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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Anzeige eines kupfernen Messinstruments, ehe er sagte: »Mein Name ist Menlu. Außerdem waren das drei Fragen, aber ich will sie gern beantworten. Die
Crater
gibt es, weil ich sie erbaut habe. Vielmehr habe ich sie als sechzehnjähriger Junge fertiggestellt. Ich setzte damit das Lebenswerk meines Vaters fort, der schon in seinen Jugendjahren einen Auftrag erhielt, ein solches Boot zu konstruieren.«
    »Einen Auftrag? Von wem?«
    »Von den Fioren.«
    Shanija warf Darren einen raschen Blick zu. »Dann existieren die Fioren noch!«
    »Sie existieren, aber nicht so, wie Ihr das vielleicht meint. Es gibt nur noch drei von ihnen, und es werden die Letzten ihrer Art sein.« Menlu machte eine bedauernde Geste. »Der Rest ihres Volkes ist ausgestorben. Die letzte Fiorin war die Mutter jener drei, die noch leben. Und diese sind inzwischen hochbetagt.«
    »Wozu dann das Unterseeboot?«
    »Es fehlte ihnen mittlerweile an vielem«, erklärte der hagere Kapitän. »Ohne unsere Hilfe wären sie längst verloren. Dafür belohnen sie mich und meine Helfer mit Informationen.«
    »Also stimmt es: Die Fioren wissen viel«, entfuhr es Shanija.
    Menlu nickte. »Die Fioren gehörten einst einer sehr alten Rasse an, die ihre Bestimmung darin sah, das Universum zu bereisen und dessen Geheimnisse zu studieren und aufzuzeichnen. Der Absturz auf Less machte alle Pläne zunichte. Gleichwohl blieb ihnen das Sammeln von Wissen wichtig – zumindest einigen von ihnen. Sie nannten sich die Getreuen. Im Unterschied zu jenen, die mit der Zeit nachlässig wurden. Die Getreuen blieben an Bord ihres Schiffes, das in den See gestürzt war. Die Nachlässigen stiegen zum Land hin auf und verstreuten sich in alle Winde. Die Getreuen, die in ihrem funktionsuntüchtigen Schiff auf dem Grunde des Sees ausharrten, entwickelten sich in den folgenden Jahrtausenden immer deutlicher zu Wechselatmern, die sowohl Kiemen als auch Lungen benutzten. Was sie über heimliche Helfer über die Verhältnisse an der Oberfläche erfahren konnten, sammelten sie in all der Zeit akribisch. Aber sie selbst scheuten sich, in die Wirren der Welt aktiv einzugreifen oder sich mit den unterschiedlichsten Machtgefügen auf Less auseinanderzusetzen.«
    »Dann gibt es gar keine
dritte Stadt

    Menlu verneinte. »Es gibt nur einen kleinen Teil ihres Schiffes, der noch bewohnbar ist. Die angeblich mächtige Stadt der Fioren im See ist eine Legende der Oberwelt.«
    »Aber die Fischer sagten, sie sähen jede Nacht Lichter.«
    »Richtig. Und Gasblasen, die stinken«, ergänzte Darren.
    Der Kapitän wechselte einen belustigten Blick mit dem schweigsamen Breitschultrigen. »Sie sehen unser Buglicht. Und sie riechen unsere Abgase. Methan stinkt in manchen Nasen.«
    »Aber Euch vertrauen die drei Fioren? Und Ihr wisst, wo sie zu finden sind?« Shanija nahm die Decke ab und schwang die Beine über den Rand der Bahre.
    »Die
Crater
beliefert sie regelmäßig mit Nahrungsmitteln.«
    Sie zögerte. »Könnt Ihr uns zu ihnen bringen?«
    »Wir sind bereits dahin unterwegs.«

    Die
Crater
ging in einer spiralförmigen Bahn tiefer, deutlich tiefer als die vierzig Meter, die ihnen Mun genannt hatte. Während des Tauchgangs umrundeten sie einmal den mit Algen behangenen Sockel der zentralen Insel. Dichte Fischschwärme standen nahe des Inselmassivs und flohen in wildem Zickzack, wenn sich die
Crater
ihnen näherte.
    »Sirhellen«, erklärte Menlu. »Der Reichtum des Sees.«
    Das Boot bestand im wesentlichen aus vier durch Schotte verriegelbare Abteilungen: dem Steuerraum, in dem sie sich befanden, einer Schleusenkammer mittschiffs, zu der auch ein Oberluk gehörte, einer Nutzlastkammer und dem dahinter befindlichen Maschinenraum im Heck der
Crater
.
    Der Antrieb des Bootes, erfuhr Shanija, war eine Kombination aus beidseitig angebrachten Druckkammern, deren Druck die Dampfmaschine in Überwasserfahrt erzeugte, und einer Reihe von komplizierten Federwerken, die durch den allmählich über Ventile abgegebenen Druck in Bewegung versetzt wurden. Im Prinzip glich die
Crater
in Unterwasserfahrt einer gigantischen, aufgezogenen Uhr, deren Federkraft auf den Heckpropeller gelenkt wurde. Das hämmernde
Da-Donk
kam nicht etwa von der Dampfmaschine, sondern von der ambossgroßen Unruh des Federantriebs, die mit metallenem Pochen in die Zahnräder schlug, dieses Geräusch an das ganze Boot weitergab und die Hülle zum Dröhnen brachte: Es war das »Ticken« der mobilen Uhr. Flutfähige Kammern sorgten für den Auf- und

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