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Sumpfblüten

Sumpfblüten

Titel: Sumpfblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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gemacht, hatte den Vollidioten in flagranti erwischt, und jetzt war er bereit für frische Beute.
    »Glauben Sie mir. Ihr Mann wird Ihnen bei der Scheidung keinen Ärger machen«, versicherte er Lily Shreave. »Wenn er sieht, was Sie gegen ihn in der Hand haben, unterschreibt er alles.«
    »Ich will mehr, Mr. Dealey«, sagte sie.
    »Aber warum? Ich habe Ihnen Rechnungen von verschiedenen Abendessen besorgt und Quittungen für Blumen und Fotos und Videoaufnahmen.« Dealey konnte seine Verdrossenheit nicht verbergen. »Sie haben gesagt, die Fotos, wie sie ihm einen bläst, würden nicht reichen. Sie wollten ›dokumentierten Geschlechtsverkehr‹, also hab ich auch das besorgt – auf Video, um Himmels willen! Was brauchen Sie noch, Mrs. Shreave?«
    »Penetration«, antwortete sie.
    Delaney wartete darauf, dass sie kicherte und ihm versicherte, sie würde nur scherzen. Als deutlich wurde, dass sie es ernst meinte, schloss er seine Bürotür, um seine Assistentin nicht zu behelligen, die kürzlich die Religion entdeckt hatte.
    »Das Video, das Sie gemacht haben, war gut«, meinte Lily Shreave, »aber ich will etwas hundertprozentig Unwiderlegbares.«
    »Bitte? Ich hab eine nackte Frau gefilmt, die Ihren Mann auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer in Grund und Boden reitet, und Sie behaupten, das wäre kein Beweis für eheliche Untreue?« Dealey hatte schon einiges an durchgeknallten Klienten gehabt, aber Lily Shreave stieß auf unerforschtes Territorium vor.
    »Ich würde dafür morden, bei der Verhandlung dabei zu sein, wenn Bouncing Boyd versucht, diese kleine Szene zu erklären. ›Wirklich, Euer Ehren, sie ist nicht meine Freundin. Sie ist Chiropraktikerin, die sich auf Beckenbehandlungen spezialisiert hat.‹«
    »Ja, aber alles, was man in dem Video wirklich von ihm sieht, ist sein Hinterkopf«, wandte Lily ein.
    »Die Lady schlägt ihn mit ihren Titten fast bewusstlos, Mrs. Shreave. Was Besseres kriegt man in meiner Branche nicht. In siebzehn Jahren habe ich noch nie eine Aufnahme von solcher Qualität gesehen«, verkündete er mit nicht geringem Stolz.
    Lily hatte das Video bei ihrem letzten Besuch in Dealeys Büro wieder und wieder abgespielt. Er erinnerte sich daran, wie sie ungewöhnlich dicht vor dem Bildschirm gesessen hatte – nicht zornig oder in Tränen, sondern vorgebeugt und eindringlich. Damals hatte Dealey das ein wenig unheimlich gefunden.
    »Das ist ’ne bombensichere Sache, Mrs. Shreave«, beteuerte er. »Fragen Sie jeden Scheidungsrichter in ganz Texas.«
    Lily blieb unbeirrbar. »Ich würde lieber Penetration sehen«, sagte sie unumwunden. »Das wäre der rauchende Colt.«
    »Nein, das wäre ein Wunder«, gab Dealey zurück.
    »Ich könnte mir wohl einen anderen Privatdetektiv suchen.«
    »Und ich hätte dafür vollstes Verständnis.« Er reichte ihr seine Rechnung über den Tisch. »Das ist einschließlich Benzinkosten und Spesen.«
    Während Boyd Shreaves Frau den Scheck ausstellte, meinte sie: »Sie haben mir nie verraten, ob diese Schlampe wirklich eine Fonda ist.«
    »Nicht einmal annähernd. Keinerlei familiäre Beziehung«, antwortete Dealey. »Das steht in meinem Bericht.«
    »Ach ja. Irgendwann muss ich den mal lesen.« Lily holte einen Lippenpflegestift mit Pfefferminzaroma aus ihrer Handtasche und trug sparsam etwas davon auf.
    Dealey warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Mrs. Shreave, ich habe noch einen Auswärtstermin.«
    Sie machte ihre Handtasche zu und sagte: »Zehntausend Dollar, wenn Sie mir einen Beweis für eine Penetration vorlegen.«
    »Das ist doch verrückt.«
    »In bar«, fügte sie hinzu.
    Dealey ließ sich langsam auf seinen Stuhl sinken. Diese Frau fuhr offenbar mächtig darauf ab zuzusehen, wie es ihr Alter mit einer anderen trieb. Dealey war einmal von einem Ehemann angeheuert worden, der genauso drauf gewesen war, nur hatte der keine zehn Riesen rumliegen gehabt.
    »Also?«, fragte Lily Shreave.
    Dealey überdachte die wenig verlockende Eintönigkeit seines nächsten Falls – ein Feuerwehrmann, der behauptete, sich beim Löschen eines brennenden Wohnmobils an der Schulter verletzt zu haben, spielte jetzt jeden Tag Golf, 36 Löcher, während er krankgeschrieben war. Der Schadenssachverständige der Stadt hatte Interesse entweder an Fotos oder Videoaufnahmen bekundet.
    »Denken Sie darüber nach, Mr. Dealey«, sagte Lily. »Wenn Sie das durchziehen, sind Sie in Ihrer Branche eine Legende.«
    »Aber logistisch wäre das … es wäre …«
    »Ein

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