Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
Vom Netzwerk:
entgegen. Die Polizisten verteilten sich im Vorraum des Eingangs. Zur Linken befanden sich die Reception und der Arbeitsplatz des Concierge, dahinter die Hotelverwaltung.  
    Das Mobiliar der über 300 Quadratmeter großen Lobby war etwas durcheinandergeraten. Einige der edlen Salontischchen lagen umgekippt auf dem Boden, englische Clubsessel waren verschoben, Kissen am Boden verstreut, heruntergerissene Cocktailgläser am Boden zerschellt und der Inhalt angefroren. Auf einem der Tischchen stand eine beendete Partie Schach, der König war umgekippt. Der Verlierer hatte seinen Frust ob der hastigen Flucht wohl schnell vergessen.  
    Der STAHL-Anführer ließ drei seiner Männer zu seiner Linken ausschwärmen, um die Büros und Räumlichkeiten im Erdgeschoss gen Osten zu überprüfen und zu sichern. Im Gang hinunter zum Osttrakt des Gebäudes von der Lobby weg waren diverse Geweihe von Steinböcken und Hirschen zu erkennen, die an den hohen Seitenwänden angebracht waren. Etliche Marienstatuen auf Sockeln schmückten hoch oben die Säulen der Lobby.
    Der Anführer und der verbleibende fünfte Grenadier von STAHL rückten geduckt quer durch die Halle in Richtung Balkon vor. Auch die Flügeltüren und Fenster zur ausladenden Terrasse mit Blick hinunter auf den See waren schwer beschädigt. Es waren keine Hülsen oder Einschusslöcher zu sehen, die Scheiben waren wohl ebenfalls von panikerfüllten Hotelgästen eingeschlagen worden. Schnee lag in rauhen Mengen entlang der beschädigten Glasfront auf den handgeknüpften Teppichen sowie den ungeheizten weißen und schwarzen Marmorplatten der Lobby. Das erklärt dann auch den Durchzug , dachte der Gruppenführer. Die Szenerie erinnerte ein wenig an das zugefrorene Haus in Doktor Schiwago, eine von Eis und Schnee konservierte Einrichtung. Das Hotel glich einem Geisterhaus.

    Trupp SAPHIR erreichte STAHL. Die beiden Truppenführer gaben sich mit Handzeichen zu verstehen, dass sie auf keinerlei Personen oder Widerstand getroffen waren. Gruppenführer SAPHIR deutete mit der Faust schräg nach oben, und dann mit drei Fingern nach unten. STAHL bestätigte. Drei Grenadiere verließen die Gruppe, um den Pool, die SPA-Räume und den Keller zu durchsuchen. Sie verschwanden in Richtung Treppenhaus.
    Die übrigen sieben Polizisten von SAPHIR und STAHL setzten sich ebenfalls in Bewegung und rückten gemeinsam in das West-Treppenhaus vor. Die Kolonne schmiegte sich den Wänden entlang und erklomm behände eine Stufe nach der anderen wie ein überdimensionaler Tausendfüßler.  
    Sie betraten den Gang des ersten Obergeschosses. Viele Hotelzimmertüren standen offen. Einige Pflanzen und Möbel im frostig kalten Gang waren umgekippt. Eine zu Boden gefallene kostbare weiße Pelzmütze lag verlassen mitten im Korridor. Auch hier wirbelten ein paar Schneeflocken durch die ungeheizten Räume, ein Hauch von Winter zog durch das edle Gemäuer. Kurze Zeit später war das Stockwerk gesichert; auch die Durchsuchung von Parking, Pool, SPA und Keller hatte keinen Kontakt ergeben. FAUST meldete über Funk das Vordringen in die Turmsuite im vierten Stock des Westflügels und wartete auf weitere Befehle.  
    STAHL und SAPHIR erkundeten das zweite und dritte Obergeschoss, mit demselben Resultat wie zuvor. Kein Mensch zu sehen. Kein Geräusch. Kälte. Vereinzelt ein paar herumliegende Bademäntel, Handschuhe, offene Koffer.  
    «Achtung, an alle Einheiten! Höchste Konzentration! Heiße Phase einleiten – bleiben Sie auf der Hut! Wiederholen!» Die Stimme des Hauptmanns klang eindringlich aus den Headsets. Die Einsatzkräfte bestätigten die Anweisung. SAPHIR und STAHL befanden sich jetzt am Eingang zum vierten Obergeschoss, säuberlich aufgereiht an die Wand des Treppenhauses gepresst. Das Detachement Pool war wieder bei ihnen. Nach wie vor kein Kontakt.
    Die Trupps rückten weiter vor. Die Westseite des vierten Stocks war ebenso verlassen und kaltgestellt wie die unteren Geschosse. Der Gang hatte etwas Gespenstisches an sich, etwas Totes. Das ganze Gebäude schien tot.  
    Die Gäste hatten das Hotel Hals über Kopf verlassen. In manchen Zimmern waren die Bettdecken zurückgeschlagen, ein paar wenige Kleider aus den Schränken gezerrt. Anscheinend waren einige Frühschläfer aus dem Schlummer gerissen worden durch den Tumult. Die Räume auf diesem Stock gehörten zur Premiumkategorie, einige kleinere Suiten waren ebenfalls darunter.  
    Die drei Trupps schlossen sich zusammen. FAUST und STAHL setzten

Weitere Kostenlose Bücher