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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Los, jetzt drehen wir zur Abwechslung den Spieß um!«, rief Shanija, hielt Tyr überkopf, drängelte sich durch die feiernde Artistenschar und hastete dem schwarzen Alp hinterher. Pong flatterte mit kräftigen Flügelschlägen und kampflustig schwarz-violett schimmernden Schuppen voran.
    Sie hetzten verwinkelte Gänge entlang, eine Stiege hinauf, quer durch einen leer stehenden Hauseingang, bis sie eine Loggia erreichten und am anderen Ende einen mit Lampions erleuchteten Garten erblickten.
    Shanija bremste ab und duckte sich hinter einen der ausladenden Äste eines dicht bewachsenen Laubbaums. »Pong, Lagebericht«, flüsterte sie, als der Drache sich zu ihr gesellte.
    »Das garstige Gewimmel hat sich in die Büsche geschlagen.«
    »Welche Richtung?«
    Ihr Freund züngelte zwei, drei Mal, zupfte sich mit seinen winzigen Händen die Barteln und hob schließlich ratlos die Schultern.
    Shanija fuhr sich erschöpft übers Gesicht. »Seit wir in dieser verrückten Stadt angekommen sind, stolpere ich von einer Katastrophe in die Nächste. So viel Rumgerenne, und ich habe immer noch keine Unterkunft auftreiben können. Hoffentlich ist es As’mala und Seiya besser ergangen. Komm, Pong, wir sollten zurückgehen. Die beiden warten bestimmt schon auf uns.«
    »Wie wär’s mit Freiluft-Campen? Du hast doch früher auch kein Samtkissen für deinen Hintern benötigt«, antwortete der Drache unbeeindruckt und schlängelte sich neugierig durchs Unterholz.
    In der Tat sah der Garten einladend aus, wie eine Oase mitten in der Trostlosigkeit der Wüste. Shanija atmete tief ein und sah sich um. Was für ein Aufwand an Pflege, vom Wasserverbrauch ganz zu schweigen. Diese namenlose Gerüststadt mitten in der Wüste war und blieb rätselhaft.
    »Los, Pong.« Sie deutete auf die Linien ihres Brustreliefs. »Schlafenszeit.«
    Der Drache murrte, folgte aber und ließ sich auf seinem Stammplatz nieder. »Blödes Wimmelwusel«, hörte sie ihn noch zischeln, dann kauerte er wieder in seiner Kuhle und war nichts weiter als ein hübsch anzusehendes Relieftattoo.
    Als Shanija zurück zur Loggia ging, fiel ihr beim Näherkommen ein Schiftzug über dem Torbogen auf:
Paradieshof – Ruhen wie die Götter
.
    Ein Hotel? Ohne groß zu überlegen, klopfte sie an die nächstbeste Tür, öffnete sie und fand einen mit blauem Teppich ausgelegten Gang. Aus kleinen Muscheln an den Wänden flackerte Licht und zauberte eine angenehm warme Atmosphäre. Stimmengewirr drang vom anderen Ende an ihr Ohr.
    Shanija blickte an sich hinab. Das Tüllkleid sah dreckig und zerrupft aus, dazu die robusten Stiefel, die sie sich in Khatasta ausgewählt hatte. Ihre Hand umschloss immer noch Tyr. Würde man jemandem in so einem Aufzug überhaupt etwas Besseres als einen Stall anbieten?
    Angeekelt von ihrem Äußeren, fuhr sie sich durch die verklebten Locken, klopfte den gröbsten Dreck von der Kleidung und rückte das Wickeloberteil zurecht. Anschließend ersuchte sie Tyr im Flüsterton, sich bitte so klein und unauffällig wie möglich zu machen, versprach ihm eine extra lange Pflegebehandlung und steckte es dann, dankbar für die unerwartet widerstandslose Kooperation, zwischen zwei Tüllfalten unter den Stoffgürtel.
    Wie sagt As’mala immer? Brust raus, Hüfte locker schwingen lassen und lächeln, lächeln, lächeln
.
    So grazil wie in Stiefeln eben möglich, schritt die Erdfrau den Gang entlang, bis sie in einem Raum mit Tresen ankam – offenbar Haupteingang und Empfangshalle des Hotels.
    Danke!
Doch als ihr Blick mit den steingrauen Augen eines fröhlich plaudernden Gastes zusammentraf, rutschten ihr die Mundwinkel abwärts bis zu den Kniekehlen.
    Warum musste sie in dieser großen Stadt ausgerechnet hier diesem arroganten Wichtigtuer, den sie am Stadttor so derb beschimpft hatte, wiederbegegnen?
    Und was das Schlimmste war, nicht nur sie hatte ihn erkannt, auch er grinste jetzt breit.
    »Na, immer noch nicht genug von mir, Schätzchen?«
    Ich geb dir gleich eins drauf, Schätzchen!
, grollte Shanija, rang sich zur Begrüßung ein notdürftiges Nicken ab und wandte sich ohne weitere Höflichkeitsbekundungen dem Hotelier zu. »Ich benötige eine Unterkunft für mich und zwei Begleiterinnen; wenn möglich mit Fließendwasser und Badewanne.«
    »Tut mir leid, Fräulein. Es ist nur noch ein Bett frei. Das letzte in Betracht kommende Zweizimmer-Apartment habe ich eben an Herrn Hag vergeben.« Der Gastwirt wies auf den Mann mit den grauen Augen, der heiter

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