Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
alles.«
    »Hier entlang«, sagte Bio6 kleinlaut.
    Shanija folgte ihm, bog um eine Ecke – und erstarrte mitten im Schritt.
    Vor ihr erhob sich ein zwei Meter durchmessender Glaszylinder, der bis an die Decke reichte. Darin schwamm in einer hellblau schillernden Aufbewahrungslösung ein Wesen, das ihr das Blut in den Adern gerinnen ließ. Das Wesen war mehr als zwei Meter groß, zwei ungleiche Augenpaare glänzten schwarz und bösartig aus einem spitzen Schädel, aus dem mehrere lange Fühler ragten. An der Vorderseite besaß es zwei große Klauen und mehrere Chitinbeine. Sein Rücken war mit gepanzerten Ringfragmenten überzogen, die in einen breiten Schwanzteil mündeten.
    Ein Quinterne!
    Mit einem Schlag fühlte sich Shanija zurückversetzt. Sie hörte wieder die sägenden Geräusche, die ihr in unzähligen Verhören das Gehirn zermartert hatten. Die Chitinstachel, die sich wie glühende Nadeln in ihren Rücken gebohrt hatten. Die Quinternen hatten sie abgeschottet von allen Umwelteinflüssen. Kein Wind, kein Regen, kein freier Raum. Das alles drückte Shanija zusammen, machte sie ganz klein. Und wäre Con Gifford nicht bei ihr gewesen, sie wäre in den stinkenden Kerkern der Quinternen gestorben. Zumindest ihre Seele hätte nicht überlebt.
    Shanija taumelte vom Zylinder zurück. »Was, um alles in der Welt …«
    »Ihh«, machte As’mala erschauernd und wurde ein wenig blass. »Hoffentlich kommt der da nie raus …«
    Bio6 betrachtete die seltsamen Zeichen am Glaszylinder. »
Graxflam
«, las er. »
Graxflam superior

    Darren trat zu ihr und berührte leicht ihren Arm. »Was hast du?«, fragte er sanft. »Du zitterst.«
    »Das ist … nein … nur ein Trugbild, das mich … erinnerte«, keuchte Shanija unzusammenhängend. Der Schweiß rann von ihrer Stirn. »Ein Quinterne, als sie mich … mich … der Schmerz …« Für einen Moment drohte sie, die Fassung zu verlieren, alles schien hochgespült zu werden, aus ihr zu drängen …
    Darren legte den Arm um sie und hielt sie fest. Mun und As’mala kamen hinzu. Schweigend nahm As’mala ihre Hand, und Mun legte seine Hand auf ihren Arm. »Das ist vorbei«, sagte Darren.
    Zuneigung sickerte in Shanijas Bewusstsein. Sie spürte Trost und Wärme ihrer Freunde, die mit ihr fühlten. Die in diesem Moment das Leid mit ihr teilten. Und ihr Trost zusprachen. Es würde nicht noch einmal passieren. Sie war nicht mehr allein.
    Shanija kam zu sich, schüttelte die Lähmung ab, die ihren Verstand in einen trüben Sumpf verwandeln wollte. Sie straffte ihre Haltung und wischte den Schweiß von der Stirn. »Ja, es ist vorbei«, hörte sie sich sagen. Sie sah ihre Freunde der Reihe nach an. »Wo wäre ich ohne euch …«, flüsterte sie.
    Mun lächelte. »Befreien wir endlich Seiya.«
    As’mala hob grimmig die Faust. »Oder wir zerlegen ganz ELIUM!«
    »Vorwärts, du biomechanischer Abfall!« Darren stieß Bio6 nach vorn. »Auf dem schnellsten Weg.«
    Unterwegs fragte Darren Shanija: »War das wirklich ein Quinterne?«
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht«, gestand sie. »Das Wesen da drin sah sehr ähnlich aus, aber ich habe nur noch verschwommene Erinnerungen. Niemand von uns weiß, wie ein Quinterne aussieht … dieses Geschöpf sah jedenfalls etwas sehr ähnlich, das mich in meiner Gefangenschaft quälte. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Tut mir leid, dass ich mich so gehen ließ.«
    »Du bist ein Mensch, Shanija«, versetzte Darren. »Endlich lässt du es zu, dass du mehr bist als eine perfekt funktionierende biologische Komponente.«
    Nun wurde der organische Anteil der Gänge stärker, auch die künstliche Methanbeleuchtung verschwand wieder zugunsten des gelbgrün pulsierenden Adernetzes.
    Pong flatterte entspannt und tauschte mit Bio6 tiefgründige Weisheiten aus. Als universelle Regeln des Lebens hatte der Schmuckdrache Folgendes dem Orgamechanoiden angepriesen: »Was du heute kannst besorgen, solltest du dir morgen borgen«, »Pferde sind vorn größer als klein«, »Wenn in Washington-York-State in einer dunklen Seitenstraße jemand nach Mitternacht nach Wechselgeld fragt, hätte man im Bett bleiben sollen«, und dergleichen mehr.
    Shanija wälzte andere Gedanken. Sie dachte an den Graxflam. Dieses Wesen im Labor sah ihren Peinigern zum verwechseln ähnlich. Aber Shanija wusste auch, dass die Quinternen eine Art telepathische Gabe besaßen. Hatten sie das Horrorbild einer alten Legende genommen und ihr dieses Aussehen vorgegaukelt? Was war damals

Weitere Kostenlose Bücher