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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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zur
Großen Hitste
. Damals war die Flüstertüte ein echtes Heiligtum, das nur derjenige betreten durfte, wer die unglaubliche Summe von fünftausend Om bezahlen konnte. Erst dann wurde dem Glücklichen der Gang auf die Befragungsplattform direkt unter dem Herzstück im Inneren gewährt, und die Flüstertüte gab auf alle seine Fragen Antwort.«
    »Märchen und Aberglaube«, sagte Shanija. »Diese Flüstertüte ist wahrscheinlich genau das, was ihr Name ausdrückt: ein überdimensionales Sprachrohr, welches das Geschnatter an seinem unteren Ende auffängt, verstärkt und oben wieder ausspuckt.«
    »Eine Skeptikerin, wie?« Hag richtete seine grauen Augen auf sie und rieb sich mit dem Handrücken das glattrasierte Kinn.
    »Logik- und Pragmatikerin«, verbesserte Shanija.
    »Erzählen Sie uns doch von diesem Ereignis – von dieser großen Hitze«, bat As’mala und lenkte die Aufmerksamkeit wieder erfolgreich auf sich.
    In diesem Moment kam der Wirt und servierte das Menü des Tages: Wüstengecko am Spieß mit Knollengemüse und ein Kompott aus gegorenen Früchten.
    »Wie war das genau mit der
Großen Hitze
?«, wandte Hag sich an den Kellner, während Shanija prüfend den Duft der Mahlzeit einsog.
    »’ne Katastrophe war das, ’ne einzige Katastrophe. Fast alle sind damals krepiert. Verglüht sind die, auf offener Straße. Einer dieser brennenden Windstöße hat gereicht, und
schwups
war man ein Aschehäufchen. Aber ich hab’s überlebt. Hab’s noch runter in den Bahnhof geschafft, bevorse den Eingang wegen Überfüllung dicht gemacht ham. Nach ’nem knappen Diarium war alles vorbei. Ein riesiger Ascheberg war das. Und der Rest sah wie vereist aus – der Sand, wissense – der ist zu Glas zerschmolzen.«
    Shanija dachte an die singenden Skulpturen in der Wüste, an die scharfkantigen Rillen unter dem Wüstensand und an die innere Stadtmauer, die wie mit Zuckerguss überzogen auf sie gewirkt hatte.
    »Diese Hitze hat uns viel Unglück gebracht, aber auch Gutes. Jetzt plappert die Flüstertüte von morgens bis abends. Wenn man genau hinhört und wartet, beantwortet sie einem jede Frage, auch ohne dass man dem Krötenpack sein Vermögen in den Rachen wirft.«
    »Und damit’s in der Stadtkasse wieder klingelt, soll Darren Hag das rückgängig machen«, sagte As’mala mit einem Zwinkern.
    »Sie sind Darren Hag? Der Sohn von Earl Hag?«, fragte Seiya, die die Unterhaltung bisher still mitverfolgt hatte und seinen Namen erst jetzt mitbekam. Die anderen hatten schlicht vergessen, es ihr zu erzählen. Ebenso wenig hatten sie die Prinzessin vorgestellt.
    Ein kurzer Schatten huschte über Hags Gesicht, dann nickte er und stand auf. »Ja, ich bin Darren Hag, Sohn von Earl Hag. Bitte verzeihen Sie meine Unhöflichkeit, mich Ihnen nicht gebührend vorgestellt zu haben. Lassen Sie mich damit entschuldigen, dass ich es nicht gewohnt bin, mit drei gleichermaßen liebreizenden wie schönen Damen am Tisch zu sitzen.« Er verneigte sich leicht in Seiyas Richtung, kam aber nicht zu weiteren Höflichkeiten.
    »Wer ist Earl Hag?«, fragte As’mala dazwischen.
    »Ein überaus erfolgreicher Händler und Politiker«, antwortete Seiya. »Einer seiner Handelsleute war mal bei uns und hat geholfen, die modernen Drachengleiter zu konstruieren. Ein beeindruckender, wenngleich wohl auch nicht ganz leicht zu handhabender Geschäftsmann, wie ich hörte.«
    »Die Angelegenheiten meines Vaters sind ausschließlich die seinen. Ich gehe eigene Wege«, gab Darren barsch zurück. Er setzte sich, nahm einen tiefen Zug aus seinem Weinglas und sagte dann versöhnlich: »Jetzt, da meine Identität gelüftet ist, erzählt ihr drei mir vielleicht auch ein bisschen mehr über euch?« Er blickte Shanija an, doch sie wollte nicht antworten.
    »Genau, da wir so gemütlich beisammensitzen, lasst uns zum Du übergehen«, schlug As’mala vor.
    Hag nickte. »Gerne. Ihr könnt mich Darren nennen.«
    »Ich bin Seiya, Prinzessin der Mandiranei, rechtmäßige Thronerbin des Monolithenstaats«, stellte Seiya sich vor. »Und mehr gibt es von mir schon nicht zu berichten.«
    »Ja, und ich bin ständig als Abenteurerin unterwegs, und Shanija …«, setzte As’mala fort und wurde von der Erdfrau unterbrochen: »… ist eine kürzlich Gestrandete.«
    »Gestrandete oder Verirrte?«, fragte Darren mit einem Schmunzeln.
    Shanija legte die Gabel beiseite und richtete sich auf. »Ich bin durchaus in der Lage, mich allein zurechtzufinden.«
    »Ach so?« As’mala zog die

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