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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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Business gestartet hab und gerade geschäftlich in Zürich bin. Werd sie fragen ob sie Bock auf einen Drink hat. Ganz privat. Die Bosse dürfen einfach nichts mitkriegen, aber das mach ich schon.»
    «Wie du meinst. Aber schau zu, dass du nicht auffliegst!»
    Vince nickte und holte sein neues Mobiltelefon hervor. Er fischte sein altes Notizbuch, welches bald auseinanderzufallen drohte, aus der Innentasche seines Sakkos und blätterte darin. Kurze Zeit später hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte.

    6

    Tony beobachtete Vince, wie er eine Nummer wählte, angespannt lauschte und das Gerät sinken ließ. Vince schaute ungläubig auf das Display. «Nicht mehr in Betrieb. Entweder hat sie ihre Nummer gewechselt, oder sie ist in die Staaten zurückgekehrt. War ne Ami-Frau, musste wissen. Schade! Die war so schön versaut.»
    Vince wählte eine zweite Nummer, und dieses Mal ging jemand ran. Tony hörte, wie Vince sich als Martin Lauderdale vorstellte und sich nach einer gewissen Janet Brady erkundigte. Aber auch dieses Gespräch war nicht von langer Dauer.
    Vince steckte das Handy in seine Hosentasche und blickte Tony mit hochgezogenen Augenbrauen an. «Die arbeitet nicht mehr da. Wie ich vermutet hatte. Ist vor zwei Jahren in die holde Heimat zurückgekehrt. Stammt glaub ich aus Wyoming oder sowas. Auch egal! Jedenfalls Fehlanzeige.»
    «Gibt’s irgend einen anderen Weg, wie wir an die Informationen rankommen?»
      «Hm… lass mich überlegen. Am Firmensitz kann ich mich nicht blicken lassen. Und du kannst da auch nicht sehr viel ausrichten.»
    «Hast du noch andere Bekannte aus der Zeit? Jemand der noch in der Stadt sein könnte?»  
    «Ne, ich hatte damals nicht sehr viele Freunde. Genaugenommen hatte ich nie besonders viele. Zu oft unterwegs, zuviele Geheimnisse.» Vince blätterte in seinem Notizbuch, worin er anscheinend die letzten paar Jahre all seine Kontakte eingetragen hatte. Er wirkte konzentriert, befreit. Froh, wieder eine Aufgabe zu haben, ein Ziel. Für einen Moment verspürte Tony soetwas wie Mitgefühl für den hartgesottenen Krieger, der ihm gegenüber hockte, den linken Arm auf die Lehne des freien Sessels neben sich gestützt, mit beiden Händen das zerschundene Büchlein haltend, die Sonnenbrille im Gesicht. Tony hatte lange Zeit kein Mitgefühl für jemanden mehr empfunden, und der Mann mit dem kantigen Gesicht und der rumpelnden Stimme schien ihm ein merkwürdiges Objekt für Sensibilitäten. Trotzdem wärmte ihm dieser Moment das Herz.
    Er hat meinen Respekt verdient, auch wenn er mir um ein Haar den Schädel eingeschlagen hätte. Schon merkwürdig. Vor einer Woche saß ich noch in meinem Büro an der Park Avenue und zählte mein Geld. Und jetzt sitz ich in der Schweiz zusammen mit einem Ex-Söldner, der seit Neustem für mich arbeitet und eigentlich ganz okay ist. Loyal und ehrlich.  
    «Ich hab’s!» Vinces Ausruf riss Tony aus seiner Tagträumerei. «Logan J. Stafford! Der alte LJ! Warum bin ich nicht gleich drauf gekommen. Werde ihn sofort anrufen.»
    Bevor Tony etwas erwidern konnte, hing Vince bereits wieder an der Strippe. Tony wollte etwas sagen, da hob der ehemalige Krieger mit einem zischenden «Schsch!» die Hand.  
    Es blieb nicht lange ruhig. Vince hatte diesen LJ bald am Apparat und unterhielt sich lachend mit dem alten Mitstreiter.  
    Er gottverdammte, wetterte und prustete dabei wie ein alter Matrose in einer Hafenkneipe. Tony wurde etwas pomadig in der Magengegend und war froh, dass außer ihnen niemand an den Tischen des Cafés auf dem Gehsteig saß.  
    Vince erhob sich und spazierte lallend den Gehsteig auf und ab. Es vergingen ein paar lange Minuten bis Vince das Gespräch endlich beendete.
    «Alles klar, ich hab ihn erreicht.» Vince machte einen äußerst zufriedenen Eindruck.
    «Das war auch kaum zu überhören.»
    «Alles easy. Ein ehemaliger Arbeitskollege vom Sicherheits-Corps der Phy hier in Zürich. Kein Soldat, sondern Experte für Personenschutz und zivile Sicherheit. Er hat sich inzwischen selbstständig gemacht, erstellt Sicherheitskonzepte für Clubs, Hotels und so. Ab und zu macht er noch Türdienste und ein paar Personenschutz-Sachen. Keine Mitarbeiter. Der Mann ist wie ich. Traut kaum sich selbst, geschweige denn irgendwem sonst. Aber bei mir ist das was anderes, wir haben uns immer gut verstanden, konnte mich immer auf ihn verlassen und er sich auf mich. Lustiger Kerl! Hat ’ne Stimme wie ein Donnergrollen.»
    «Und wo treffen wir ihn?»
    «Er

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