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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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ein weiteres Zelt, ich werde meins draußen aufschlagen.«
    »Wie’s beliebt.« Sam gähnte, schleuderte die Stiefel von sich und rieb sich den Nacken.
    »Schleudertrauma?«
    »Was?« Der Mann überraschte sie immer wieder.
    »Ich habe das Heck Ihres Wagens gesehen. Ist kürzlich jemand aufgefahren?«
    »Vor drei Tagen.« Sie gähnte erneut. Perez mochte den ganzen Tag im Hubschrauber herumgeflitzt sein, aber sie war mehr als zwanzig Kilometer gewandert, und das, obwohl sie in der vergangenen Nacht kaum geschlafen hatte. »Mein Nacken ist nur ein wenig steif.«
    Perez stellte den Rucksack ab. Dann schob er die Hände unter ihren Kragen. Ein Schauer überlief sie. Mit den Handballen rieb er über Nacken und Schulter, bis es warm prickelte, und knetete dann mit langen Fingern die Muskeln neben der Wirbelsäule. »Wie fühlt sich das an?«
    »Mmmmm.« Sam war sicher, dass sie die Massage nicht dermaßen genießen sollte. Sie durfte in ihrer Aufmerksamkeit nicht nachlassen, wenn sie ihre Arbeit tun wollte. Für den Save the Wilderness Fund. Für Zack. Für die Pumas. Aber der Griff der Finger war himmlisch – erfahren bearbeiteten sie die schmerzenden Muskeln. Sie lehnte sich in die Hände.
    »Fühlt sich gut an«, murmelte sie beschämend heiser. Völliges Klischee. Er würde glauben, sie leide unter einem Mangel an sinnlicher Berührung. Was tatsächlich der Fall war. Dem fantastischen Adam Steele wurde von seinen Fans sicher ein heißes Sexualleben zugeschrieben, aber in Wirklichkeit war er so beschäftigt, dass ihre intimen Begegnungen recht kurz und nicht besonders zahlreich gewesen waren. Außerdem war Streicheln nicht gerade seine Stärke, wenn man davon absah, dass er ab und zu den Arm um ihre Schultern legte. Und überhaupt wollte sie jetzt gerade nicht an Adam denken.
    Wärme strahlte von Perez’ Fingern in ihre Schultern aus. Wenn das so weiterging, würde sie gleich anfangen zu miauen. »Waren Sie früher mal Masseur?«
    »Wirtschaftsprüfer«, sagte er.
    »Ein Buchhalter?«
    »Sie würden sich wundern, wie viele beim FBI einen solchen Hintergrund haben.« Er zog die Hände aus ihrem Kragen und massierte weiter unten im V zwischen ihren Schultern. Die Daumen machten kreisende Bewegungen. Neben einem nicht nur angenehmen Brennen machte sich auch ein Kribbeln in ihrem Körper breit. Bald würde Perez klar werden, dass es ihr nicht nur an Sinnlichkeit mangelte. Völlige Vernachlässigung wäre die richtige Beschreibung. Aber Zack stand augenblicklich im Vordergrund, rief sie sich in Erinnerung. Und ihre Arbeit. Sie konnte sich nicht einfache in eine weiche, wabernde Masse verwandeln.
    Sam schluckte und richtete sich auf. »Viel besser«, sagte sie brüsk. »Vielen Dank.«
    Er rieb noch ein wenig weiter und stand dann auf. »Gern geschehen.« Dann lud er sich den Rucksack erneut auf die Schultern. »Gute Nacht.«
    Sie kroch ins Zelt und zog den Reißverschluss zu.
    Er blieb noch stehen. »Ich möchte immer noch Kojoten-Charlie befragen.«
    Na, sicher doch, dachte sie. »Gute Nacht, Special Agent Chase J. Perez.«
    Seine Schritte hallten leise auf dem Kalkstein und entfernten sich.
    Sam schloss die Augen, konnte aber nicht wegdriften. In ihrem Nacken kribbelte es immer noch dort, wo Perez sie berührt hatte. Sie sah auf die Uhr: Es war noch nicht einmal elf. Sie krabbelte wieder aus dem Schlafsack und fischte in ihren Utensilien nach dem Funkgerät. Dann kroch sie aus dem Zelt und kletterte mit dem Funkgerät auf den höchsten Felsen. Von Perez keine Spur, aber hinter einer Reihe großer Steine bewegten sich Schatten, das musste er sein. Sie hob das Funkgerät an den Mund und drückte den Senderknopf. »Drei-drei-neun, drei-drei-neun, bitte kommen.«
    Nach zwei weiteren Versuchen meldete sich ein atemloser Kent. »Drei-drei-neun.« Vermutlich hatte er das Gerät nicht am Gürtel getragen und erst danach suchen müssen.
    »Hallo, Kent, Sam hier.«
    »Sam? Hab mich schon gefragt, wer wohl um diese Zeit in Reichweite ist. Du hast ein Funkgerät?«
    »Natürlich nicht!«
    Kurzes Schweigen, dann sagte Kent: »Klugscheißer.«
    »Du hast es mir doch selbst gegeben.« Sie lachte. »Wie steht’s bei dir?«
    »Sind die Sterne nicht unglaublich? Heute habe ich einen Halsbandleguan gesehen. Er rannte auf den Hinterbeinen davon, genau wie bei den Tierfilmen im Fernsehen.«
    »Wow, bin ganz neidisch. So was habe ich noch nie zu Gesicht bekommen.«
    »Die Hubschrauber haben alle Tiere verschreckt. Die Jungs mit den Knarren

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