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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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den Typ an, den sie an eine Scheunenwand genagelt haben?« fragte er. »Der Grund, weshalb die Leute diese Verschwörungstheorien nicht glauben, ist, daß sie meinen, wir würden alle nach demselben Programm funktionieren. Ist ein Irrtum. Jeder hat ein anderes Programm. Nur wollen alle denselben hängen sehen. Sokrates war ein Störenfried, aber ich wette, daß er sich gelegentlich eine Auszeit genommen hat, um die Frau eines anderen zu vögeln.«
    Ich hatte Angst, daß Cool Breeze Broussard es auf Alex Guidry abgesehen hatte. An seinen Vater hatte ich dabei gar nicht gedacht.
    Moutʼ und zwei seiner Hmong-Geschäftspartner holperten mit ihrem Lastwagen voller Schnittblumen auf den Parkplatz des New Iberia Country Club. Moutʼ kletterte aus dem Führerhaus und fragte den Golflehrer, wo er Alex Guidry finden könne. Es war windig und das Licht grell, und Moutʼ trug ein Anzugjackett und einen kleinen, regenbogenfarbenen Schirmhut.
    Er ging den Fairway entlang, seine lange Gestalt gebeugt, die Arbeitsstiefel hoben und senkten sich, als laufe er über die Furchen eines Feldes, einen Zigarrenstummel im Mundwinkel, das Gesicht ausdruckslos.
    Er ging an einer Trauerweide vorbei, deren Blätter schon goldgelb wurden, und an einer Platane, deren Blätter flammend rot waren, dann blieb er in der Nähe von Alex Guidry stehen.
    »Mr. Guidry, ja?« sagte Moutʼ.
    Guidry warf einen Blick auf ihn, wandte sich ab und studierte den nächsten Fairway.
    »Mr. Guidry, ich muß mit Ihnen über meinen Jungen reden«, sagte Moutʼ.
    Guidry zog seinen Golfwagen von der Anhöhe hinter dem Green. Seine Freunde rührten sich nicht vom Fleck, sahen ihm nur interessiert nach.
    »Mr. Guidry, ich weiß, Sie ham hier Macht in der Gegend. Aber mein Junge tut Ihnen nix. Bitte laufen Se nich davon«, sagte Moutʼ.
    »Hat jemand von euch ein Handy?« fragte Guidry seine Freunde.
    »Alex, wir können da drüben kurz ne Zigarettenpause einlegen«, sagte einer von ihnen.
    »Ich bin nicht diesem Club beigetreten, damit mir ein alter Nigger über den Golfplatz hinterherhechelt«, erwiderte Guidry.
    »Mein Junge hat sich zwanzig Jahre für Idas Tod schuldig gefühlt. Will nur, daß Se ein paar Minuten mit mir reden. Ich entschuldige mich bei diesen Gentlemen hier«, sagte Moutʼ.
    Guidry machte sich zum nächsten Abschlag auf, seinen Golfkarren ratternd hinter sich herzerrend.
    Moutʼ folgte ihm während der nächsten Stunde, Schweiß triefte unter dem Lederband hervor, das seinen Schirmhut auf dem Kopf hielt, und die weiß- und rosafleckige Pigmentstörung auf seiner rechten Gesichtshälfte leuchtete in der Sonne.
    Schließlich schlug Guidry den Ball ins Rough, knallte seinen Schläger wütend in die Golftasche, ging ins Clubhaus und an die Bar.
    Moutʼ brauchte zwanzig Minuten für dieselbe Strecke, und er schwitzte und atmete schwer, als er die Bar betrat. Er stellte sich in die Mitte des Raumes, mitten zwischen die mit Filz bespannten Kartentische, während um ihn herum Pokerchips klackerten und die Leute sich gedämpft unterhielten. Er nahm seinen Schirmhut ab und fixierte Guidry mit seinen in tiefe Falten gebetteten Augen.
    Guidry machte dem Geschäftsführer unaufhörlich Fingerzeichen.
    »Mr. Robicheaux sagt, Se hätten Ida ein nasses Handtuch aufs Gesicht gedrückt, und dann is ihr Herz stehngeblieben. Er wirdʼs beweisen. Also muß mein Junge gar nix tun. Er is keine Gefahr für Sie«, sagte Moutʼ.
    »Schafft diesen Kerl hier raus!« sagte Guidry.
    »Ich geh ja schon. Erzählen Sie den Leuten doch, was Se wolln. Ich hab Sie schon gekannt, als Sie sich schwarze Mädels für drei Dollar drüben in der Hopkins gekauft haben. Sie hätten also gar nicht hinter Ida her sein müssen. Hätten meinem Sohn die Frau nich wegnehmen müssen.«
    Im Raum war es vollkommen still geworden. Alex Guidrys Gesicht glühte wie eine rote Laterne. Moutʼ Broussard ging nach draußen, den Oberkörper vornübergebeugt, die Miene unbeweglich wie die Gittertür an einem Holzofen.

25
    Am späten Freitag nachmittag bekam ich einen Anruf von John Nash in Trinidad.
    »Unser Freund Jubal Breedlove hat die Klinik in Raton verlassen und ist wie vom Erdboden verschwunden«, sagte er.
    »Hat er sich mit Scruggs in Verbindung gesetzt?« fragte ich.
    »Sein Wagen steht vor seinem Haus. Seine Klamotten sind unberührt. Er hat nichts von seinem Bankkonto abgehoben. Was schließen Sie daraus, Mr. Robicheaux?«
    »Breedlove betrachtet die Radieschen von unten?«
    »Haben die Wikinger

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