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Sumpfblüten

Sumpfblüten

Titel: Sumpfblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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fort: »Ethan muss dreckige Sprüche ablassen, sonst geht ihm sein Ständer flöten. Aber gleichzeitig ist er irgendwie unheimlich schüchtern. Im Ernst, der sagt nicht mal ›ficken‹!«
    Sammy Tigertail vollführte eine so heftige Bewegung mit den Hüften, dass Gillian ein Schluckaufgeräusch von sich gab. »Wenn du mit dieser Geschichte weitermachst, stopfe ich dir Lesters Socken in den Mund.«
    »Der uralte Trick?« Sie kicherte. »Das glaube ich nicht.«
    Er wog die Vor- und Nachteile ab, die es brächte, sie zu knebeln, dann entschied er sich dagegen. Wenn sie erst einmal fort war, erwartete ihn ein Leben in erhabener Stille.
    »Er war so schüchtern – Ethan, meine ich –, dass er immer Deutsch gesprochen hat, wenn wir gebumst haben«, berichtete Gillian. »Das war die einzige Möglichkeit, wie er’s über sich bringen konnte, schmutzige Wörter zu sagen! Das Problem ist nur, auf Deutsch hört sich überhaupt nichts dreckig an, so wie Ethan es ausspricht. Aber er ist voll dabei, vögelt drauflos, zieht mich an den Haaren, sagt, ich soll dies tun, Fräulein, oder ich soll jenes tun – bloß, ich hab nicht den blassesten Dunst, wovon er eigentlich redet. Ungelogen, Thlocko, das ist, als ob er einem aus der Gebrauchsanweisung für den Mercedes von seinem Alten vorliest. Ist das irre, oder was?«
    »Ich habe mal eine Frage«, sagte der Indianer.
    »Aber das war erst, nachdem er mir davon erzählt hat, wie sie die Delphine freigelassen haben – vorher wollte ich nicht mit ihm ins Bett gehen. Was hast du gerade gesagt?«
    »Ich wollte dich was fragen.«
    »Was denn?«
    »Kannst du mal nachschauen, ob wir immer noch Sex haben?«
    Gillian lächelte. »Ja, haben wir«, sagte sie. »Und noch dazu vor Lester. Zählt das auch, wenn er bewusstlos ist?«
    Sammy Tigertail begann, sich in einem solchen Tempo zu bewegen, dass Gillian zu schwatzen aufhörte und sich mit beiden Händen anklammerte. Irgendwie erreichten sie gemeinsam die Ziellinie, er mit einem leisen Aufseufzen und sie mit einer Serie durchdringender, wilder Quietscher. Danach kippte er sie sanft auf eine Decke, wo sie sich zusammenrollte wie ein Kätzchen.
    Er stand ein Stück entfernt am Lagerfeuer und mühte sich ab, seine Khakihose zurechtzukrempeln, als sich ein Pistolenlauf in seinen Rücken drückte. Sein erster Gedanke war, dass dem verwundeten Weißen eine wundersame Heilung zuteilgeworden war.
    Doch es war nicht Lester.
    »Keinen Mucks«, warnte die Stimme.
    »Ja, Sir.«
    Pause, dann: »Sammy, bist du das?« Der Mann mit der Pistole drehte ihn herum. »Ich glaub’s nicht!«
    »Hallo, Mr. Skinner.«
    »Was ist denn mit deinem Kopf passiert, Mann?«
    »Ich bin auf eine Austernschale gefallen«, log Sammy Tigertail.
    Gillian schaute schläfrig auf und zog sich die Decke über die Brüste. »Wer ist denn das?«
    »Ein Freund«, antwortete der Seminole hoffnungsvoll.
    Er und Perry Skinner waren sich zum ersten Mal begegnet, als Sammy noch ein Teenager und ganz neu im Stamm gewesen war. Skinner hatte sich mit seinem Truck überschlagen, als er auf dem Tamiami Trail einem jungen Otter ausgewichen war. Sammy Tigertail und sein Onkel waren die Ersten gewesen, die am Unfallort vorbeigekommen waren, und sie hatten Skinner aus dem Wrack gezogen, wenige Augenblicke bevor es in Flammen aufgegangen war. Später hatte Sammy Tigertail erfahren, dass Skinner ein wichtiger, wohlhabender Mann aus Everglades City war. Er war es gewesen, der dem jungen Indianer das Krabbenboot geliehen hatte, auf dem Wilsons Leichnam die Reise zum Lostmans River angetreten hatte.
    Sammy Tigertail nahm an, dass Skinner ihn deshalb aufgespürt hatte – die Cops mussten dahintergekommen sein, was geschehen war, und Skinner dann davon in Kenntnis gesetzt haben, dass sein Boot auf illegale Weise für den Transport eines toten Touristen benutzt worden war.
    »Ich kann mir denken, warum Sie hier sind«, sagte der Seminole.
    Skinner steckte die Pistole in seinen Gürtel. »Hervorragend. Wo ist sie?«
    Sammy Tigertail war verwirrt. »Wer, Mr. Skinner?«
    »Honey.« Gillian zuliebe fügte er hinzu: »Meine Ex.«
    Sammy Tigertail versuchte, seine Erleichterung darüber zu verbergen, dass Skinners überraschendes Auftauchen nichts mit dem Wilson-Fiasko zu tun hatte.
    »Sie ist irgendwo hier draußen, Sammy. Du weißt doch noch, wie sie aussieht, nicht wahr?«
    »Das hier ist ein großes Land, Mr. Skinner. Ich hab sie nicht gesehen.«
    Der Indianer war Honey Santana nur einmal begegnet, doch

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