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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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zehn Schritte entfernt, lag eine weitere Person am Boden. Zusammengekrümmt, die Hände auf den Rücken gebunden. Ein Druckverband um die Rippen gebunden. Der Stuhl dahinter war leer und verlassen.
    Vince! Oh mein Gott! Hoffentlich lebt er noch!
    Zwischen Tonys Position und seinen beiden Gefährten standen drei dunkel gekleidete Männer mit schusssicheren Westen. Einer direkt vor Tonys Nase, zwei etwas weiter entfernt. Die beiden weiter Entfernten trugen Maschinenpistolen. Ihre Gesichter waren nicht zu erkennen.
    «Hurensohn! Ich rede mit dir!»
    Eine Pranke packte Tonys Kinn und drehte den Kopf mit einem heftigen Ruck zur Mitte. Die blutverschmierte Hand stank nach roher Gewalt. Der Monsterschatten mit dem Eisengriff wandte sich um und erteilte einem seiner Männer neue Befehle.
    «Bring mir einen weiteren Eimer mit Erfrischung! Ich glaube, unser wacher Gast braucht noch etwas Wasser! Sonst versuchen wir’s mit was Stärkerem. Mach schonmal die Spritzen parat!»
    Einer der beiden Männer weiter hinten entfernte sich aus dem Lichtkegel.  
    Der Raum ist groß. Verdammt groß. Wo sind wir hier eigentlich? Eine Bauruine? Es riecht nach Mittelmeer, Pinien und Zypressen. Trockene Gräser. Und Blut. Und Magensäure. Aber das kommt nicht von der Landschaft. Wir sind also immer noch in Südfrankreich? Gott, diese Schmerzen! Wo sind Takeda und Havering? Wir sind echt am Arsch.
    Ein weiterer Schwall von kaltem Nass klatschte in sein Gesicht, ihm wurde übel. Alles drehte sich. Schneller. Und schneller.
    Zwei Pranken packten Tonys Schultern. Er wurde geschüttelt.
    «Hierbleiben! Verdammt! Ich hab doch gesagt, ihr sollt unseren Freund hier nicht zu heftig in die Mangel nehmen.»
    Der Rest verschwamm zusammen mit dem grellen Licht des Scheinwerfers zu einem Brei. Ihm wurde schlecht. Und dann war Tony wieder weg.

    3

    Takeda hörte das Fließen von Wasser. Und einige Worte in einer Sprache, die er nicht verstand. Den Umständen nach schließen tippte er auf Ukrainisch oder Russisch. Es kam aus einem Raum den Gang hinunter rechts, etwa 20 Schritt entfernt. Alle Teile des oberen Stockwerks, welche Takeda abgesucht hatte, waren leer. Der westliche Gebäudeflügel war als nächster dran.
    Jetzt hab ich euch, ihr dreckigen Schweine!
    Mit wenigen, flinken Schritten bewegte sich Takeda im Gang vorwärts und drückte sich wenige Schritte entfernt vom Durchgang an die Wand, woher die Geräusche kamen. Im Gang war es stockfinster, nur ein Hauch von Mondlicht drang aus dem Durchgang und fiel auf den rauen dunkelgrauen Boden.  
    Mit einem klickenden Geräusch wurde eine Taschenlampe eingeschaltet und ein Lichtkegel huschte über den Boden und an den Wänden entlang, wo eben noch tiefste Dunkelheit geherrscht hatte.  
    Die zwei Wachmänner kamen aus dem Raum, wo sich die wahrscheinlich einzige funktionierende Wasserleitung des Gebäudes befand. Sie traten auf den Gang hinaus.  
    Takeda tat keinen Muckser. Irgendwo vor ihm tropfte Wasser auf den Boden. Dann wieder Worte in der unverständlichen Sprache, ein Keuchen. Die beiden Wachmänner gingen ohne Umschweife weiter den Gang hinunter. Takeda folgte ihnen in kurzem Abstand.
    Ich muss rausfinden, wo die anderen sind. Und wie viele Wachen übrig sind. Nur Geduld!  
    Der vordere der beiden Wachmänner hielt mit der linken Hand die Taschenlampe, während er mit der rechten den Griff seiner Waffe umfasste. Takeda konnte in der Dunkelheit nicht genau erkennen, welche Art von Waffe er trug, tippte aber auf eine Maschinenpistole aufgrund des Tragriemens.
    Der Mann schwenkte seine Taschenlampe hin und her, nach oben und nach allen Seiten. Er ging einige Schritte vor seinem Kameraden, der offenbar etwas Schweres mit sich schleppte und ständig leise vor sich hin fluchte. Dahinter Takeda, welcher sich in jeder sich bietenden Nische versteckte.  
    Die Typen stinken nach Schweiß, ist ja kaum zu ertragen. Der eine hat dazu noch ein billiges Deodorant-Spray aufgetragen. Wenn die Gorillas so übel dreinschlagen, wie sie riechen, na dann Gute Nacht!  
    Auf einmal machte der vordere Mann Halt, drehte sich um und richtete die Taschenlampe direkt auf den unzufrieden wirkenden Kameraden. Takeda konnte sich gerade noch in einen Durchgang quetschen, um nicht vom Licht erfasst zu werden. Er atmete zweimal leise durch und blickte um die Ecke.
    Der hintere von beiden Wachmännern war stehengeblieben und keuchte frustriert. Er trug seine Waffe auf dem Rücken und schleppte einen schweren weißen

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