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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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herüber und winkten vage zurück. Erst als Darren die Geste des Geldzählens machte, verstanden sie. Sie legten die Speere beiseite und ruderten herbei.
    Während sie über den See schaute, kam Shanija ihr eigenes Vorhaben plötzlich töricht und vollkommen lächerlich vor.
Ich jage einem Phantom hinterher
, dachte sie.
    Nichts, aber auch gar nichts deutete auf ein Leben unterhalb der Wasseroberfläche hin. Sie versuchte bis auf den Grund zu blicken, aber die flirrenden Reflexe der drei Sonnen auf den Wellen schmerzten in den Augen und machten jede Beobachtung unmöglich.
    Der Kahn hielt längsseits des Stegs. Die beiden älteren Männer im Boot erklärten sich nach einigem Hin und Her bereit, sie auf den See hinaus zu rudern. »Für zwei Halbmonde«, verlangte der Größere. Sein fast zahnloses Lächeln wurde noch breiter, als Darren ihm einen Halbmond extra in die schwielige Hand drückte.
    Sie kletterten in das schwankende Gefährt, die Fischer stießen ab und legten sich in die Riemen. »Ihr wollt zur Insel, Herr?« Der Kleinere drehte den Kopf über die Schulter.
    »Nein, nur bis zur Mitte des Sees.«
    Der alte Mann kratzte sich dort, wo er einst Haare besessen haben mochte. »Aber da ist doch die Insel, Herr.«
    »Rudert einfach geradeaus, wir sagen, wann ihr anhalten könnt.«
    Der Greis musterte misstrauisch die schweren Säcke. Der Kahn lag mit den vier Menschen und dem Gestein bis fast zum Bordrand im Wasser. »Keine Fische da, Herr, da vorn. Zuviel Modergas.«
    »Modergas?«, fragte Shanija misstrauisch.
    »Übelriechendes Zeug. Stinkt gammlig wie tausend tote Thela-Rinder. Steigt in öl’gen Blasen auf. Meist nachts, wenn die Lichter leuchten. Die Fische machen ei’n großen Bogen ’rum. Is’ anders als die Kraterbläschen.«
    »Kraterbläschen?«, wiederholte Darren.
    »Wahrscheinlich Kohlendioxid«, sagte Shanija automatisch und wunderte sich zugleich, dass ihr der vor Jahren erteilte Crashkurs in Exogeologie tatsächlich in Erinnerung geblieben war. »Kratergründe atmen Kohlendioxid aus, meist in der Nähe warmer Quellen.«
    »Gibt warme Quellen im See. Wollt Ihr da baden?«
    »Rudert bis dorthin, wo die Lichter nachts leuchten«, verlangte Darren. Er fuhr fort, an Shanija gewandt: »Willst du es immer noch durchziehen?«
    Sie nickte. »Klar. Nun gib mir endlich das Brakkenkraut.«
    »Kommt gar nicht in Frage, Sternenschöne. Euer Liebden erhalten nur die Hälfte.«
    »Ach ja? Ist das so?«
    »So ist das, alldieweil nämlich ich …«
    »Weil du was?«
    »Weil ich dich begleiten werde, wie ich schon sagte.«
    »Von wegen ‹tauche nie allein› und so?«, fragte Shanija lächelnd.
    »Von wegen ‹pass auf deine Liebste auf› und so«, erwiderte er mit tiefem Ernst. Er deutete auf die verkrustete Paste unter ihrer Halsgrube. »Ich will dich nicht verlieren, Shan. Schon gar nicht mit dem Kopf nach unten treibend im Netz irgendeines Sirrhellenfischers. Entweder wir tauchen gemeinsam, oder du musst mich hier und jetzt bewusstlos schlagen.«
    »Würde auch der Versuch zählen, dich hier und jetzt besinnungslos zu küssen?«
    Die Fischer ließen die Ruder sinken und steckten die Köpfe zusammen.
    »Ich würde schwanken«, gestand Darren, »aber weichen würde ich nie.«
    Sie standen auf, behielten mühsam das Gleichgewicht und griffen beide in das Säckchen. Die beiden Fischer saßen mit offenem Mund da und starrten Shanija und Darren an, während sie das bittere, strohige Brakkenkraut kauten.
    »Brr, es schmeckt so, wie es klingt.«
    »Klingt so, als ob’s nicht schmeckt.« Er schluckte den letzten Bissen und verzog das Gesicht.
    »Was habt Ihr vor?«, fragte der Zahnlose verständnislos.
    »Wir haben«, antwortete Darren mit gedrückter Stimme, »beide beim
Che’es
verloren. Unser Stückchen Brot fiel in den geschmolzenen Käse. Zur Strafe müssen wir in den See und mit schweren Gewichten beladen zurückschwimmen.«
    »Aber … Ihr riskiert dabei euer Leben!«
    »Eben darum geht es beim
Che’es
– um Geld oder Leben.«
    Die beiden alten Männer sahen sich sprachlos an.
    Shanija musste lachen. »Gibt es ein solches Spiel wirklich?«, raunte sie.
    »Che’es?«
, grinste Darren. »Selbstverständlich. Unter den Reichen erfreut es sich ebenso ungeheurer wie ungebrochener Beliebtheit. Es heißt, es sei einst mit von der Erde gekommen. Es ist ein echter Mordsspaß – und glaube mir, das ist wörtlich zu verstehen.«
    »Und du spielst so was Hirnverbranntes?«
    Er zwinkerte. »Ich bin sogar

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