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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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besetzten Ohrsteckern.
    Die Frau zerrte an ihren Spaghettiträgern, bis sie rissen, und schlug wild um. Ihr verrücktes Geschwafel war in Geschrei übergegangen. Tony konnte nicht verstehen was sie sagte, es klang das nach östlichem Kauderwelsch. Oh mein Gott! Was haben wir angerichtet …
    Ein Mann um die fünfzig im Smoking saß zitternd in einem der luxuriösen Sessel gegenüber von Tony. Er sabberte, was das Zeug hielt. Mit einem Ruck erhob er sich, starrte in die andere Ecke des Raumes, hierhin, dorthin. Auch er redete Unsinn und fuchtelte mit den Armen. Er riss an seinem Schlips, bald war kein Knopf mehr an seinem Hemd.
    Es machte die Runde.
    Offensichtlich waren gut die Hälfte der Gäste dem Dope nicht abgeneigt gewesen und hatten sich ein, zwei Portionen des Pulvers einverleibt. Die Wirkung hatte nicht sofort eingesetzt, aber jetzt war es soweit. Zumindest bei den ersten Genießern.
    Ehe sich Tony versehen hatte, stürmten zwei Sicherheitsleute den Raum und sprachen in heftiger Aufregung in die Mikrophone ihrer Kommunikationsgeräte.
    Auch Sidorenko war von den kleinen Nebeneffekten nicht verschont geblieben. Er stand mitten auf der Tanzfläche, jauchzte, riss sich die Kleider vom Leib und grabschte nach jedem weiblichen Hintern in Reichweite. Die Szenerie glich einem abgefahrenen Höllen-Panorama der Gewalt, der Geilheit und des Rausches.
    Der Raum füllte sich mehr und mehr mit durchgeknallten Zombies, wo vorher noch ausgelassen feiernde Schöne und Reiche das Bild geprägt hatten.  
    Die bemitleidenswerten Opfer waren einem eigentümlichen Tanzrausch verfallen, andere lagen sabbernd am Boden und rangen nach Luft. Ein Mann und eine Frau prügelten sich heftig in der Nähe der Bar.  
    Die haben total den Verstand verloren.
    Der eine Sicherheitsmann war nach draußen gerannt, ein anderer versuchte die beiden Schläger zu trennen. Plötzlich griff die Frau hinter die Bar, schrie wirres Zeug, packte eine volle Flasche Champagner und knallte sie dem Sicherheitsmann von hinten über den Kopf. Er hatte sie nicht kommen sehen, da er gerade mit dem männlichen Störenfried beschäftigt war.
    Nun gab es kein Halten mehr. Flaschen und Gläser flogen durch die Gegend, die verbleibenden nicht-berauschten Gäste gerieten in Panik. Sie wehrten sich mit Händen, Füßen, Stühlen und allem, was sie sonst zu fassen bekamen gegen die wildgewordenen Rauschmonster. Als die ersten Hände nach langen Scherbenteilen griffen, war die Lage komplett aussichtslos geworden.  
    Tony gelang es irgendwie, sich durch das groteske Getümmel nach draussen zu winden, Natalias Hand fest im Griff.  
    Sie rannten an der Reling entlang in Richtung Bug und stießen dabei eine fuchsteufelswilde Frau beiseite, welche den Kopf hin und her warf. Sie erinnerte Tony an das besessene Mädchen aus The Exorcist.
    «Was zum Teufel hat Kranyek beimischen lassen? Der ist doch komplett wahnsinnig. Auf was haben wir uns wieder eingelassen?!»
    Natalia schien ebenso geschockt wie er und brachte keinen Laut heraus.  
    Die panikerfüllten Hilferufe, Klirren, Rumpeln, Kotzlaute und Freudenschreie breiteten sich über das ganze Schiff aus. Alle möglichen Gegenstände flogen in hohem Bogen auf das Meer hinaus.  
    Mit einem Mal änderte das Schiff abrupt den Kurs.
    Verdammt! Sie haben die Brücke erreicht!
    Das voluminöse Luxusschiff beschleunigte und kippte leicht in Richtung Seeseite. Keine fünf Sekunden später riss jemand das Steuer in die andere Richtung herum. Das Schiff donnerte in voller Fahrt in Richtung Land.
    Erst jetzt bemerkte Tony links und rechts der Yacht die Schnellboote, welche parallel zur Fahrtrichtung des Schiffes fuhren.
    Das muss die Verstärkung der Sicherheitsleute sein. Jetzt wird es richtig lustig.
    Tony blickte geradeaus. Die Yacht raste in gerader Linie auf ein Felsenriff zu, welches sich ein paar Dutzend Meter vorgelagert zum Strand befand.  
    Das Steuer wurde erneut herumgerissen. Und nocheinmal. Die Nasenspitze der Yacht zeigte nun nicht mehr genau auf das Riff, aber auch nicht weit daran vorbei.
    «Wir müssen sofort vom Schiff runter. Zieh dich aus, sonst ertrinkst du! Und spring so weit wie möglich nach draußen, sonst erwischt dich die Schiffsschraube!» Natalia schrie ihn durch die Gischt hindurch an, welche am Bootsrumpf heraufspritzte. Meerwasser nieselte in feinen Schleiern über sie hinweg.  
    Tony kannte die Erfahrung vom Schwimmen mit Kleidern von dem einen Nachmittag, als er auf dem Rückweg von der High

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