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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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festgestampftem Erdreich bestand. Er trat auf die halbfertige Veranda zur schwarz gekleideten Gestalt, welche an der Hausmauer angelehnt saß und kaum erkennbar war in der nächtlichen Umgebung.  
    Havering atmete die warme Sommernachtsluft tief ein. Seine Kleider waren schweißdurchtränkt. Es war gegen halb fünf Uhr morgens. Der Himmel über den Hügeln färbte sich allmählich hellblau. Er trat zu Takeda.
    Dieser blickte ihn an und flüsterte. «Und?»
    «Erledigt. Die findet so schnell keiner.»
    «Sehr gut! Ich habe oben und im Erdgeschoss alle Spuren beseitigt. Das Blut weggewaschen so gut es ging, etwas Bauschutt verstreut. In ein paar Stunden tut die Hitze den Rest. Am Mittag wird keiner mehr merken, dass hier überhaupt jemand war.»
    «Wie geht’s unseren Freunden?» Havering klang besorgt.
    «Nicht sehr gut. Alle drei sind weggetreten und haben einiges abgekriegt. Vince hat diverse Prellungen, ein paar gebrochene Rippen und eine Schusswunde, aber nichts Lebensgefährliches. Ich habe alle im Van untergebracht. Mehr lässt sich momentan nicht sagen.»
    «Perfekt, danke! Lass uns abhauen! Dieser Ort macht mich krank. Ich fahre mit unserem Wagen, du nimmst den Van. Okay?»
    «Alles klar.»

    6  

    Tony erwachte aus einem schweren Schlummer. Seine Glieder schmerzten höllisch. Er erkannte das Zimmer nicht wieder, auch fehlten ihm sämtliche Erinnerungen an die letzte Nacht.
    Wie lange war ich weggetreten? Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.
    Havering saß auf der anderen Seite des Raumes in einem breiten Sessel. Er schlief, sein Kopf war zur Seite gesunken.
    Was täte ich ohne diesen Mann? Ohne Vince und Naoto? Ich kann mich mehr als glücklich schätzen. Aber wo sind die anderen?
    Tony hob den Kopf, ließ ihn aber unter explosionsartig auftretenden Schmerzen sogleich wieder sinken. Er seufzte.  
    Havering schrak auf.
    «Hey, Mann!» Der Analytiker blickte verwirrt um sich, gähnte, blickte auf seine Uhr. «Ich muss eingeschlafen sein. War ’ne lange Nacht. Und eine verdammt harte dazu.»
    «Wem sagst du das?» Tony zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn ihn sogar das Verziehen seiner Mundwinkel vor Schmerzen zusammenzucken ließ.
    Havering lächelte ebenfalls. «Du warst ganze 18 Stunden weg. Haben uns schon echt Sorgen gemacht. Es ist 22.14 Uhr.»
    «Wow! Dann habe ich wohl den ganzen Tag verpennt, was?»  
    Havering lachte. «Ja, das kann man wohl sagen.»
    «Wo sind wir? Ich erkenne diesen Raum nicht wieder. Und ich habe keine Ahnung was gestern passiert ist. Das Letzte, was ich weiß, sind Bruchstücke vom Abendessen am Hafen. Wir wollten doch auf die Yacht, was abliefern. offenbar hat da was nicht ganz geklappt. Oder irre ich mich?»
    «Ne, die Lieferung ist durchaus angekommen. Aber sie hatte ein paar Nebenwirkungen, wenn du so willst. Und irgendwie ist jemand auf euch aufmerksam geworden. Natalia ist vor ein paar Stunden aufgewacht, sie konnte uns die meisten Geschehnisse schildern. Mit ein paar Lücken natürlich. Ihr geht’s den Umständen entsprechend gut.»
    «Ah, okay. Dann werde ich sie später bitten, mir meine eigene Geschichte zu erzählen. Ich hasse Filmrisse.»
    «Verstehe.»
    «Und was ist mit Vince? Und Naoto?»
    «Vince hat’s etwas schwerer erwischt als dich. Drei gebrochene Rippen, zwei ausgeschlagene Zähne, Prellungen am ganzen Körper, angeknackstes Schienbein, glatter Durchschuss eines Kleinkalibers neben dem linken Schlüsselbein. Der ist hart im Nehmen, wird aber erst in zwei bis drei Wochen wieder voll auf dem Damm sein.»
    «Oh Gott! Und das alles nur wegen mir und meinen eigensinnigen Möchtegern-Abenteuern. Ich hätte ganz einfach ’nen Privatermittler anstellen sollen.»
    «Mach dir keinen Kopf!» Havering sprach mit sanftem Ton. Schon fast brüderlich. «Du weißt genau so gut wie ich, dass es dir keine Ruhe gelassen hätte. Da musst du durch. Es wurde ja niemand getötet oder lebensgefährlich verletzt. Zumindest nicht auf unserer Seite. So gesehen, sind wir alle mit einem blauen Auge davongekommen.»
    Tony drehte den Kopf zur Seite und blickte zum Fenster, welches auf einen Balkon hinausführte. Er hörte das Zirpen von Heuschrecken.
    «Wo sind wir eigentlich? Und wie sind wir hierhergekommen?»
    «Wir haben uns einen Van der Prügelbrüder ausgeliehen, nachdem der Naoto und ich euch befreit haben. Die Details dazu erzähle ich dir später, wenn du wieder einigermaßen fit bist. Nach der Befreiung sind wir zur vorherigen Residenz gefahren, haben alles

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