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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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falls es hart auf hart geht. Nicht dass mir am Ende jemand von euch auf ihn feuert in der Hitze des Gefechts!»
    «Alles klar. Dann wäre also noch der Polizeialarm. Carls Plan sieht vor, dass wir um 09.20 Uhr die Polizei alarmieren mithilfe eines anonymen Hinweises, in der Hoffnung, dass er bis dahin zu uns gestoßen ist. Wir brauchen den Bullen bloss zu stecken, dass zwei international gesuchte Terrorverdächtige, also Tony und meine Wenigkeit, im Hotel gesichtet worden sind. Vielleicht hat es bis zu diesem Zeitpunkt – was ich nicht hoffe – aber auch schon dermaßen geknallt, dass die Polizei von allein anrückt.»
    «Haha! Das gefällt mir. So schließt sich der Kreis. Das würde dann bedeuten bei einer Reaktionszeit von etwa 20 Minuten, dass kurz nach 09.40 Uhr das gesamte Hotel von SWAT-Einheiten und Detectives durchkämmt wird. Wenn die wüssten!» Vince amüsierte sich köstlich. Havering lächelte kurz, zwang sich aber augenblicklich wieder zu seiner für ihn typischen strengen Disziplin.
    «Genau. Meines Erachtens gibt es drei heikle Punkte, die uns Schwierigkeiten bereiten könnten. Erstens: Falls Carl aus irgend einem Grund nicht aus dem Hotelzimmer entkommt, müssen wir ihn rausholen. Das wäre sehr ungemütlich. Zweitens: Wenn es beim Aufeinandertreffen der Phy-Söldner und der Russen zu unvorhergesehenen chaotischen Gefechten kommt, wird es eng mit der anrückenden Polizei. Wir müssen vorher verschwinden, sonst landen wir hinter Gittern und können unsere Rehabilitation vergessen. Und drittens: Wir wissen nicht, um wen es sich bei der mutmaßlichen Käuferschaft des Koffers handelt. Hoffen wir mal, dass die nicht noch zusätzlichen Ärger machen. Lange Rede kurzer Sinn: Punkt 09.40 Uhr scharf müssen wir aus dem Parking verschwunden sein. Mit oder ohne Koffer, mit oder ohne Carl. Alles klar?»
    Der Japaner und Vince nickten.  
    Tony schluckte schwer. «Alles klar.»

    2

    Ein treibender elektronischer Beat drang leise aus den Lautsprechern des schwarzen Vans. Tony blickte durch das Fahrzeugfenster.  
    Vince und Havering durchquerten eiligen Schrittes die Ebene Minus 2 der Tiefgarage.  
    Havering schob eine fahrbare Tonne des Hotels vor sich her, wie sie vom Zimmerservice für das Einsammeln der gebrauchten Bettwäsche verwendet wird. Sie war oben zugedeckt mit einem Leintuch.  
    Tonys Blick folgte den beiden, bis sie den Eingang zu Aufzug und Treppenhaus erreicht hatten.  
    Niemand käme auf die Idee, dass in dem Kübel unter anderem zwei Sturmgewehre stecken.
    Das Hotel hatte an diesem Tag Ende August nur wenige Gäste, welche mit dem Auto angereist waren. Dem erfahrenen Bundesagenten Havering war es ohne grosse Umstände gelungen, den Direktor von der drohenden Gefahr zu überzeugen. Und er hatte ihm obendrein eindringlich klargemacht, dass ein paar verdeckt operierende Agenten des FBI während der Operation im Gebäude mit Uniformen des Hotelpersonals ideal getarnt wären.
    Tony drehte den Kopf in Richtung Beifahrersitz. Der Mann aus dem Fernen Osten neben ihm wirkte gefasst und fokussiert.  
    Der Beat wurde stärker.  
    Tony blickte auf das Display des Autoradios. In pixeliger Schrift war da «Trümmerung» zu lesen. Der Japaner hatte seinen iPod angeschlossen.
    Wahrscheinlich ein Song irgendeines europäischen Digitalmusikers. Irgendwie passend.
    Tony schob den Ärmel seines Concierge-Jacketts ein Stück nach hinten und blickte auf das leere Handgelenk. Der Verlust schmerzte ihn immer noch, die Macht der Gewohnheit irritierte ihn. Er holte sein Handy hervor und aktivierte das Display.  
    07.58 Uhr. Wir sind viel zu früh dran.
    «Ryan, kannst du mich hören? Bitte gib mir ein Zeichen, wenn ihr den Fahrstuhl erreicht habt!» Während Tony sprach, staunte er über die Technik des Kommunikations-Gerätes. Ein Knopf im Ohr, fertig. Übertragung der Stimme direkt vom Sonus der Hohlräume im Schädel. Kein sichtbares Mikrophon. Erstaunlich!  
    Der Knopf in Tonys linkem Gehörgang blieb stumm.  
    Erst nach einer Weile erklang die leicht verzerrte Stimme des FBI-Mannes. «Alles klar, sind auf dem Weg nach oben. Weiß nicht, wie groß die Reichweite ist. Wir sehen uns in etwas mehr als einer Stunde. Viel Glück!»

    3

    Saunders rückte seine Sonnenbrille zurecht und blickte auf die Uhr. Sie zeigte 08.16 Uhr. Hinter ihm stiegen Nummer vier, Nummer fünf und Nummer zwei, der hinter dem Lenkrad gesessen hatte, aus dem Fahrzeug. Sie blickten sich in alle Richtungen um und gingen zum zweiten

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