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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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verfügte über vier Stockwerke.  
    Die Gangway war mit LED-Leuchten erhellt, vor dem Durchgang standen zwei Männer mit breiten Nacken und schwarzen Anzügen. Daneben gab es ein kleines edles Stehpult aus schwarzem Holz, wohinter eine adrette junge Französin in einem schlichten schwarzen Businesskleid die Gästeliste kontrollierte.  
    Ein Mann mittleren Alters im Maßanzug und seine um einiges jüngere weibliche Begleitung schritten gerade vom Pult hin zur Gangway und hinauf zum Schiff.
    Tony blieb einen Moment stehen; er atmete tief durch. Poker, Junge. Denk an Poker! Keine Miene verziehen. Der Einsatz ist hoch, aber du bist so oder so All In. Hier geht’s ums Ganze, ob du willst oder nicht.  
    Natalia neben ihm hielt ebenfalls inne, sie war die Ruhe in Person.  
    Sie nahm seine Hand und schritt in Richtung Gangway. Die Dame mit der Liste blickte Tony in’s Gesicht und lächelte.  
    «Votre cher nom, Monsieur?»
    Tony musste an DuCrois denken und lächelte.  
    «Casey ist mein Name.»
    «Ah, voilà. Herzlich willkommen an Bord der Skyrider , Madame et Monsieur. Viel Vergnügen.»
    Tony spürte, wie sein Mut dahinwich, gab sich aber alle Mühe sich nichts anmerken zu lassen.
    Es war erneut Natalia, welche ihn in die Realität zurückholte. Sie legte ihren Arm um seine Hüften und deutete ihm mit einem leichten Ruck an, weiterzugehen. Sie lächelte während der ganzen Zeit ihr schönstes Agentinnen-Trugbildlächeln.  
    Unglaublich, wie täuschend unauffällig und gleichzeitig bezaubernd diese Frau ist. Wenn sie will.  
    Sie spazierte vor ihm die Gangway hoch, er hielt ihre Hand und folgte ihr mit einem Schritt Abstand.
    Und dieser Hintern ...

    7

    Tony stand mit geschlossenen Augen am Bug. Das Meer war dunkelblau, der Himmel rosa. Der Wind strich ihm über die wenigen Millimeter Haaransatz, welche in der Zwischenzeit nachgewachsen waren. Seine Finger ertasteten die Narbe an seinem Kopf.
    Mister New York werde ich damit nicht mehr.
    Er musste unvermittelt lachen.  
    «Shh!»
    Er öffnete schlagartig seine Augen und drehte sich um. Hinter ihm stand Natalia. Sie trat näher an ihn heran und flüsterte.
    «Ich habe die Lieferung platziert. Es gibt einen säuberlich angerichteten kleinen Altar in der Nähe der Toiletten und beim Dessert-Buffet, wo sich die Gäste nach Belieben bedienen können. Ich habe mich umgesehen und ein paar Dinge rausgefunden. Erzähl ich dir später. Es hat sich zum Glück niemand blicken lassen, waren alle mit dem Diner auf dem Vorderdeck beschäftigt. In schätzungsweise einer halben Stunde werden die Herrschaften zu Cocktails und anderen Vergnügungen übergehen.»
    Tony lächelte. Es tat gut, mit Leuten zu arbeiten, die ihr Handwerk verstanden. «Na dann, lass uns mal abwarten und sehen, was geschieht! Ich hoffe, Kranyek hat kein Rattengift druntergemischt.» Tony verzog sein Gesicht bei dem Gedanken.
    «Dem ist alles zuzutrauen. Lass uns mal kurz entspannen und abwarten!» Natalia stellte sich neben ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter.  
    Die Luxusyacht glitt in leichter Fahrt die Küste entlang. Das Ufer war in der Dunkelheit nicht mehr als ein schwarzes Band, hie und da tauchte eine Villa an der Küste auf. Es war eine klare Nacht, die Schaumkronen der sich überschlagenden Wellen am Sandstrand waren gut zu erkennen. Tony schätzte die Distanz zum Festland auf einen Kilometer.
    Ich hoffe schwer, dass wir nicht schwimmend da hinübergelangen müssen. Ich hasse Schwimmen in der Nacht.
    Er blickte hinunter in die schwarzen Wogen. Ihn schauderte. Dies entging Natalia nicht.
    «Was hast du? Bedrückt dich was?»
    «Ach, nichts. Hoffe, wir kommen heil wieder von diesem Kahn runter.»

    8  

    Ein lauter Aufschrei zerriss die idyllische kleine High-Society-Feier auf der Skyrider . Es schien Tony – welcher an der feudalen Bar im Hauptsaal der Yacht stand – als fielen die Fetzen der bis dahin alles durchdringenden Gediegenheit in langsamer Schwebe vor ihm zu Boden. Als wäre gerade etwas mit einem gewaltigen Knall in die Luft geflogen.
    Tony ließ vor Schreck sein Glas fallen, welches mit dem sich darin befindenden hellroten Seabreeze den Boden erreichte und in hundert Stücke zersprang. Das klatschende Geräusch des noch vollen Drinks erklang gleichzeitig mit demjenigen von splitterndem Glas.
    Eine junge Frau war in den Raum gestürmt und redete wirres Zeug. Sie trug ein Designer-Abendkleid, dessen fettes Preisschild ein Klacks war im Vergleich zu ihren mit Brillanten

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