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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Weiden ab, die zwischen dem Friedhof und dem Hauptlauf des Flußes standen. Der Lehm aus dem Grab wurde zu Schlamm, je näher sich die Schaufel des Baggers an den Sarg herangrub. Der Tag war blau, golden und warm, und auf dem Damm blühten noch Blumen, doch die Luft roch nach Humus und Wurzeln, die man aus feuchtem Erdreich gezerrt hatte, nach Laub, das im Brackwasser oxydiert und braun geworden war. Nachdem sich der Bagger bis zu einer Tiefe von ungefähr eineinhalb Metern vorgearbeitet hatte, kletterten die zwei Schwarzen mit Schaufeln in die Grube und begannen die Konturen des Sargs freizulegen, gössen Wasser aus großen Gießkannen über die Kanten und wischten Ecken und Oberfläche mit Lumpen sauber.
    Dann schoben sie eine Plane und Holzbretter darunter, zogen Seile unter der Plane hindurch, die sie an Ketten befestigten. Dann wurde der Sarg mit gemeinsamer Kraft angehoben. Der Sarg löste sich leichter von Untergrund, als ich erwartet hatte, schaukelte scheinbar gewichtslos in der Hebevorrichtung aus Segeltuch. Ein loses Seitenbrett war überzogen von schlammigen Ausblühungen.
    »Machen Sie ihn auf«, sagte Cool Breeze.
    Der Gerichtsmediziner sah mich an. Er trug rote Hosenträger, einen Strohhut und einen Bauch zur Schau, der wie ein kleines Kissen wirkte, das er sich unter den Gürtel gesteckt hatte. Ich nickte, und einer der Totengräber stemmte den Deckel mit einem breiten Schraubenzieher auf.
    Ich war schon früher bei Exhumierungen dabeigewesen. Der Anblick der Sterblichkeit, der den Lebenden dabei geboten wird, ist nicht leicht zu ertragen. Gelegentlich ist der Sarg voller wucherndem Haar, die Nägel, besonders die an den nackten Füßen, haben sich manchmal zu regelrechten Krallen ausgewachsen, das Gesicht des Verstorbenen ist häufig zu einem runzeligen, grauen Apfel eingefallen, und die Totenkleider strömen einen Geruch aus, der Brechreiz verursacht.
    Auf Ida Broussard traf das alles nicht zu.
    Ihr weißes Kleid war braun geworden wie Gaze, die man in Tee getaucht hatte, doch ihre Haut hatte die weiche Beschaffenheit und Farbe einer Aubergine, ihr Haar lag schwarz glänzend auf ihren Schultern, und ihre Züge waren glatt und friedvoll.
    Cool Breeze streckte die Hand aus und berührte ihre Wange. Dann ging er wortlos davon, stand am Rand des Friedhofs und starrte auf den Fluß hinaus, so daß wir sein Gesicht nicht sehen konnten.
    »Wie erklären Sie sich das?« fragte ich den Pathologen.
    »Eine Ölgesellschaft hat in den dreißiger Jahre hier in der Nähe ein paar Vorratskanister mit unbekanntem Inhalt vergraben. Vielleicht sind Chemikalien ausgetreten und irgendwie in den Sarg gelangt«, antwortete er.
    Er sah mir in die Augen. Dann fuhr er fort: »Manchmal glaube ich, sie warten nur, um uns noch etwas zu sagen. Aber behalten Sie das erst mal für sich.«

21
    Am Freitag abend setzten Bootsie und ich Alafair zur Wochenshow in Lafayette ab und aßen dann in einem Restaurant am Vermilion River zu Abend. Kaum war Alafair nicht mehr bei uns, wurde Bootsie in sich gekehrt, fast förmlich, wenn sie mit mir sprach, hielt den Blick auf Dinge fixiert, die sie gar nicht wahrzunehmen schien.
    »Was ist los?« sagte ich draußen vor dem Restaurant.
    »Bin nur müde«, erwiderte sie.
    »Vielleicht hätten wir zu Hause bleiben sollen.«
    »Ja, vielleicht.«
    Nachdem Alafair im Bett war, saßen wir allein in der Küche. Der Mond war aufgegangen, und in den Bäumen spielten Myriaden von Schatten.
    »Was es auch ist, sag es endlich, Boots.«
    »Sie ist heute am Bootsanleger gewesen. Sie hat gesagt, sie habe dich im Büro nicht angetroffen. Sie wollte rauf ins Haus kommen. Aber vermutlich ist sie einfach nur schüchtern.«
    »Sie?«
    »Du weißt schon, wer. Sie sucht ständig einen Vorwand, um hierherzukommen. Sie hat gesagt, sie wolle dir für den Schießunterricht danken, den du für sie arrangiert hast. Wolltest du ihr nicht selbst Unterricht geben?«
    »Diese Kerle hätten sie beinahe umgebracht. Das nächste Mal gehen sie vielleicht bis zum Äußersten.«
    »Ist möglicherweise ihre eigene Schuld.«
    »Das ist harter Tobak, Boots.«
    »Sie versteckt sich hinter Feindseligkeiten und benutzt sie, um andere Menschen zu manipulieren.«
    »Ich werd sie bitten, nicht mehr herzukommen.«
    »Nicht wegen mir, bitte nicht.«
    »Ich gebʼs auf«, sagte ich und ging in den Garten hinaus.
    Das Zuckerrohr auf dem Feld meines Nachbarn war grün, und der Wind furchte Schneisen hinein, und hinter der Baumkulisse zuckte

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