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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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die über dem Kinn baumelte. Shanija blickte dem Mann in die blauen Augen und entschied augenblicklich, dass er vertrauenswürdig war. Er strahlte eine Ruhe aus, die sich löblich von der Hektik und dem Chaos der Barbarei abgrenzte, die auf Less vorherrschten. War er vielleicht wie Mun ein Adept?
    »Zwei Arten von Wesen wagen sich in diesen Sektor: Mutige oder Verrückte.« Er grinste. »Zu welcher Sorte gehört ihr?«
    »Zur Dritten«, antwortete Shanija trocken.
    Lautstark lachte der Mann auf. »Nachdem der Aufenthalt in diesem Bereich der Gesundheit abträglich ist, komme ich gleich zur Sache! Ich weiß, wer ihr seid, ich weiß, wen ihr sucht und ich weiß, wo ihr hinwollt.«
    Während As’mala das Schwert zückte und Darren in Abwehrhaltung ging, harrten Mun und Shanija der Dinge. Erneut hörte sie in sich hinein und fühlte, dass sie dem Glatzkopf vertrauen konnte.
    »Ganz ruhig, ganz ruhig«, sagte er in Richtung As’mala. »Ein kleiner Drache hat mich über euch informiert.«
    »Du weißt, wo Pong ist? Bring uns zu ihm!«
    »Deswegen bin ich ja hier.«
    Seine offene Art ließ Shanijas sich aufbäumende innere Warnglocken sofort wieder verstummen. Was war an diesem Mann, das ihr so vertraut vorkam? Warum waren die anderen so misstrauisch?
    »Warum sollten wir dir vertrauen?«, fragte As’mala und schwenkte demonstrativ ihr Schwert.
    Der Mann lächelte. »Ihr werdet mir vertrauen
müssen
. Und es muss euch genügen, dass Pong mich schickt.«
    »Sagst du! Wieso ist der Kleine nicht bei dir?«
    »Etwas anderes war ihm wichtiger.«
    »Führ uns zu Pong«, beendete Shanija das Wortgeplänkel, obwohl As’mala sie mit Blicken warnte. »Wie weit ist es?«
    »Ihr seid bis zur Abfahrt des Zuges zurück!« Sein Kopf verschwand in der Öffnung, und eine Strickleiter nahm seinen Platz ein. Flink kletterte Shanija hinauf. Die Zwischendecke ähnelte dem Korridor unter ihr.
    »Mein Name ist Samuno Pentti«, stellte er sich vor, nachdem sich alle Gefährten in dem Gang befanden. »In Neluv – so nennt sich dieser Ort – existieren vom Boden bis zu den Raumschiffspitzen parallel mehrere Schächte, durch die fast alle Raumer über mehrere Ebenen verbunden sind«, erklärte er mit einer allumfassenden Armbewegung. »In den meisten musst du um dein Leben zittern und selbst so manche mautpflichtige Schächte sind nicht sicher«, erklärte er unterwegs.
    »Mautpflichtige?«
    »Banden beherrschen Neluv.«
    Shanija verstand. Analog zu den Slums auf ihrer Heimat teilten sich verschiedene Gruppen die Macht in dem Tal. Territorienkämpfe beherrschten wahrscheinlich die Tagesordnung. Ein Menschenleben zählte weniger als eine Kugel. Warum sollte das hier auch anders sein.
    Sie gelangten zu einem Seitengang und bogen nach rechts ab. Er war so eng angelegt, dass er einem Klaustrophobiker die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hätte. Streben hingen und ragten in den Gang hinein. Immer wieder mussten sie sich ducken oder über ausgeschlachtete Maschinenblöcke klettern.
    »All die Schiffe hier«, begann Shanija dann wieder. »Ist es je gelungen, eines davon bis zur Flugtauglichkeit zu reparieren?«
    »Auf diesem Mond endet jede Technik auf dem Niveau der Dampfmaschine.«
    Darrens Worte wiederholten sich in anderer Form. Frust breitete sich in ihr aus.
    »Freiwillig würde keiner von uns auf dem Mond sein Dasein fristen.« Er wirkte nachdenklich. »Andererseits trotzen wir Less so viel wie möglich ab.«
    »Was machst du in Neluv?«
    »Ich bin Wissenschaftler!«
    »Hier? Wonach kann man in dem Schrotthaufen forschen?«
    »Du wärst überrascht!«
    »Bist du hier geboren?«
    Er nickte. »Dummerweise kenne ich genügend Berichte von der Erde. Meine Vorvorvor… und so weiter -fahren stammen aus der eurasischen Megalopolis Berlin. Sie verließen die Erde mit der
Sunquest
und hinterließen ein handgefertigtes Tagebuch. Ich weiß also um die Annehmlichkeiten, die der Ursprungsplanet der Menschen bietet. Ich nehme an, der Standard ist nach tausend Jahren gestiegen.« Kurz schwieg er. »Dadurch empfinde ich gewisse Zustände auf Less als unerträglich.«
    Seine Traurigkeit erschloss sich Shanija. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es sein musste, auf Less ihren Lebensabend zu fristen – in der Gewissheit, dass sie durch ihre Unfähigkeit nicht aus dem System heraus gekommen war und den Untergang der Menschheit verantwortete.
    Sie bekam eine Gänsehaut und fiel ein paar Meter zurück. Darren nutzte die Lücke und schloss zu Samuno

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