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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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am Stecken haben Sie schon gedeckt? Wie oft haben Sie zugesehen, wenn ein bereits Halbtoter fertiggemacht worden ist?«
    »Auf bald, Cisco.«
    »Was wollen Sie mir damit sagen, Dave? Daß ich gerade Besuch vom heiligen Franz von Assisi gehabt habe, ja? Mal ganz im Vertrauen?«
    Ich ging zu meinem Pickup und sah mich nicht um. Die Frau hinter dem Haus begann zu kreischen.
    Als ich am Montag morgen zum Köderladen hinunterging, um ihn zu öffnen, wartete dort Cool Breeze Broussard an einem Kabeltisch auf mich. Der Cinzanzo-Sonnenschirm über seinem Kopf schlug im Wind. Die Morgensonne schimmerte dunkelrot durch die Sumpfzypressenstämme.
    »Wird wieder eine Gluthitze heute«, sagte er.
    »Was gibtʼs, Breeze?«
    »Ich muß mit Ihnen reden … Nein, hier draußen. Ich rede lieber im Freien… Wieviel von dem, was ich Ihnen sage, dringt auch an anderer Leute Ohren?«
    »Kommt drauf an.«
    »Ich bin am Samstag in New Orleans gewesen. Ein Typ aus der Magazine Road … Jimmy Fig, Tommy Figorellis Bruder … Sie wissen schon, der Kerl, den die Giacanos in Stücke gesägt und an einem Deckenventilator aufgehängt hatten? Dachte, Jimmy sei nicht gut auf die Giacanos zu sprechen wegen seines Bruders. Außerdem sind Jimmy und ich zusammen in einem Block in Angola gewesen. Also dacht ich, er sei der richtige Mann, um mir eine Wumme zu besorgen, die nicht heiß ist«, sagte Cool Breeze.
    »Sie wollen eine unregistrierte Waffe kaufen?« fragte ich.
    »Lassen Sie mich ausreden, ja? … Also, er sagt: ›Willie, in deinem Geschäft brauchst du so was nich.‹
    Ich sage: ›Is nicht fürs Geschäft. Hab Zoff mit Typen vor Ort. Vielleicht hast du davon gehört. Aber im Moment hab ich keine Kohle. Du müßtest mir das Ding also vorschießen.‹
    Er sagt: ›Wirdʼs dir heiß unterm Hintern, Breeze?‹ Und dabei grinst er allwissend.
    Ich sag: ›Ja. Mir heizen dieselben Arschlöcher ein, die schon die Aufschnitteile von deinem Bruder in seiner eigenen Metzgerei tiefgekühlt haben. Wie ich gehört hab, sollen die Eierlikör gesoffen haben, während er über ihren Köpfen Karussell gefahren ist.‹
    Da sagt er: ›Mein Bruder hatte Probleme mit Weibern, die haben ihn reingeritten. Aber wegen der Spaghettis solltest du dir keine Sorgen machen. Kursiert das Gerücht, daß ein paar Bleichgesichter den Auftrag haben, ein schwarzes Plappermaul in New Iberia kaltzumachen. Wußte bisher nur nicht, wer gemeint war.‹
    Ich sage: ›Plappermaul?‹
    Er sagt: ›Du hast die Giacanos ausgenommen wie ne Weihnachtsgans und ihnen ihre eigenen Videorecorder noch mal verkauft, oder? Dann hast du sie verpfiffen. Und jetzt kommst du nach New Orleans und glaubst, daß dir jemand eine Wumme auf Kredit verkauft? Breeze, ich bin kein Rassist, aber ihr Nigger solltet beim Dealen und der Zuhälterei bleiben.‹«
    »Wer sind diese Bleichgesichter?« fragte ich.
    »Als ich Ihnen die Story über mich und Ida erzählt habe … wie sie diese Kette um ihren Hals gewickelt und sich ertränkt hat, da hab ich was ausgelassen.«
    »Aha?«
    »Ein Jahr nach Idas Tod habe ich in der Dosenfabrik der Terrebonnes gearbeitet, Süßkartoffeln eingedost. Harpo Delahoussey war dort der Sicherheitsschef für Mr. Terrebonne. Gegen Ende der Saison hat die Dosenfabrik dichtgemacht, genau wie jeden Winter, und alle wurden entlassen. Also sind wir zum Arbeitsamt und ham Anträge auf Stempelgeld gestellt. Hätte eigentlich kein Problem sein dürfen.
    Nach drei Wochen kriegten wir die Nachricht vom Staat, daß wir keinen Anspruch auf Stempelgeld haben, ›weil wir Dosenfabrikarbeiter‹ sind und ›weil die Dosenfabrik dicht ist‹ und wir uns deshalb nicht zur Verfügung halten müssen.
    Ich bin zu Mr. Terrebonne gegangen, aber an Harpo Delahoussey war kein Vorbeikommen. Er saß da an seinem fetten Schreibtisch und hat sich ein Bratensandwich reingezogen. Er sagt: ›Ist dir doch erklärt worden, Willie. Du willst hier sicher nicht bis zur nächsten Saison rumhängen, oder? Geh nach New Orleans, such dir n Job, und versuch ne Weile sauber zu bleiben. Aber komm ja nicht wieder her und geh Mr. Terrebonne auf den Keks. Ist doch verdammt gut zu euch gewesene.‹
    Aber eine Woche später hatʼs in der Dosenfabrik gebrannt. Man konnte die verbrannten Süßkartoffeln bis nach Morgan City riechen. Harpo Delahoussey ist aus einem Fenster im zweiten Stock gesprungen, mit brennenden Klamotten. Wäre abgekratzt, wenn er nicht in einer Pfütze gelandet wär.«
    »Hast du sie angezündet?«
    »Harpo

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