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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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die Infiltration fort in Richtung Epizentrum, gefolgt von SAPHIR als Gefechtsrückgrat.  

    Die fünf STAHL-Grenadiere arbeiteten sich im Korridor nach Osten vor. Die ersten beiden Superior-Suiten waren leer und verlassen. Etwas weiter den Gang hinunter entdeckten die Polizisten zwei weitere Eingänge zu großräumigen Suiten. Die eine Suitentür mit der Aufschrift «Engadin» stand offen. Die letzte Tür auf dem Korridor war geschlossen. Ein Einschussloch prangerte auf Kopfhöhe im massiven Holz zwischen den Lettern E und U der Aufschrift «Beau Rivage». Das A war durch die Kugel zerstört worden. Die Austrittsstelle lag außen, also musste das Geschoss aus dem Innern der Suite abgegeben worden sein. Auf der anderen Gangseite in direkter Linie vom Durchschlag zeichnete sich eine dunkle Stelle ab, wo die Kugel im Verputz steckengeblieben war. Anführer STAHL wies seine Männer an, Gefechtsbereitschaft zu erstellen, das Punktvisier anstelle des Restlichtverstärkers auf ihren MPs zu platzieren und ihre Waffen nochmals zu überprüfen. Der Trupp sammelte sich leise in einer Kolonne rechts von der durchschossenen Tür.  
    SAPHIR rückte auf und platzierte sich auf der linken Seite der Tür ebenfalls in einer Reihe auf. Der vorderste Mann von SAPHIR versuchte sich vorsichtig an der Türfalle. Verschlossen! Der Sprengstoffexperte vom Team SAPHIR trat hinzu und brachte eine würfelgrosse Sprengladung unterhalb der Klinke an. Beide Trupps nahmen einige Schritte Abstand. Sie pressten sich mit dem Rücken zur Ladung auf beiden Seiten des Suiteneingangs an die Wand und schützten ihr Gesicht mit den Händen. Ein Wink vom Kommandant STAHL. Ein Druck auf den Auslöser. Die Ladung explodierte mit einem dumpfen Knall, für einen kurzen Moment breitete sich ein beißender Rauchgeruch im Gang aus, welcher sich aber so schnell wieder verflüchtigte wie er gekommen war. Stille. Die Gewehrlampen wurden eingeschaltet, und die Stürmung der feudalen Suite begann.
    Der schwarz gekleidete Polizist, der zuvor die Türfalle betätigt hatte, stemmte seinen Arm leicht gegen die Tür, welche sich geräuschlos öffnete. Ein tellergroßes Loch prangte an der Stelle, wo sich vor wenigen Sekunden noch ein Slot für die Schlüsselkarte befunden hatte.
    Mit einem wuchtigen Tritt wurde die Tür aufgeworfen, ein SAPHIR-Mann hechtete mit einer Sturmrolle auf den Teppichboden der Suite, die Maschinenpistole im Anschlag. Unmittelbar gefolgt von zwei STAHL-Männern mit erhobener Waffe, welche unisono schrien «Polizei! Keine Bewegung!»  
    Drei weitere Grenadiere folgten dahinter, die Waffen im Anschlag, die Köpfe geduckt. Sie trabten in das geräumige Wohnzimmer der Suite, die Läufe ihrer Waffen ruckartig hin und her schwenkend auf der Suche nach möglichen Zielen. Die Lichtkegel der Gewehrlampen kreuzten sich, gingen nach unten und oben, scannten den Raum. Einige Leichen lagen in Blutlachen auf dem beigen Teppichboden. Die Wände und das Mobiliar offenbarten Dutzende von Einschusslöchern. Nichts bewegte sich.
    *BAM!* Ein Schuss zerriss die Dunkelheit. Der Mann, der als zweiter das Zimmer betreten hatte, wurde wie von einer unsichtbaren Welle an der Schulter gepackt und herumgeworfen. Das Licht seiner Lampe schwenkte schlagartig über die hochweißen Wände an die hölzerne Decke und sackte ab gen Boden.  
    Die Polizisten erwiderten sofort das Feuer in die Richtung, aus welcher der Schuss gekommen war. Sie verteilten sich im Raum, suchten Deckung, feuerten weiter. Hülsen wirbelten durch den Raum, prallten von Wänden und Möbeln ab. Schultern fingen Rückstöße ab, zuckten bei jedem Schuss. Verputzstaub, Kissendaunen, Holzsplitter, Glasscherben und Keramikteile flogen kreuz und quer durch den Schein der Gewehrlampen.  
    «Feuer einstellen!», schrie der vorderste Mann, der das Ziel als Einziger erspäht hatte. Schlagartig war es wieder still.  
    Die Grenadiere kamen langsam aus ihrer Deckung und suchten die Suite nach weiteren Zielen ab. Der Schuss stammte aus der Waffe eines Mannes in der Ecke des Raumes, welcher sitzend an der Wand gelehnt hatte. Sein Kopf war zur Seite gesunken.  
    Wohl ein verwirrter Idiot, der von der Schießerei am Vorabend eine Verletzung davongetragen hat und nun komplett durchgedreht ist , dachte der Polizist, der ihn mit dem Lauf seiner Waffe leicht anstupste. Er ging in die Knie, zog seinen Kampfhandschuh aus und fühlte den Puls des Opfers. Der Schütze mit der Positur eines Stiers war definitiv tot, sein

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