Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
Vom Netzwerk:
weiß, was ich meine.
    »Wir können die beiden nicht zu der Verabredung mit Bernard mitnehmen.«
    »Wieso denn nicht? Also ich finde Ryan sehr nett«, sagt sie, als wäre er der einzige normale Mensch, den sie kennengelernt hat, seit sie in New York ist. »Und ich glaube, er fand mich auch nett.«
    »Er ist verlobt.«
    »Na und?« Maggie greift nach der Speisekarte. »Du hast doch selbst gehört, was er gesagt hat. Sie ist in Paris.«
    »Er ist ein ziemlicher Frauenheld.«
    »Und ich flirte gern«, kichert Maggie. »Dann passen wir doch perfekt zusammen.«
    Ich habe mich geirrt. Maggie hat sich verändert. Sie ist zu einer Nymphomanin geworden. »Ich glaube nicht, dass Bernard Lust hat, mit den beiden den Abend zu verbringen.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil er mit zwei so jungen Typen vermutlich nicht besonders viel anfangen kann. Schließlich ist er schon dreißig und …«
    »Oh mein Gott, Carrie.« Maggie sieht mich entsetzt an. »Dreißig? Das ist ja widerlich!«

14
    In Anbetracht von Maggies ofensichtlich sehr aktiver Libido entscheide ich, dass es vielleicht besser ist, wenn sie und Miranda sich nicht kennenlernen, weil ich befürchte, dass das Thema irgendwann unweigerlich wieder auf Sex kommen würde, was angesichts Mirandas ofensichtlich sehr inaktiver Libido zu heftigen Auseinandersetzungen führen könnte, die ich mir lieber ersparen möchte. Stattdessen schlendern wir ein bisschen durch das Village, wo Maggie sich in einem kleinen Esoterikladen von einer Wahrsagerin die Karten legen lässt (»Ich sehe einen Mann mit schwarzen Haaren und blauen Augen« – »Ryan!«, ruft Maggie entzückt), und ziehen danach zum Washington Square Park weiter, wo die übliche bunte Mischung von Freaks, Straßenmusikern, Dealern, Hare-Krishna-Jüngern und Stelzenläufern versammelt ist. Aber das Einzige, was Maggie wahrnimmt, ist die Tatsache, dass es dort keine Grünflächen gibt. »Warum wird das hier Park genannt, wenn nirgendwo ein einziger Grashalm wächst?«
    »Vielleicht gab es früher mal eine Wiese. Und immerhin stehen hier ja auch ein paar Bäume«, antworte ich erschöpft.
    »Ja, aber hast du dir mal die Blätter angeschaut? Die sind von den ganzen Abgasen richtig schwarz geworden. Sogar die Eichhörnchen sehen dreckig aus.«
    »Auf die Eichhörnchen achtet doch sowieso niemand.«
    »Ich schon«, entgegnet sie. »Ich finde es total spannend, Tiere zu beobachten. Habe ich dir schon erzählt, dass ich Marinebiologin werden will?«
    »Tatsächlich?«
    »Hank studiert Bio im Hauptfach und hat gesagt, dass Marinebiologie super ist, weil man dann nach dem Studium in Florida oder Kalifornien leben und arbeiten kann.«
    »Aber du hast dich doch noch nie wirklich für Naturwissenschaften interessiert«, sage ich überrascht.
    »Wie kommst du darauf?«, fragt Maggie. »Mit Chemie kam ich nie klar, aber Bio war immer eines meiner Lieblingsfächer.«
    Das ist mir völlig neu. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Maggie sich immer geweigert hat, die Namen der einzelnen Spezies auswendig zu lernen, weil sie das für unnützes Wissen hielt, das man im späteren Leben sowieso nie mehr brauchen würde.
    Wir streifen noch ein bisschen durch die Straßen, aber Maggies Laune sinkt zunehmend und sie beklagt sich in einem fort, dass es ihr zu heiß ist, dass die New Yorker total unfreundlich sind und ihre Blase am Fuß wehtut. Kaum sind wir wieder zu Hause, beschwert sie sich darüber, dass das Apartment keine funktionierende Klimaanlage hat. Als wir schließlich auf dem Weg zu unserer Verabredung mit Bernard sind und sie sich weigert, mit der U-Bahn zu fahren, reißt mir fast der Geduldsfaden.
    »Da gehe ich ganz bestimmt nicht noch einmal runter«, sagt sie, als wir vor dem Eingang zur Station stehen, und schüttelt entschieden den Kopf. »Der Gestank ist widerwärtig. Ich verstehe nicht, wie du das jeden Tag aushältst.«
    »Ach, Maggie. Das ist nun mal die schnellste und billigste Art sich in New York fortzubewegen«, sage ich und versuche sie mit mir Richtung Treppe zu ziehen.
    »Warum nehmen wir kein Taxi?« Sie macht sich von mir los und verschränkt die Arme. »Meine Schwester und mein Schwager haben mir sowieso geraten, in New York nur mit dem Taxi
zu fahren, weil es sicherer ist. In der U-Bahn kann doch alles Mögliche passieren.«
    »Taxifahren ist aber teurer. Das kann ich mir im Moment einfach nicht leisten.«
    »Ich habe fünfzig Dollar dabei.«
    Wie bitte? Warum hat sie das nicht früher gesagt und mich vorhin

Weitere Kostenlose Bücher