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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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beschaffen würde. Der Mistkerl sollte nicht allzu schwer zu finden sein. Er war Selache, hieß Legetar und trieb sich in Spielhöllen herum.
    Täter
, dachte sie,
kehren immer wieder an den Ort ihrer Schandtat zurück
.
    Eine halbe Stunde später betrat sie den
Lustigen Fioren
.

    Windreit wusste aus den Erzählungen ihrer Schwester, wie gefährlich Legetar war. Sie kannte aber auch Windfangs Fähigkeiten als Diebin; und bei allem, was recht war, darin war sie ihrer Schwester haushoch überlegen. Na ja, eher zaunhoch. Zumindest überlegen.
    So verstand sie es weitaus besser, mit einem einzigen Blick eine Menge zu
tyxieren
. Das Wort war ihre eigene Schöpfung: eine intuitive Mischung aus Taxieren und Typisieren. Sie erkannte sofort, wo etwas zu holen war, sie
fühlte
, wen sie besser meiden oder wen sie schärfer ins Auge nehmen sollte. Jedenfalls normalerweise, gestand sie sich ein. Bei der Humainfrau hatte ihr Tyxieren vollständig versagt.
    Ihr Diebessinn nahm den Spielsaal, das Drehen und Irrlichtern der Glücksräder, das Johlen der Menge, die Flut der Gesichter in sich auf. Sie erkannte Legetar sofort, obwohl sie ihm nie zuvor begegnet war. Der einzige Selache im Saal, und dem Münzenhaufen nach zu urteilen, gewann er oft. Er saß mit einem Humain und einem Wahrsprecher an einem Tisch und spielte Strikkit.
    Und dort, an einen Pfeiler gelehnt, stand
sie
. Die Grünäugige bemerkte Windreit zum Glück nicht, sondern starrte auf den Tisch.

    »Shabo!«, grölte die Menge, als das Rad auf der 14 einrastete. Legetar lächelte kalt und strich sich den Gewinn ein. Es mussten Abertausende von Sonnen sein. Der Humain fuhr hoch und deutete anklagend auf Legetar. Daraufhin erhob sich der Wahrsprecher und bat um Ruhe.
    »Ihr kennt mich. Ich bin Gaugama. Niemand vermag in meiner Gegenwart zu lügen. Für alle, die zweifeln …« Gaugama machte eine Pause, aber es war klar, wen er meinte. »Niemand an diesem Tisch setzt magische Kräfte ein. Ihr nicht, Darren Hag, und auch Legetar nicht. Beherrscht Euch oder nehmt Euer Geld und geht!«
    Windreit fragte sich, mit wie viel Prozent Legetar Gaugama beteiligte, denn selbst einem Selachen war es unmöglich, in Gegenwart eines Wahrsprechers zu lügen. Und Legetar spielte falsch, daran hegte sie keinen Zweifel.
    »Meinetwegen!«, rief der Humain. »Aber wenn alles mit rechten Dingen zugeht, dann werdet Ihr nichts dagegen haben, mir eine Revanche zu geben. Habt ihr den Mut, Herr Legetar? Alles oder nichts?«
    Legetar lächelte noch kälter. »Es ist Euer Geld«, hörte Windreit ihn sagen.
    Alle setzten sich wieder. Das nächste Spiel begann. Als die Gebote gemacht worden waren und das Rad sich drehte, hatte Windreit nur Augen für den Selachen. Im langsamen Auslaufen des Rades saß er bewegungslos da. Er starrte nicht wie alle anderen gebannt auf die kaum noch kippenden Zahlen, sondern schloss die Augen.
    Windreit wusste, was das bedeutete. Hinter einer breiten Säule machte sie sich ebenfalls schwer. Kaum war sie in der gespenstischen Stille der roten Welt angekommen, öffnete Legetar die Augen. Er stand auf, trat zwischen den Erstarrten hindurch und hielt das Glücksrad bei der 117 an. Dann ging er zum Tisch zurück und setzte sich exakt wieder so hin wie zuvor. Er schloss die Augen und erstarrte.
    Windreit hielt den Atem an. Ihr Puls raste. Sollte sie ihm folgen? Wenn sie nichts unternahm, würde Legetar alles gewinnen, was auf dem Tisch lag. Was aber wäre, wenn er alles verlöre? Dann würde der Humain prall gefüllte Taschen haben, und ihn zu bestehlen würde um Längen einfacher sein, als der Diebin dies bei Legetar jemals möglich wäre. Auch wenn dieser Menschenmann ziemlich groß und ein Muskelberg war. Aber er konnte nicht in die rote Welt tauchen.
    Noch während sie darüber nachdachte, merkte Windreit, dass sie sich längst von der Säule gelöst hatte. Die Entscheidung war damit gefallen. Ihr blieben zwei Wimpernschläge. Allerhöchstens drei.
    Nie war ihr der Druck höher erschienen, der Widerstand, den die rote Welt jeder Bewegung entgegensetzte. Mit aller Kraft drängte sie sich durch die Umstehenden, griff in die Zapfen des Glücksrades und verstellte es auf die Zahl, auf die der Muskelberg gesetzt hatte. Es war die 42.
    Bis zu ihrem Platz hinter der Säule zurück würde sie es nicht mehr schaffen. Zu weit. Also seitwärts aus dem Kreis der Gaffer. Die einzige Deckung war die andere Säule, jene, an der die Grünäugige lehnte. Direkt in ihrem Rücken, nur durch

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