Summertime (Beachrats: Teil 4)
das werden sie nicht«, sagte ich ruhig. »Sie werden an Menschen gewöhnt sein. Sonst wären sie nicht in dieser Lagune.«
»Meinst du, wir können mit dem Boot zu ihnen fahren?«, fragte David.
Ich dachte einen Augenblick darüber nach.
»Ja, aber ohne Motor. Wir müssen hinaus paddeln. Der Motor ist für sie gefährlich, da es ein Außenborder ist. Ich möchte ein paar schöne Fotos von ein paar nackten Kerlen, die mit ein paar nackten Delfinen schwimmen, okay?«
»Lasst uns gehen«, sagte Rick.
Wir sprangen alle ins Boot, Trixie war direkt hinter uns. Sie war genauso aufgeregt wie wir, auch wenn sie keinen blassen Schimmer hatte, warum überhaupt. Ich startete den Motor ein bisschen, damit wir uns vom Fleck bewegten, aber als wir in die Nähe der Delfine kamen, stellte ich ihn wieder ab. Rick und Justin paddelten jeweils auf einer Seite. Es war ihnen anzusehen, dass es anstrengend war, aber es dauerte nicht lange, bis wir bei der Delfinfamilie waren. Als sie uns sahen, richteten sich die Delfine auf, als würden sie um Futter betteln.
»Seht ihr?«, fragte ich. »Sie sind Menschen gewohnt. Springt rein.«
Kevin war als erster im Wasser, dicht gefolgt von Trixie. Erst dann sprang auch Rick ins Wasser. Justin, Brian und der Rest waren direkt hinter ihnen. Jeff und Tyler, die sich noch ausziehen mussten, waren die letzten im Wasser. Ich packte meine Kameras aus und konzentrierte mich zuerst auf Trixie, die sehr neugierig auf die Delfine war. Ich machte sowohl mit der Digital- als auch mit der Spiegelreflexkamera Fotos. Als Trixie den kleinen Delfin beschnupperte, sah es aus, als würden sich die beiden küssen. In der Bildvorschau der Digitalkamera konnte ich sehen, dass es ein wirklich tolles Motiv war und ich wusste, dass es noch vor dem Mittagessen auf der Website stehen würde. Ich machte so viele Bilder wie ich konnte, aber irgendwann war mein Film der normalen Kamera voll und der Akku der Digitalkamera leer.
Nach einer Stunde war alles vorbei. Die Delfine hatten scheinbar genug und waren plötzlich verschwunden.
»Verdammt! Das war unglaublich«, sagte Tyler, als alle wieder an Bord waren. »Ich hatte sie schon ein paar Mal von Schiffen aus gesehen, aber ich war noch nie mit ihnen im Wasser.«
Ich startete den Motor.
»Alex, lass uns zurück Skifahren«, schlug Jeff vor. »Du auf meinen Schultern.«
Ich grinste ihn an.
»Nein!«, mischte Kevin sich ein. »Ihr werdet noch verhaftet.«
»Nein, werden wir nicht«, sagte ich. »Komm schon, Kevin.«
Ich flehte ihn fast schon an.
Er dachte einen Moment lang nach, dann schien ihm ein Licht aufzugehen. Er lächelte und nickte.
Jeff und ich warfen das Seil ins Wasser und wir machten uns bereit. Kevin und Rick steuerten das Boot. Als sie los fuhren, stand ich hinter Jeff auf den Ski. Dann kletterte ich auf seine Schultern. Mit einer Hand hielt er das Seil fest, mit der anderen stützte er einen meiner Füße, während ich mich aufrichtete. Es war ein unbeschreiblich tolles Gefühl, genauso wie mit Clay. Als wir an Land kamen, hatten alle, die das Video auf Clays Gedenkseite gesehen hatten, Tränen in den Augen.
Kapitel 16: Kevin
Es war Montag, der 14. Juni und die Jungs hatten bereits seit dreieinhalb Wochen Ferien. Es war schon eine Menge in diesem Sommer passiert und ich hatte das Gefühl, dass unsere Familie immer größer wurde.
Seth war so etwas wie unser neuestes Pflegekind und er lebte sich problemlos bei uns ein. Nicht, dass wir etwas anderes erwartet hätten. Durch ihn war auch Cody zu unserer Gruppe hinzu gekommen und auch er war ein toller Mensch. Die größte Überraschung war allerdings Seth selbst. Ich musste ein paar Mal an den bemitleidenswerten und traurigen Jungen, den wir in New Orleans kennengelernt hatten, zurückdenken. Er hatte nicht mehr viel mit dem Seth gemeinsam, der an diesem Morgen an unserem Frühstückstisch saß.
Es war kaum zu glauben. Er hatte Alex geschrieben, dass er ein paar kosmetische Korrekturen hatte machen lassen, behauptete jedoch, dass es nichts gebracht hätte. Er lag damit absolut daneben. Das Umstyling, das Gage ihm verpasste, war der letzte Schliff, den er noch brauchte. Sicher, er konnte in Sachen Attraktivität kaum mit den meisten der anderen mithalten, aber er war kein hässliches Entlein mehr.
Rick und Justin verschwendeten keine Zeit, sondern stellten für Seth einen Trainingsplan zusammen. Er war noch immer ziemlich dünn und es war zu früh, um große Änderungen an ihm zu sehen, aber es tat
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