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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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Kunststoff-Eimer, auf dem das Logo eines Baustoffherstellers prangte. Der Kübel war randvoll gefüllt mit Wasser, welches bei jedem Schritt auf den Boden klatschte.
    Der Wasserschlepper stellte den Eimer auf den Boden und beschwerte sich lauthals. Der Lichtträger kam ein paar Schritte zurück, schaltete die Lampe aus und nestelte an der Beintasche seiner dunklen Kampfhose herum.  
    Takeda vernahm das Zischen eines Zündholzes, im nächsten Moment roch er den trockenen Duft von Zigaretten und Glut. Im Schein der Taschenlampe zog blauer Dunst an ihm vorbei.
    Nach einer kurzen Pause setzten sich das Licht und das plätschernde Geräusch wieder in Bewegung. Takeda wartet zur Sicherheit noch einen Moment und setzte die Verfolgung fort. Die beiden Typen waren etwas weiter vorn nach links abgebogen und sowohl Wasser wie Licht um die Ecke verschwunden.
    Weit kann es nicht mehr sein. Bald haben wir den Rand des Traktes erreicht.
    Takeda hielt inne und presste sich wieder an die Wand. Er vernahm aus dem Gang weiter vorn das Aufschnappen eines Schlosses und das Öffnen einer schweren Tür, welche in den stählernen Angeln kreischte. Mit einem lauten Knall fiel die Tür wieder in’s Schloss, sodass es schepperte.
    Die Tür muss zumindest zu einem Teil aus Metall bestehen, vielleicht ist sie mehrfach beschichtet. Aber nicht abgeschlossen. Die Typen scheinen sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein. Besten Dank!

    4

    Vince kam zu sich. Ihm war schlecht. Seine Lippen, Nase, Rippen, Hüfte, Oberschenkel und Schienbeine bebten unter den stechenden Schmerzen. Er fühlte sich, als wenn er aus seiner Haut geschält und von einem Lastwagen überfahren worden wäre.
    Um ihn herum war es nass und kalt. Jemand hatte ihn mit Wasser übergossen. Ein Gestank von Erbrochenem, Schweiß und aufgeschwemmtem Betonstaub umgab ihn.
    Eine Stiefelspitze bohrte sich in seine Seite.  
    «Los, aufwachen! Zum letzten Mal: Wer hat dich geschickt? Wer ist euer Auftraggeber?! Rück raus mit der Sprache oder ich schwöre bei Satan und der läufigen Mutter Gottes du wirst es bitter bereuen!» Eine donnernde Stimme mit schwerem Ostakzent drang auf ihn ein.  
    Vince öffnete den Mund, um etwas zu äussern, brachte aber nur ein müdes Stöhnen heraus. Seine Stimme versagte. Er blickte nach links. Auf einem Stuhl zusammengesunken im grellen Licht der Scheinwerfer hing Natalia, etwas weiter rechts Tony. Beide blutüberströmt.
    Was für ein grandioser Plan! Woher kam jetzt diese Privatarmee wieder? Jedenfalls sind das keine Phy-Männer. Dazu arbeiten sie zu nachlässig.
    Im weitläufigen Raum befanden sich auch die drei Peiniger. Einer direkt vor seiner Nase – im wahrsten Sinn des Wortes – offenbar der Anführer.  
    Der Folterknecht. Verdammtes Arschloch! Wart du nur. Wenn ich dich kriege …
    Die anderen beiden Schläger standen etwas zurückversetzt in der Nähe der Tür, welche inwändig mit einer Stahlplatte verkleidet war.  
    «Los! Rede!»
    Die unerbittlich auf ihn eindringende Stimme brachte sein Trommelfell nahe an die Grenzen des Berstens. Sein Gehör reagierte mit einem heftigen Tinnitus.  
    Der Stiefelträger hatte sich zu ihm heruntergebeugt und schrie direkt in sein rechtes Ohr: «Muss ich denn hier bis ans Ende aller Tage auf eine Antwort warten? Los los los!»
    Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, versetzte er Vince einen weiteren groben Schubser in die gebrochenen Rippen. Wie ein Blitz durchfuhr ihn ein Elend. Die Schusswunde am linken Schlüsselbein riss wieder auf.
    Vince zuckte zusammen, krächzte vor Schmerzen. Dann hob er den Kopf, blickte den Koloss mit trägem Blick an, spuckte Blut.  
    Dahinter nahm er für den Bruchteil einer Sekunde eine Bewegung wahr.  
    Was zum …?!
    Vince drehte die Augen abrupt zur Seite. Weit aufgerissen.  
    Der Folterknecht beugte sich vor, neigte den Kopf leicht zur Seite und sah ihn ungläubig an.  
    Vince lächelte. Das Lächeln wurde zu einem Lachen. Seine Rippen rissen an seinem Zwerchfell, seine Lungen drohten, zu kollabieren. Er spuckte erneut Blut. Hustete. Mit letzter Kraft schrie er. So laut er konnte. «Fickt euch selbst, ihr gottverdammten Penner!»
    Das Letzte, was er registrierte, bevor er erneut das Bewusstsein verlor, war der Kopf des Anführers, welcher sauber abgetrennt auf den Boden kullerte und an seiner Schulter anstieß. Der fragende Ausdruck auf dem Gesicht eingefroren.  

    5

    Havering kam aus dem Wald und trat auf den Vorplatz der Bauruine, welcher aus

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