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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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mit dem Ding aus dem Staub machen, sondern es zurückgeben.«
    »Das ist ein Tatort. Sie sollten nichts anfassen.«
    »Ach, wirklich? Dann hätten Sie eher herkommen sollen, Special Agent Perez, um das den anderen hundert Leuten zu erzählen, die hier heute schon durchgetrampelt sind.«
    Bei dem finsteren Ausdruck auf dem Gesicht des FBI-Beamten bereute sie sofort ihren Sarkasmus. Kent hatte schon recht, sie war ein Klugscheißer.
    Knirschender Kies riss sie aus ihren Gedanken. Ein Parkfahrzeug stellte sich hinter ihren Wagen, und eine vertraute, schlaksige Gestalt stieg aus, deutlich sauberer als noch am Morgen. Kent kam auf sie zu und gab Perez die Hand. »Ranger Kent Bergstrom. Tut mir leid, dass Sie warten mussten.« Er rümpfte die Nase und wedelte mit der Hand in ihre Richtung. »Puuh, Sam, kommt das von dir?«
    Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. »Abfallcontainer«, erklärte sie und warf einen Seitenblick auf Perez, dessen Gesichtsausdruck sich nicht verändert hatte. Entweder war er von Natur aus stoisch oder ihm fehlte der Geruchssinn. »Hab’ nach Zack gesucht«, fügte sie hinzu, damit er nicht auf den Gedanken kam, sie würde routinemäßig im Abfall wühlen.
    Perez hob ein wenig das Kinn. »Das war … sehr scharfsinnig.«
    Es klang fast wie eine Beleidigung. »Danke«, sagte sie. »Ich glaube schon.«
    »Die meisten Zivilisten würden nie …«, hob er an, besann sich dann aber eines Besseren. »Was hat Sie auf den Gedanken gebracht, er könnte in einen Abfallcontainer geklettert sein?«
    »Zweijährige krabbeln doch an alle möglichen Orte. Und es hätte auch jemand anders beteiligt sein können.«
    Perez’ Augen ruhten immer noch auf ihr, dann nickte er kurz.
    »Mein Güte.« Kents Augen weiteten sich vor Schreck. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.« Er rieb sich die Augen, als wollte er ein grauenvolles Bild vertreiben, dann wandte er sich wieder an Perez. »Wie auch immer, es tut mir leid, dass ich so spät dran bin. Erst musste ich noch einen Diebstahl aufnehmen, und dann ein paar illegale Camper rausschmeißen.«
    Sam runzelte die Stirn. »Doch nicht die Frau mit den zwei kleinen Mädchen? Unten am Fluss?«
    Kent nickte. »Genau die. Mexikanische Migranten wahrscheinlich. Konnten kaum Englisch.«
    Sie seufzte. »Hatten sicher kein Geld für die Parkgebühr.«
    »Ich habe sie in den Staatsforst geschickt. Hoffentlich haben sie verstanden, was ich ihnen auf der Karte gezeigt habe.« Er sah Perez an. »Leute ohne festen Wohnsitz sind ein großes Problem.«
    Der Mann vom FBI winkte ungeduldig ab. »Das sind sie überall.«
    »Kann man wohl sagen. Bei uns sind es die vielen illegalen Mexikaner.« Offensichtlich war Kent plötzlich etwas zu Perez’ Herkunft eingefallen, denn er fügte hastig hinzu: »Und jede Menge andere Heimatlose. Manchmal jagen wir ihnen wochenlang hinterher, zuweilen dauert es sogar Monate, bis wir sie haben. Etwa vor drei Jahren – damals hatte ich nur einen Sommerjob – gab es einen Kerl ungefähr in meinem Alter und seine Teenager-Freundin. Die sind überall im Park aufgetaucht. Das Mädel hatte wunderschöne Augen, groß und braun wie die einer Weißschwanz-Hirschkuh. Sie war nur so groß wie Sam, aber sehr viel jünger.«
    Mit einem Mal kam sich Sam wie ein alter Zwerg vor. Sie drückte den Rücken durch und versuchte, die stets gerunzelte Stirn zu entspannen.
    »Sechzehn war sie, vielleicht auch schon siebzehn, und ein Bauch bis hierhin, mindestens im achten Monat.« Kent hielt die Hände vor sich, um eine imaginäre Schwangerschaft zu beschreiben.
    Bei einem Mann sah das sehr eigenartig aus. Was Perez offenbar auch fand; sein Blick fixierte Kents Hand, bis dieser sie wieder fallen ließ.
    Dann wechselte der Special Agent abrupt das Thema. »Sie beide kennen sich also?«
    »Aber sicher«, sagte Kent. »Sam und ich kennen uns seit Jahren.«
    Perez wandte sich ihr zu. »Ich dachte, Ihr Vorname sei Summer.«
    »Sam ist ein Spitzname«, sagte sie. »Klingt doch besser als Sum, finden Sie nicht?« Dann fiel ihr die mögliche Doppelbedeutung auf. »Nur mit einem M natürlich.«
    »Hab’s schon beim ersten Mal kapiert.« Perez sah zu Kent. »Und in welcher Beziehung stehen Sie zueinander?«
    Kent erklärte, sie seien beide Wildbiologen, Sam habe letzten Sommer im Park gearbeitet und schreibe jetzt an einer Serie über die Pumas. Perez nahm die Information gleichmütig auf. Sein Blick glitt wieder zu Sam. »Sie sind Biologin, Autorin und

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