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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Kehle, und unter den Armen seines Besuchers schienen seine Rippen wie Zündhölzer zu zerbrechen.
    Dann wehte ihn ein Lufthauch an, und ohrenbetäubender Krach schlug ihm entgegen, und er war in freiem Fall draußen über der Stadt zwischen Wolken und Dächern, und die Gesichter hinter den Fenstern flogen wie im Nebel an ihm vorüber. Er konzentrierte seinen Blick auf den schwärzlich purpurroten Streifen am Himmel, der sich in rasanter Fahrt entfernte, so wie ihm im Leben stets die Dinge entglitten waren. Es war ein seltsames Phänomen, wie sich ein Verbrechen zum anderen fügte. Dann tauchte in Bruchteilen von Sekunden ein altmodischer Feuerhydrant mit rundem Kuppelabschluß aus dem Betonboden unter ihm auf und schoß ihm fast mit Lichtgeschwindigkeit entgegen.
    Der Bericht über Rodney Loudermilks Tod wurde uns von einem Beamten der Mordkommission von San Antonio namens Cecil Hardin telefonisch übermittelt, der die zerknüllte Notiz vom Teppich neben dem Papierkorb in Loudermilks Zimmer aufgehoben hatte. Er las uns auch die Aussagen vor, die die beiden Zeugen unten in der Gasse gemacht hatten, und spielte ein Tonband von dem Verhör mit Loudermilks Kumpel ab.
    »Irgendeine Idee, wer H. S. sein könnte?« fragte Hardin.
    »Wir hatten hier Ärger mit einem Ex-Cop namens Harpo Scruggs«, sagte ich.
    »Glauben Sie, er hat was mit Loudermilks Tod zu tun?« fragte er.
    »Der Killer soll ein Luftakrobat gewesen sein, sagen Sie? Da tippe ich auf einen anderen ortsbekannten Typen ... Swede Boxleiter. Er ist Hauptverdächtiger in einem Mordfall in Lafayette.«
    »Was ist denn bei euch da unten los? Seid ihr der Rummelplatz für Gauner und Ganoven?« Dann sagte er: »Was hat es mit diesem Boxleiter auf sich?«
    »Ist ein Psychopath mit Treuebonus.«
    »Soll das ein Witz sein, Sir?«
    Ich fuhr über die Loreauville Road zu Ciscos Haus. Megan las in einem Schaukelstuhl auf der Veranda in einem Buch.
    »Weißt du, wo Swede am Sonntag gewesen ist?« fragte ich.
    »Na hier. Zumindest am Morgen. Warum?«
    »War nur so eine Frage. Sagt dir der Name Rodney Loudermilk etwas?«
    »Nein. Wer ist das?«
    »Ein Typ mit Koteletten. Blind auf einem Auge.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Hast du Swede von deinen Peinigern erzählt? Wie sie ausgesehen haben, was sie gesagt haben?«
    »Nichts, was ich dir nicht auch erzählt habe. Ich habe geschlafen, als sie eingebrochen sind. Sie haben mir die Augen verbunden.«
    Ich kratzte mich im Nacken. »Vielleicht ist Swede doch nicht unser Mann.«
    »Wovon redest du eigentlich, Dave?«
    »Sonntag abend hat jemand einen Auftragskiller in einem Hotel in San Antonio ausgeschaltet. Er war vermutlich einer der Männer, die in euer Haus eingestiegen sind.«
    Megan klappte ihr Buch zu und sah in den Garten hinaus.
    »Ich habe Swede von den blauen Sternen am Handgelenk des einen Mannes erzählt«, sagte sie.
    »Wovon?«
    »Einer von ihnen hatte eine Reihe Sterne um das Handgelenk tätowiert. Einem eurer Deputys habe ich das auch erzählt. Er hatʼs notiert.«
    »Wenn dem so ist, dann haben der Sheriff und ich nie davon erfahren.«
    »Was macht das schon für einen Unterschied?«
    »Der Kerl in San Antonio, er wurde aus dem Fenster im achten Stock gestoßen. Und zwar von einem Mann mit den akrobatischen Fähigkeiten eines Fassadenkletterers. Das Opfer hatte eine Tätowierung aus blauen Sternen am Handgelenk.«
    Sie versuchte den Ausdruck des Erkennens in ihren Augen zu verschleiern, nahm die Brille ab und setzte sie wieder auf.
    »Swede ist an dem betreffenden Morgen hier gewesen. Er hat mit uns gefrühstückt. Ich meine, es war alles ganz normal«, sagte sie und sah mich an.
    »Normal? Du redest von Boxleiter? War einen Versuch wert, Meg.«
    Helen und ich fuhren zum Filmset auf dem Terrebonneschen Rasen.
    »Sonntag? Da war ich bei Cisco. Und dann zu Hause. Anschließend habe ich mir einen Film im Kino angesehen«, sagte Swede. Er sprang von der Ladefläche eines Pickup. Ein Werkzeuggurt klirrte an seinen Hüften. Sein Blick glitt an Helen rauf und runter. »Wir haben doch nicht wieder das Hämmerchen dabei, oder?«
    »Welchen Film?« fragte ich.
    » Sinn und Sinnlichkeit. Fragen Sie beim Kino nach. Der Typ erinnert sich bestimmt an mich. Er hat behauptet, ich hätte die Toilette verstopft.«
    »Klingt plausibel. Was meinst du, Helen?« sagte ich.
    »Hm ... War mir gleich klar, daß er ein Freund englischer Literaturverfilmungen sein muß«, sagte sie.
    »Was soll ich denn verbrochen haben?«
    »In San

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