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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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Supermarkt?« Samantha scheint nicht nur nicht kochen zu können, ofenbar weiß sie noch nicht einmal, dass eine »Mahlzeit« in der Regel aus »Zutaten« zubereitet wird, die man in einem »Supermarkt« kauft.
    »Verstehe. Und wo ist der nächste Supermarkt?«
    Ich würde am liebsten laut schreien, stattdessen sehe ich sie mit unbewegter Miene an.
    Sie sitzt in ihrem Büro hinter dem Schreibtisch, trägt einen tief ausgeschnittenen Pullover mit Schulterpolstern, die denen eines Linebackers würdig wären, eine Perlenkette und einen Minirock und sieht sehr sexy, cool und souverän aus. Ich habe mal wieder eine Eigenkreation an – ein schwarzes Seidenunterkleid, das ich in der Taille mit einem breiten, braunen Cowboygürtel zusammengerafft habe. Ein weiterer grandioser Fund aus einem der zahllosen New Yorker Secondhandshops, in denen ich regelmäßig stöbere. Bis gerade eben bin ich mir darin eigentlich noch ziemlich schick vorgekommen, aber neben Samantha fühle ich mich plötzlich wie ein kleines Mädchen, das mit den Sachen ihrer Mutter verkleiden gespielt hat. »Hast du schon mal darüber nachgedacht, dir etwas aus einem Restaurant liefern zu lassen? Dann hättest du gar keinen Stress.«
    Samantha schüttelt entschieden den Kopf. »Charlie glaubt, dass ich kochen kann, und die Illusion will ich ihm nicht rauben. «
    »Wie kommt er eigentlich darauf, dass du kochen kannst?«
    »Weil ich es ihm gesagt habe«, erwidert sie leicht gereizt, steht auf und stemmt die Hände in die Hüften. »Es kommt im Leben nicht darauf an, was du tatsächlich kannst, sondern darauf, wie gut du darin bist, so zu tun als ob. Und glaub mir, Küken, darin bin ich Meisterin.«
    Ich gebe mich geschlagen. »Na schön. Aber vielleicht sollte ich vorher noch einen Blick in Charlies Küche werfen. Ich weiß ja gar nicht, was er schon so alles dahat.«
    »Keine Sorge. Du wirst gleich sehen, dass er perfekt ausgestattet
ist.« Sie bückt sich nach einer riesigen Kelly Bag, die ich an ihr noch nie gesehen habe.
    »Ist die neu?«, frage ich bewundernd.
    Samantha streichelt liebevoll über das weiche Leder, bevor sie sich die Tasche über die Schulter hängt. »Ist sie nicht ein Traum? Hat Charlie mir gekauft.«
    »Manche Leute haben eben einfach Glück«, brumme ich.
    »Man muss nur wissen, wie man seine Karten richtig ausspielt. Aber das wirst du auch noch lernen, Küken.«
    »Glaubst du wirklich, dass dein Plan funktioniert?«, frage ich. »Was sagst du ihm, wenn er mich in der Küche sieht und …«
    »Das wird er nicht«, unterbricht sie mich. »Charlie war nur ein einziges Mal in der Küche und das auch nur, weil er es unbedingt mal mit mir auf der Arbeitsplatte treiben wollte.« Sie seufzt andächtig.
    »Und du erwartest allen Ernstes, dass ich darauf Essen zubereite? «, frage ich und verziehe das Gesicht.
    »Herrgott, Carrie. Schon mal was von Putzfrauen gehört?«
    »Die gibt es in meinem Universum nicht.«
    In diesem Moment platzt ein kleiner braunhaariger Mann ins Büro, der aussieht wie Ken, Barbies männliches Pendant. »Willst du etwa schon gehen?«, fragt er Samantha in scharfem Ton.
    Kurz huscht ein unwilliger Ausdruck über ihr Gesicht, aber sie fängt sich sofort wieder und setzt ein strahlendes Lächeln auf. »Ich muss leider weg«, erklärt sie achselzuckend. »Eine dringende familiäre Angelegenheit, du verstehst.«
    »Und was ist mit der Smirnof-Kampagne«, fragt er.
    »Wodka gibt es schon seit Hunderten von Jahren, Harry. Ich wage zu behaupten, dass es ihn morgen auch noch geben wird.
Meine Schwester dagegen …«, sie deutet auf mich, »ist nur heute da.«
    Ich laufe knallrot an und lächle unbehaglich.
    Harry mustert mich mit zusammengeknifenen Augen — anscheinend braucht er eine Brille, ist aber zu eitel, eine zu tragen.
    »Deine Schwester?«, entgegnet er misstrauisch. »Seit wann hast du denn eine Schwester?«
    »Also wirklich, Harry.« Samantha schnalzt mit der Zunge und schiebt sich an ihm vorbei.
    Harry folgt uns auf den Flur hinaus und ruft: »Kommst du später noch mal wieder?«
    Samantha bleibt stehen und dreht sich mit hochgezogenen Brauen langsam zu ihm um. »Meine Güte, Harry, entspann dich. Du klingst ja schon fast wie mein Vater.«
    Das sitzt. Harry wird blass und schnappt stumm nach Luft. Er ist nicht viel älter als Samantha und hört es wahrscheinlich gar nicht gern, mit einem alten Mann verglichen zu werden.
    »Wer war das denn?«, frage ich, als wir unten auf der Straße sind.
    »Harry Mills.« Sie

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