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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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genau, wie viel unser Feind weiß. Ich werde aus sicherer Distanz ermitteln, ob jemand deine Wohnung, dein Büro oder dein Wochenendhaus observiert. Falls mir jemand auffällt, werde ich versuchen, rauszufinden, zu wem die Schnüffler gehören. Ich treffe euch im Strandhaus in den Hamptons heute in genau drei Wochen um 18 Uhr abends. Wenn ihr bis dann nicht auftaucht, mache ich allein weiter.»  
    Takeda blickte jedem einzelnen ins Gesicht, nickte ihnen zu und lief nach unten, wo sein Taxi auf ihn wartete.  
    Tony   holte seine sieben Sachen aus dem Schrank und packte alles zusammen. Was nicht von unmittelbarer Bedeutung war und keinen Rückschluss auf ihn zuließ, wanderte in den Müll. Er zog die Waffe, welche er Kranyeks Sicherheitsmann abgenommen hatte, aus seinem Gürtel am Rücken und legte sie auf den Nachttisch.  
    Vielleicht wird sich das Ding noch als nützlich erweisen. Und falls ich es loswerden muss, geht das auch ganz schnell.
    Als Tony den letzten Anzug aus dem Schrank holte, um ihn für die Reise vorzubereiten, ertastete er ein Stück Papier in der Innentasche. Er holte es hervor und faltete es auf. Die Handschrift war klar leserlich und ihm unbekannt.
    «Muss alleine weitermachen. Wurde abkommandiert, keine Zeit für langen Abschied. Viel Glück & pass auf dich auf! N.»
    Tony sank auf sein Bett und hockte eine Weile da, ohne zu wissen, was er denken sollte.

    5

    Es dauerte ein paar Tage, bis Vince durch seine Verbindungen an die richtigen Leute herankam für ihr Anliegen. Er bestand darauf, den Kontaktmann alleine zu treffen, um kein unnötiges Risiko einzugehen.  
    Tony und Havering warteten im Stundenhotel in einem Vorort von Marseille, wo sie sich niedergelassen hatten. Das Motel befand sich in einer heruntergekommenen Gegend, die Zimmer waren verlottert und seit Jahren nicht mehr richtig sauber gemacht worden. Tony hatte zu niemandem ein Wort über Natalia’s Nachricht verlauten lassen. Er wusste immer noch nicht, was er glauben sollte.  
    Es wird sich in New York erweisen, wie es weitergeht. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir die Dame früher oder später wiedersehen werden.
    Es klopfte an der Tür. Vince trat ein.
    «Es hat geklappt! Wir legen in einer Woche ab. Die Passage kostet uns 8000 Euro pro Nase. Der Tanker hat eine Besatzung von 18 Mann. Wir werden an Bord gehen, sobald der Riese den Hafen von Marseille verlassen hat. Unser Kontaktmann organisiert ein Fischerboot, welches uns zum großen Kahn bringt. So umgehen wir die Abgangskontrollen im Hafen. Wir werden nicht auf der Mannschaftsliste auftauchen.»
    Havering zeigte sich wenig begeistert. «Das klingt wieder mal nach einem Höllenritt. Was soll’s! Wir haben eh keine Wahl. Mit meinen falschen Papieren komme ich nie und nimmer durch die Immigrations-Schleuse in den USA, wenn ich wie Takeda hinfliege. Aber wieso kommst du überhaupt mit, Vince? Du hast keine Verpflichtung irgendjemandem gegenüber. Und du wirst nicht gesucht. Du existierst ja quasi gar nicht.»
    «Vielleicht ist das hier meine Chance, mal zur Abwechslung was Gutes zu tun, und das sogar bis zum Ende. Außerdem kann es nicht schaden, wenn unterwegs jemand auf euren Arsch aufpasst.»
    Tony starrte ins Leere und hörte Vince nicht zu. Sein Mut sank auf ein neues Rekordtief. «Unser Geld reicht nirgends hin. Phew … Ryan, wie viel hast du noch?»
    Havering nestelte in den Innentaschen seiner Jacke herum und legte das Bargeld und ein paar Münzen auf den Tisch.
    Tony legte das Geld dazu, das von Kranyeks Zahlung noch übrig war, und zählte.
    «Vince. Es tut mir leid, aber ich kann dich nicht länger bezahlen. Havering und ich zusammen haben nicht mal genug Geld für die Passage. Meine Anzüge habe ich an einen Second Hand-Shop verkauft, und mir da auch gleich ein paar seetaugliche Kleider und Arbeitsstiefel besorgt. Der gesamte Rest meines Vermögens befindet sich unter Kontrolle der Homeland Security.» Tony lächelte schief. «So wie die Dinge liegen, bin ich zum ersten Mal seit 25 Jahren pleite.»  
    «Mach dir keine Sorgen, Boss! Ich kann dir was leihen.» Vince lachte. «Spaß. Die Kohle, die du mir bis hierhin bezahlt hast, hab ich zum Großteil hier in Marseille zur Tilgung meiner Schulden ausgegeben. Ich habe noch genug für meine Passage. Habt ihr beiden noch irgendwelche Wertgegenstände? Es gibt hier in Marseille viele Wege, um an Geld zu gelangen, wenn man ohne Bankkonto auskommen muss.»
    «Dann habe ich wohl keine Wahl. Die Kanone aus Kranyeks

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