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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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eingepackt, so schnell es ging, und sind ein paar Dutzend Kilometer ins Landesinnere gefahren. Frühmorgens haben wir hier in ner gediegenen Pension mit ein paar Bungalows mit eigenem Parkplatz eingecheckt. So konnten wir euch unbemerkt ins Haus bringen. Später haben wir den Van entsorgt. Unseren Mietwagen haben wir umgetauscht, wir sind also alle Spuren losgeworden, welche zu uns führen könnten.»
    «Oha. Danke. Ich frage mich ob Kranyek uns jetzt den Zugang zu Heaven’s Gate ermöglichen wird, nach der ganzen Maskerade.»
    «Ja. Es wäre langsam an der Zeit. Hoffentlich fordert er nicht noch so einen Stunt von uns.»
    «Wir werden sehen. Leg dich ein paar Stunden hin, Ryan! Du hast ebenfalls ein wenig Ruhe nötig.»
    «Das kann man wohl sagen.»  
    Havering lächelte und verließ den Raum.
    Tony löschte das Licht seiner Nachttischlampe. Sein Blick verschwamm; er driftete weg.

    7

    Das Mobiltelefon klingelte. Tony tastete in der Halbdunkelheit nach dem Gerät, welches Havering offenbar ebenfalls auf seinem Nachttisch deponiert hatte. Verschlafen blickte er auf das Display des vibrierenden Nachtruhestörers.  
    Mein Büro? Was in Gottes Namen will Miss Kelly mitten in der Nacht von mir? Moment. Draußen scheint die Sonne. Und die Uhr zeigt 13.30h. Das wäre … Gott. Mein Schädel. 8.30h in New York? Auf jeden Fall nicht meine Zeit.
    Tony räusperte sich und nahm den Anruf entgegen. «Guten Morgen, Miss Kelly. Wie …»
    «Mister Levine? Hören Sie mich? Sie haben alles mitgenommen! Alles! Es waren Bundesbeamte. CIA und Homeland Security. Und eine Handvoll Polizisten.»
    «Was sagen Sie da? Miss Kelly? Was sagen Sie da? Mitgenommen? Aber wer, wie …»
    «Heute war ich früh im Büro, und Punkt 8 Uhr kamen sie hier an mit einem Durchsuchungsbefehl. Haben mich rausgeschickt, alle Computer eingepackt, und alle Unterlagen. Kistenweise. Sie haben mir eine Verfügung gezeigt und mich davon in Kenntnis gesetzt, dass alle Geschäftskonten per sofort gesperrt wurden. Es war von Verdacht auf Beihilfe zum Terrorismus die Rede.»
    «Das darf doch nicht wahr sein!»
    «Ich mache keine Witze, Mister Levine. Ich verstehe rein gar nichts. Wo stecken Sie denn?! Ich habe seit Wochen nichts von Ihnen gehört. Ich mache mir solche Sorgen.»  
    «Hören Sie, es tut mir leid! Soll nicht wieder vorkommen. Mein Aufenthalt in Europa dauert länger als geplant. Machen Sie sich keinen Kopf wegen den Beamten! Mit Sicherheit ein Missverständnis. Der Irrtum wird sich bald aufklären, keine Sorge. Verschieben Sie bitte alle meine Termine für die nächsten zwei Monate, sagen Sie ich wäre zu einer Kur! Gesundheitliche Probleme. Dann gehen Sie nach Hause und machen ein paar Tage frei, okay? Ich melde mich wieder bei Ihnen, wenn ich Genaueres weiß. Beruhigen Sie sich erst mal! Und besten Dank für Ihren Anruf.»
    Tony beendete das Gespräch und tat genau dasselbe wie seine Assistentin. Er verstand die Welt nicht mehr.

OFF THE RECORD – E

    Saunders war krank vor Angst. Die einsatzfreie Zeit seit dem misslungenen Aserbaidschan-Auftrag hatte ihm kaum Erholung gebracht. Die Wände seiner Wohnung in Brooklyn schwankten vor seinen Augen, als ob sie im nächsten Moment über seinem Kopf zusammenkrachen wollten. Er war in einer Sackgasse. Er fand kaum noch eine ruhige Minute, konnte nicht schlafen ohne Tabletten und war bleich wie ein Leintuch. Er hatte keinen Appetit und kämpfte mit den zerstörerischen Gedanken in seinem Kopf. Mit jedem Tag verschwand mehr Farbe aus seinem Gesicht, die Haut wurde fahl und blass. Auch sein Körper geriet außer Form, die Muskeln fühlten sich kraftlos und schlaff an.  
    Als er eines Morgens den Briefkasten leerte – das erste Mal seit mehr als einer Woche – fand er darin einen Umschlag. Auf der Vorderseite stand nur ein Wort. «Saunders».  
    In einem Anfall von Panik hätte er die Post um ein Haar auf den Gehsteig fallen lassen. Seine Hände zitterten. Horrorvisionen stiegen in ihm auf. Er konnte nicht weg. Er konnte nichts dagegen tun. Jemand trieb ein teuflisches Spiel mit ihm.  
    Er ging in seine Wohnung zurück und setzte sich an den Esstisch. Die halbleere Flasche Scotch von letzter Nacht stand immer noch da. Er setzte sie an und nahm einen tiefen Zug. Dann wischte er die restliche Post vom Tisch und packte den Umschlag. Er hielt ihn hoch und betrachtete ihn im hereinfallenden Sonnenlicht.
    Kein Hinweis auf den Ursprung. Kein Absender. Nichts.
    Er legte ihn wieder hin. Sein Herz hämmerte. Er

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