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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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hasst sie natürlich diejenigen am meisten, die im Gegensatz zu ihr einen Plan haben.«
    Dreißig Minuten später habe ich Walt in allen Einzelheiten die Geschichte von Maggies Besuch erzählt, über die er sich köstlich amüsiert hat. »Warum kommst du nicht auch mal nach New York«, frage ich anschließend, froh, mit ihm darüber gesprochen zu haben. »Zusammen mit Randy. Ich würde euch sogar mein Schlafzimmer überlassen.«
    »Randy braucht kein Bett«, sagt Walt lachend. »Der kann überall schlafen. Wenn du mit ihm shoppen gehst, schläft er dir mitten im Laden sogar im Stehen ein.«
    Ich lächle. »Ich meine es ernst.«
    »Wann kommst du denn mal wieder nach Hause?«, entgegnet er.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und was sagst du zu der Sache mit deinem Vater?«
    »Was für eine Sache?«
    »Oops.«
    »Walt, wovon redest du?«, frage ich erschrocken.
    »Du weißt es noch gar nicht? Dein Vater hat eine Freundin.«
    Ich umklammere fassungslos den Hörer. Mein Vater hat eine Freundin? Ich kann es kaum glauben, aber das würde natürlich das merkwürdige Verhalten erklären, das er in der letzten Zeit an den Tag gelegt hat.
    »Tut mir leid, Süße. Ich dachte, du wüsstest es«, sagt Walt zerknirscht. »Ich weiß es selbst auch nur, weil meine Mutter es mir erzählt hat. Sie fängt im Herbst als neue Bibliothekarin an der Schule an und ist fünfundzwanzig oder so.«
    »Mein Vater hat eine Freundin, die erst fünfundzwanzig ist?«, entfährt es mir.
    »Wie gesagt … Ich dachte, du wüsstest es.«
    »Nein, ich hatte keine Ahnung!«, rufe ich aufgebracht. »Okay, du wolltest wissen, wann ich mal wieder nach Hause kommen? Ich sage dir, wann ich nach Hause komme – noch dieses Wochenende! «
    »Cool!«, freut sich Walt. »Wir könnten hier dringend etwas Abwechslung gebrauchen.«

20
    »Das geht auf gar keinen Fall. Mit diesem Ding kann ich mich nirgends blicken lassen«, stöhnt Samantha und schüttelt den Kopf.
    »Es ist doch bloß für die Reise«, versuche ich sie zu trösten. Obwohl der Kofer wirklich eine Beleidigung fürs Auge ist, durchzuckt mich bei seinem Anblick blanker Neid. Ich kehre in das langweilige alte Castlebury zurück, während Samantha nach Los Angeles fliegt.
    Los Angeles! Sie hat erst gestern erfahren, dass sie dort den Dreh eines Werbespots betreuen und im Beverly Hills Hotel übernachten darf, wo sämtliche Filmstars absteigen. Dem Anlass angemessen hat sie sich eine XXL-Sonnenbrille, einen breitkrempigen Strohhut und einen supersexy Badeanzug von Norma Kamali mit extra hohem Beinausschnitt geleistet. Um ihr Glück zu wünschen und sie auf Kalifornien einzustimmen, wollte ich in einem Deko-Laden eine auflasbare Plastikpalme für sie besorgen, aber es gab dort nur grüne Palmblätter aus Papier, aus denen ich einen Kranz geflochten und mir auf den Kopf gesetzt habe.
    Der Wohnzimmerboden ist mit Klamotten und Schuhen übersät und mittendrin liegt Samanthas gigantischer grüner Hartschalenkofer von Samsonite.
    »Das ist kein Kofer, das ist eine Zumutung«, lamentiert sie.
    »Na und? Niemand wird ihn zu Gesicht bekommen.«
    »Und ob! Wir fliegen First Class, da gibt es Gepäckträger. Und dann die Hotelpagen. Was sollen die von Samantha Jones denken, wenn sie sehen, dass sie mit einem Samsonite reist?«
    Es amüsiert mich jedes Mal, wenn Samantha über sich in der dritten Person spricht. Ich habe es selbst ein paarmal versucht, aber bei mir klingt es einfach nur aufgesetzt. »Glaubst du im Ernst, dass sich die Hotelpagen mehr für den Samsonite interessieren als für Samantha Jones?«
    »Aber sicher. Die erwarten, dass mein Gepäck genauso glamourös ist wie ich.«
    »Ich wette, dieser widerliche Harry Mills kommt mit irgend so einem Altherrenköferchen an«, sage ich und schwinge meine Beine von der Lehne der Couch. »Findest du es nicht komisch, mit einem Mann zu verreisen, den du kaum kennst? Stell dir mal vor, der Kofer springt aus Versehen auf und deine ganze Unterwäsche fällt raus!«
    »Um meine Unterwäsche mache ich mir weniger Sorgen als um mein Image. Ich hätte doch niemals geglaubt, dass ich mal zu Dreharbeiten nach L.A. fliegen würde, als ich dieses Ding gekauft habe.« Sie bedenkt den Kofer mit einem finsteren Blick.
    »Was hast du denn geglaubt?« Ich weiß so gut wie nichts über Samanthas Vergangenheit, außer dass sie aus New Jersey kommt und – freundlich ausgedrückt –, ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter zu haben scheint. Über ihren Vater hat sie noch nie

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