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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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Baseballschläger, welcher unter dem Tresen der Bar deponiert war.  
    Ich hab hier unten kein Schiesseisen. Verflucht! Ich muss so viel Lärm wie möglich erzeugen. Die Nachbarn wecken. Sonst bin ich schneller tot, als ich bis zwei zählen kann.
    Benjamin packte den Baseballschläger mit beiden Händen. Mit einer für sein Alter überraschend wuchtigen Drehung schoss sein Oberkörper nach oben, der Baseballschläger jagte quer durch den Raum und krachte in die Fensterfront, welche direkt unter der Decke des Kellergeschosses angebracht waren. Sie reichten knapp über das Niveau der Erdbodenoberfläche hinaus, um tagsüber ausreichend Licht in die Räume zu lassen. Die Scheiben zersplitterten in tausend Stücke und fielen in sich zusammen.  
    Benjamin zögerte nicht und kroch auf allen Vieren vorwärts. Er öffnete die Tür eines Barschrankes und packte zwei hohe Cocktailgläser. Damit rannte er, so schnell es seine müden Beine erlaubten, zum Lichtschalter und schlug mit dem Ellbogen darauf. Das Licht verschwand augenblicklich.  
    Nichts wie raus hier! Ich muss Lärm machen. Draußen.
    Benjamin sprintete nicht zur Treppe, die nach oben in’s Haus führte, da er den Angreifer da am ehesten erwartete. Er rannte in den hinteren Teil des Kellergeschosses, wo sich der zweite Eingang befand, wo er Havering und seine Leute eingelassen hatte. Er entriegelte die Flügeltür und stiess sie auf.
    In dem Moment fiel der Schuss.  
    Die beiden Gläser in seinen Händen fielen auf den steinernen Plattenboden und zersprangen mit einem Klirren. Benjamin sackte zusammen und bekam keine Luft. Er kroch nach draußen, seine blutigen Finger krallten sich in den Rasen, sterbend schleppte er sich vorwärts.
    Der zweite Schuss. Er wird fallen. Ich weiß es. Jeden Moment. Das war’s.
    Er hob den Kopf und konnte sehen, wie in den benachbarten Häusern das Licht angegangen war. Sein Blick wurde trüb.

    10

    Der Streifenpolizist stand neben dem Detective und fühlte sich sichtlich unwohl.  
    «Ein Einbrecher meinen Sie?»
    «Ja, das liegt nahe, Sir.»
    «Und Sie haben von all dem nichts mitbekommen?»
    «Nein Sir, es geschah hinter dem Haus. Unsere Patrouille war auf der Straße vor dem Haus postiert.»
    «Ich verstehe.»
    Der Detective schüttelte den Kopf und folgte den Leuten der Spurensicherung in das Kellergeschoss von Walter Benjamins Haus.  
    Vorne an der Straße hoben zwei Notfallsanitäter eine Bahre in den Ambulanzwagen. Infusionen wurden gesteckt, eine Beatmungsmaske wurde angebracht. Der Mann auf der Trage war bleich und bewusstlos. Ein Polizist trat herbei.
    «Doc, wird er durchkommen?»
    «Es sieht schlimm aus. Hoffen wir das Beste!»
    Der Notfallarzt hob die Hand und machte eine schnelle kreisende Geste. Die Türen des Krankenwagens wurden geschlossen, die Sirenen heulten auf und das Fahrzeug verschwand in der Nacht.

Neunzehntes Kapitel

    Beth El

    1

    Schüsse hallten durch die Baumkronen. Tony nahm das Zentrum der Brust ins Visier und drückte ab. Die Kugel schlug unterhalb des Kopfes auf der Höhe des Halses ein. Papierfetzen ragten aus mehreren Einschusslöchern auf der Zielscheibe. Es roch nach Schießpulver, verbranntem Waffenfett und Metall.
    «Sehr gut, Boss! Wenn du so weiter machst wird am Ende noch ein richtiger Schütze aus dir. Jetzt wieder die MP!» Vince setzte sein breitestes Lächeln auf.  
    Tony ließ das Sturmgewehr sinken, sicherte es, entnahm das leere Magazin und prüfte mit einem kurzen Blick den offenen Verschluss. Er legte die Waffe auf die Wolldecke am Boden und griff nach der Maschinenpistole. Er setzte das Magazin ein, machte eine Ladebewegung und nahm das Eisen in den Anschlag. Von links drang Gewehrfeuer zu ihm herüber. Havering und der Japaner befanden sich etwas abseits und machten ihre taktischen Gefechtsübungen auf einem kleinen Parcours, den Vince für sie aufgebaut hatte. Die letzten zwei Wochen waren sie fast jeden Tag hier hinausgefahren in die abgelegenen Wälder in Upstate New York. Hier lebte weit und breit niemand. Das einzige Stück Zivilisation befand sich an der Hauptstraße in Form einer alten Tankstelle mit einem kleinen angebauten Lebensmittelladen. Dort befand sich auch die Zahlstelle für die kleine illegale Shooting Range in dem flachen Waldstück, in dem sie sich befanden. Das Areal verfügte über ausreichend verzweigte Lichtungen mit eigenen Zufahrten. So konnte jeder kommen und gehen ohne den Weg eines anderen Schützen zu kreuzen. Der ideale Ort wenn man nicht

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