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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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kennenlernte.
    »Er war in Omaha Beach, Davy. Da haben unsere Leute gegen Hitler gekämpft und die Nazis aus Europa vertrieben. Er hat alle möglichen Orden, die er dir zeigen kann«, sagte sie.
    Hank war schlank und groß, seine Haut sonnengebräunt, die Uniform stets gestärkt und gebügelt, die Schuhe und Abzeichen glänzend geputzt. Ich hatte keine Ahnung, daß er über Nacht blieb, bis ich eines Tages ins Badezimmer platzte, als er sich in Unterhosen rasierte. Die Rückseite seiner rechten Schulter war von einer schrecklichen roten Narbe entstellt, die aussah, als habe jemand mit einem Blechlöffel das Fleisch ausgeschält. Er reinigte seinen Rasierer über dem Waschbecken und zog die Klinge erneut übers Kinn.
    »Mußt du aufs Klo?« fragte er.
    »Nein«, sagte ich.
    »An der Stelle hat ein Deutscher mich mit seinem Bajonett erwischt. Alles, damit Kinder wie du nicht in der Gaskammer landen«, sagte er, zog die Oberlippe über die Zähne und rasierte sich unter einem Nasenloch.
    Er gab einige Tropfen Haarwasser in die Handfläche, rieb die Hände aneinander, massierte Öl in seine Kopfhaut, fuhr sich mit dem Kamm durch das kurzgeschnittene Haar, die Knie leicht gebeugt, um sich vollständig im Spiegel sehen zu können.
    Hank ging mit meiner Mutter und mir in den Biergarten mit Bowlingbahn draußen am Ende der East Main. Wir saßen an einem Holztisch unter Eichen, deren Stämme weiß gekalkt waren und in deren Ästen Lautsprecher hingen, aus denen Tanzmusik drang. Meine Mutter trug einen blauen Rock, der ihr zu klein war, eine weiße Bluse und einen Pillbox-Hut mit einem aufgesteckten Organdy-Schleier. Sie hatte schwere Brüste und war mollig, und ihr Sex-Appeal und die Unschuld, mit der sie diesen zur Schau trug, schienen aus ihren Nähten zu platzen, wenn sie Jitterbug tanzte oder, im nächsten Augenblick, langsam mit Hank über die Tanzfläche glitt, erhitzt und kurzatmig, während sich seine Finger über ihren Rücken tiefer tasteten und ihr Hinterteil massierten.
    »Hank ist in der Bühnenarbeitergewerkschaft beim Film, Davy. Vielleicht gehen wir nach Hollywood und fangen ein ganz neues Leben an«, sagte sie.
    Aus den Lautsprechern in den Bäumen plärrte »One OʼClock Jump«, und durch die Fenster des Restaurants konnte ich Paare beim Jitterbug sehen, die im Kreis herumwirbelten und sich gegenseitig über die Schulter warfen. Hank führte seine Flasche Jax-Bier an die Lippen, trank einen kleinen Schluck, die Augen ins Leere gerichtet. Als jedoch eine Blondine in einem geblümten Kleid sein Blickfeld querte, beobachtete ich, wie sein Blick ihren Körper mit der Leichtigkeit einer Feder abtastete, bevor die völlige Ausdruckslosigkeit zurückkehrte.
    »Aber vielleicht mußt du auch noch eine kleine Weile bei deiner Tante bleiben«, sagte meine Mutter. »Dann laß ich dich nachkommen. Du wirst mit dem Sunset Limited nach Hollywood düsen, das wirst du.«
    Meine Mutter ging nach drinnen auf die Toilette. Die Bäume glänzten unter der Neonbeleuchtung in den Ästen, die Luft war erfüllt von den Klängen von Benny Goodmans Orchester. Die Blondine im geblümten Kleid und mit dem purpurfarbenen Hut kam an unseren Tisch, ein kleines Glas Bier in der Hand. Das Mundstück ihrer Zigarette trug knallrote Spuren ihres Lippenstifts.
    »Wie gehtʼs meinem Kriegshelden?« sagte sie.
    Er trank einen weiteren Schluck Bier aus seiner Flasche, griff nach einer Schachtel Lucky Strikes auf dem Tisch, zog mit den Fingerspitzen geschickt eine Zigarette heraus und steckte sie zwischen die Lippen, ohne die Frau auch nur eines Blickes zu würdigen.
    »Meine Telefonnummer hat sich seit letzter Woche nicht geändert. Hoffe nur, du hast keine Probleme«, sagte sie.
    »Vielleicht rufe ich dich irgendwann mal an«, erwiderte er.
    »Nicht nötig. Du kannst kommen, wann immer du willst«, sagte sie. Als sie grinste, entblößte sie einen roten Schmierfleck auf ihren Schneidezähnen.
    »Werdʼs mir merken«, sagte er.
    Sie zwinkerte ihm zu und ging weiter, die Falte zwischen ihren Pobacken durch das dünne Material ihres Kleides deutlich sichtbar. Hank ließ ein Taschenmesser aufschnappen und begann sich die Nägel zu reinigen.
    »Möchtest du was sagen?« fragte er mich.
    »Nein, Sir.«
    »Diese Frau da ist eine Nutte. Weißt du, was eine Nutte ist, Davy?«
    »Nein.« Der Khakistoff seiner Hose glänzte über dem Oberschenkel. Ich roch Schweiß, Seife und Wärme, die seinem Hemd entströmten.
    »Bedeutet, daß es sich nicht schickt, daß

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