiebt dann mit einem süffisanten Lächeln hinterher: »Meinen Sie nicht, dass es allmählich an der Zeit ist, wieder nach Hause zu fahren?«

36
    Ich versuche mich zu betrinken, aber es klappt nicht.
    Ich bin ein Totalausfall. Ich schafe es noch nicht einmal, mich volllaufen zu lassen.
    »Carrie«, mahnt Bernard.
    »Was?«, frage ich und hebe trotzig die Flasche Champagner an die Lippen, die ich in meiner Werkzeugtasche von der Party geschmuggelt habe. Ich habe nicht geahnt, dass sich diese Tasche eines Tages noch einmal als so praktisch erweisen würde.
    »Das ist gefährlich.« Bernard windet mir die Flasche aus den Fingern. »Wenn das Taxi plötzlich eine Vollbremsung hinlegen muss, könntest du dir einen Zahn ausschlagen.«
    Ich nehme ihm die Flasche wieder weg und drücke sie fest an mich. »Ich habe Geburtstag.«
    »Ich weiß.«
    »Und? Willst du mir nicht gratulieren?«
    »Das habe ich schon, Carrie. Mehrmals.«
    »Hast du kein Geschenk für mich?«
    »Doch«, sagt er und wird plötzlich ernst. »Aber vielleicht sollte ich dich lieber bei dir zu Hause absetzen und wir verschieben das Ganze auf ein andermal.«
    »Ich will mein Geschenk aber jetzt haben«, jammere ich. »Es zählt nicht, wenn man es nicht an seinem Geburtstag bekommt. «
    »Streng genommen hast du gar nicht mehr Geburtstag, weil es nämlich schon kurz nach zwei Uhr morgens ist.«
    »Streng genommen hat mein Geburtstag erst um kurz nach zwei Uhr morgens begonnen. Also?«
    »Lass gut sein, Kätzchen.« Er drückt mein Knie.
    »Du fandst es nicht gut, oder?« Ich trinke noch einen Schluck Champagner, schaue zum heruntergelassenen Wagenfenster hinaus und spüre die abgasverpestete Luft der New Yorker Sommernacht im Gesicht.
    »Was fand ich nicht gut?«, fragt er.
    Herrgott. Was glaubt er denn, wovon ich rede? Ist er wirklich so dämlich? Sind am Ende alle so dämlich, und es ist mir bisher bloß nie aufgefallen?
    »Mein Stück. Du hast gesagt, es hätte dir gefallen, aber das stimmte gar nicht.«
    »Du hast es komplett neu geschrieben.«
    »Nur weil mir nichts anderes übrig blieb. Wenn Miranda es nicht …«
    »Ist doch nicht schlimm. So etwas kann jedem mal passieren«, versucht er mich zu trösten.
    »Nein, nicht jedem – mir.« Ich klopfe mir mit der

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