Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Wand. Er kippte langsam nach hinten und riss einen Bolzen aus, in den sich seine Klauen gekrallt hatten.
    »Hat er etwa den Bolzen gezogen?«, fragte Bio6, der es wieder einmal geschafft hatte, dem Kampfgeschehen auszuweichen, und gerade am Schauplatz eintraf.
    »Ja, warum?«
    »Oh«, stöhnte der Orgamechanoid. »Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut!«

    Die Plattform fuhr in gleichmäßigem Tempo an einer pokkennarbigen Steilwand entlang nach oben. Über die unebene Fläche der Schräge wanden sich Beleuchtungsstränge, die sich mit anderen kreuzten und an diesen Knoten wie aufgeplatzte Pusteln aussahen. Immer wieder durchschnitt eine Art Wartungssteg in horizontaler Richtung die Steilwand, so als hätte jemand mit einem gewaltigen Messer in rohes Fleisch geschnitten.
    Die Plattform selbst war künstlichen Ursprungs und von einem simplen Geländer eingefasst. Sie sollte die Mitglieder des
Aderschlags
aus der Tiefe zum Herzen ELIUMS bringen.
    Rr’b’trr stand etwas abseits von den anderen Mitgliedern des
Aderschlags
. Offenbar gab es keinen in der Gruppe, der dem Insektoiden zu nahe sein wollte. Vermutlich hatte es auch damit zu tun, dass wieder einmal seine Brut wütend um ihn brauste.
    »Verehrter Rr’b’trr«, setzte Worgor mit spöttischem Unterton an. »Wären Sie so gut, Ihre Käfer wegzupacken? Es ist nicht allzu viel Platz auf der Plattform, und wir wollen doch nicht, dass jemand zu Schaden kommt.«
    Ein Käfer wagte sich zu nah an Worgor heran. Dieser holte ihn mit einer blitzschnellen Bewegung aus der Luft, schleuderte ihn zu Boden und zertrat ihn mit seinem eleganten Schuhwerk.
    Rr’b’trr tat, als hätte er nichts davon bemerkt. Stattdessen sagte er: »Ich hoffe, Sie haben die Apparaturen nicht zugunsten Ihres eigenen Projektes vernachlässigt, Worgor. Ein Versagen der Psi-Kupplungen sollte leicht nachvollziehbar sein. Wir möchten doch nicht, dass der Eigentümer einen falschen Eindruck erhält, nicht wahr?«
    Worgor trat dicht an Rr’b’trr heran, achtete nicht auf die Käfer, die gegen ihn prallten. »Beweise zuerst mal, ob du überhaupt die Kraft der Kleinen aktivieren kannst.« Er wies auf die Menschenfrau, die reglos hinter dem Insektoiden stand.
    »Töte den Käfer, Trägerin!«, verlangte Rr’b’trr und deutete auf ein Insekt, das soeben seine Kreisbahn um Rr’b’trr verließ und auf die Menschenfrau zusteuerte.
    Sie reagierte sofort. Ein
Plopp
erklang, und ein glühendes Häuflein klatschte auf den Boden der Plattform. Sie lächelte leer.
    »Sei versichert«, zischte Rr’b’trr seinen Kontrahenten an. »Ich
beherrsche
sie.«
    Aus dem Dunkel der Tiefe erscholl ein klagender Laut zu ihnen hinauf.
    »Worgor, Rr’b’trr«, mischte sich der Vorsitzende Brascali ein. »Versuch abbrechen! Der Alarm wurde ausgelöst, und ich will die Trägerin der Sonnenkraft nicht aufs Spiel setzen.
    Im Namen des
Ader
…«
    »Nein!«, begehrte Rr’b’trr auf. »Der Versuch
muss
stattfinden, und zwar jetzt! Ich habe das Recht dazu, und der
Aderschlag
hat einstimmig den Beschluss gefasst.«
    »Vorsitzender! Lassen Sie sich nicht von ihm manipulieren!«, stemmte sich Worgor gestikulierend dagegen.
    Rr’b’trr fegte seinen Einwand mit sirrendem Scherenschlag beiseite. »Um den Alarm werde ich mich umgehend kümmern. Ist vermutlich nur eine Fehlfunktion einer Sirene, ein Muskelkrampf oder ähnliches, das kennen wir doch. Vorsitzender, geben Sie mir eine Stunde. Wenn ich bis dahin nicht zurück bin, brechen Sie das Experiment ab. Aber ich brauche diese Stunde!«
    Brascali nickte dem Insektoiden zu. »In Ordnung.«
    Ein Teil des Schwarms löste sich von Rr’b’trr und hüllte Seiya ein, die in ihrer braunen Kutte weiterhin reglos auf der Plattform stand. Die Insekten wirbelten ihr langes schwarzes Haar auf, als würde ein Sommerwind damit spielen. Dann schlug Rr’b’trr seine Kutte zurück, breitete silbern schimmernde Flügel aus und schwang sich über das Geländer hinunter in die Tiefe.
    Seiya befand sich in ihrem weißen Zimmer. Etwas Fremdes, Goldenes hatte sich eingeschlichen. Wo war es hergekommen? Sie musste den goldenen Schimmer nochmals rufen, war er doch so ganz anders als das leere Weiß. Anders, und voller Glanz. Er schien so viel mehr zu umfassen als die Wahrheiten der letzten Tage.
    Sie streckte ihren Arm aus.

    »
Was
ist nicht gut?«, fragte Shanija alarmiert.
    Knapp unterhalb der Decke befanden sich transparente Leitungen, durch die nun eine fluoreszierende Flüssigkeit gepumpt

Weitere Kostenlose Bücher