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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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drei Dollar drüben in der Hopkins zu haben. Dann isser zum Schuhputzstand gekommen, wenn Schwarze da waren, hat sich einen rausgepickt und ihn unverwandt fixiert, ihm mit Blicken den Skalp vom Knochen gepellt, bis derjenige den Kopf hat sinken lassen und die Augen nicht mehr vom Pflaster gehoben hat. So isses damals gewesen. Und jetzt habt ihr euch denselben Kerl als Gefängnishäuptling gekauft.«
    Dann beschrieb er den letzten Tag seines Sohnes im Bezirksgefängnis.
    Der Schlüsselknecht, ehemaliger Aufseher im Bau beim Marine Corps, ging den Korridor in der Isolierstation hinunter und öffnete die Eisengittertür zu Cool Breezes Zelle. Er schwenkte einen Knüppel, den er an einem Riemen ums Handgelenk trug.
    »Mr. Alex sagt, du kannst in den Haupttrakt zurück. Wenn du willst, heißt das«, erklärte er.
    »Nichts dagegen.«
    »Heute scheint Weihnachten und Geburtstag für dich zusammenzufallen.«
    »Wie kommtʼs?« fragte Cool Breeze.
    »Wirst schon sehen.«
    »Ich werdʼs schon sehen?«
    »Mann, und dann fragt ihr Typen euch, warum ihr im Knast sitzt. Wo ihr das Nachäffen für ʼn Zeichen von Grips haltet?«
    Der Wärter führte ihn durch zahllose hydraulisch betriebene Sicherheitsschleusen, befahl ihm, sich auszuziehen und sich zu duschen, überreichte ihm einen orangeroten Overall und schloß ihn in eine Wartezelle ein.
    »Sie werden Mr. Alex suspendieren. Aber bevor er geht, will er dir Gerechtigkeit widerfahren lassen. Deshalb hab ich gesagt, muß dein Geburtstag sein«, meinte der Schlüsselknecht. Er schwenkte den Knüppel an der Schlaufe und zwinkerte.
    »Wenn er weg ist, bin ich Gefängnisverwalter. Denk mal über den tieferen Sinn nach.«
    Um vier Uhr an diesem Nachmittag blieb Alex Guidry vor Cool Breezes Zelle stehen. Er trug einen Leinenanzug mit roter Krawatte und glänzende schwarze Cowboystiefel. Seinen Stetson hielt er in der Hand an der Hosennaht.
    »Willst du saubermachen in der Werkstatt … aufwischen und so?« fragte er.
    »Kann ich machen.«
    »Machst du Schwierigkeiten?«
    »Is nicht mein Stil, klar?«
    »Kannst jede verdammte Lüge erzählen, wenn du hier rauskommst. Aber wenn ich unfair bin zu dir, dann sagʼs mir jetzt ins Gesicht«, sagte er.
    »Die Leute sehen nur, was sie sehen wollen.«
    Alex Guidry drehte seine Handinnenfläche nach oben und pulte mit den Fingern an den Daumenschwielen. Er wollte etwas sagen, schüttelte angewidert den Kopf und ging den Korridor entlang; die Ledersohlen seiner Stiefel hallten hohl über den Zementboden.
    Cool Breeze verbrachte den nächsten Tag damit, Steinwände und Fußsteige mit einer Drahtbürste und Ajax zu bearbeiten und meldete sich um fünf Uhr in der Anstaltswerkstatt zum Aufkehren. Er benutzte einen langen Besen, um Stahlspäne, Sägemehl und Holzspäne zu ordentlichen Haufen zusammenzufegen, die er dann auf eine Kehrichtschaufel schob und im Mülleimer entsorgte. Hinter ihm schnitt ein Mulatte, dessen goldbraune Haut von dollargroßen Sommersprossen übersät war, an einer elektrischen Stichsäge Formen aus einem Stück Sperrholz. Jedesmal, wenn sich die Sägezähne ins Holz gruben, ertönte eine Art elektronischer Dauerkreischton.
    Cool Breeze beachtete ihn nicht, bis er hörte, wie das Sperrholz von der Säge fiel. Er wandte aus purer Neugier gerade in dem Moment den Kopf, als der Mulatte die Faust ballte und versuchte, einen Drahtkleiderbügel mit scharf gespitztem Ende, den er vertikal durch den Holzgriff eines Rasenmäherstarterseils gesteckt hatte, mitten durch Cool Breezes Ohr und in sein Gehirn zu stoßen.
    Die Drahtspitze spaltete Cool Breezes Backe vom Backenknochen bis zum Mundwinkel.
    Er umschloß den Unterarm seines Angreifers mit beiden Händen, drehte sich mit ihm im Kreis und dirigierte ihn in Richtung der jetzt sanft surrenden Stichsäge.
    »Zwing mich nicht zum Äußersten, Nigger«, sagte er.
    Doch sein Angreifer ließ seine Waffe nicht los, und Cool Breeze schob zuerst den Kleiderbügel und dann die geballte Faust mitsamt dem Holzgriff in das Sägeblatt, so daß ihm Knochen, Metall, Fingernägel und Holzsplitter gleichzeitig ins Gesicht flogen.
    Er versteckte sich in der Mischtrommel eines Betonmixers, wo er eigentlich mit großer Sicherheit hätte umkommen müssen. Er fühlte, wie der Laster am Gefängnistor langsamer wurde, hörte die Wärter draußen reden, während sie mit Spiegeln den Unterboden des Lasters prüften.
    »Drinnen fehlt uns einer. Hast ihn nicht zufällig in deiner Trommel, was?« fragte einer der

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