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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Thel-Ryonischer Käsemeister.«
    »Aha. Dann habe ich nur noch eine Frage: Was macht dich so sicher, dass ich mein Leben einem derart leichtsinnigen und verantwortungslosen Spieler anvertraue?«
    Er nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. »Ich weiß eben, wann ich eine Glückssträhne habe«, sagte er leise.
    Ehe sie etwas darauf antworten konnte, stürzte er sie beide kopfüber ins Wasser. Das Boot schwankte bedrohlich, kenterte aber nicht.
    Shanija holte im letzten Augenblick tief Luft. Dann schlugen über ihrem Kopf die Wellen zusammen. Die schweren Steine zogen sie nach unten.

    Sie sahen weder Lichter noch Blasen von aufsteigendem Gas. Auch keine Fische. Nur Schlieren von aufgewühltem Seewasser, das in Perlenschnüren nach allen Seiten zerstob.
    Schon nach wenigen Metern stieg der Druck in Shanijas Ohren schmerzhaft an. Sie schluckte und bemühte sich, so ruhig wie nur irgend möglich zu bleiben.
    Nicht atmen!
, zwang sie sich zu denken.
Du hast genug Luft!
    Mit jedem Meter wurde es dunkler.
    War das Licht der Sonnen unter Wasser zunächst genauso hell wie oberhalb der Wellen, so nahm es allmählich eine orangene, dann türkisene, dann eine immer bläulicher werdende Färbung an. Der Seegrund war in der kobaltblauen Welt gerade so eben noch zu erkennen, eine nach innen abfallende Flanke, die zur Insel hin in bodenlosen Tiefen verschwand.
    Shanija kam es vor, als sänken sie im Innern einer gigantischen Schüssel auf halber Höhe der Wandung entgegen. Sie konnte schroffe Felsen unter sich erkennen, zwischen denen tangähnliche Pflanzen und Algendickichte Wälder bildeten. Aber so sehr sie ihre Augen anstrengte, sie erblickte nichts, was auch nur im Entferntesten an eine Stadt erinnerte. Sie hatte sich eine Kuppel vorgestellt, unter deren klarer Rundung sich
irgendetwas
befinden würde. Oder Buckel im Boden mit Bullaugenfenstern, hinter denen die Fioren …
    Shanija drehte sich einmal um sich selbst. Doch soweit sie zu sehen vermochte, erblickte sie nur Felsen in den abstrusesten Formen, fand Grate, Schründe, Kerben und Schlote, dann wieder sich sanft wiegende Wälder aus Tang, über die reflektierte Lichter und ihre Schatten flogen – aber wenn etwas fehlte, so war es der geringste Hinweis auf eine dritte Stadt.
    Patsalbalut hatte sie belogen.
    Mun war einer Legende aufgesessen.
    Und sie hatte sich zur Närrin gemacht.
    Shanija berührte Darren am Oberarm und machte ihm ein Zeichen.
Auftauchen! Hier ist nichts
.
    Er wedelte mit der Hand, verneinte. Zeigte nach vorn. Nickte bekräftigend. Deutete abermals. Darren kam ihr mit seinen schwebenden Haaren plötzlich vor wie ein Meeresgott, der Flechten im Bart hatte und Seegras hinter den Ohren. Beinahe hätte sie gekichert. Wenn nur dieser unerträgliche Druck auf den Ohren endlich nachließe. Was immer Darrens graue Augen erkannt haben mochten, sie sah nur schwärzliches Blau, bläuliches Schwarz und …
    …
schwartigeles Belilau
. Außerdem war sie unendlich müde.
    Sie fühlte Darrens harten Griff an ihrem Arm. Kam für einen Moment wieder zu sich.
Das Brakkenkraut! Es verliert seine Wirkung! Viel zu früh!
    Auch egal.
    Darren schüttelte sie, ohne dass sie den Grund dafür wusste. Warum war er auf einmal so böse? Dann zog er ein Messer. Stieß es gegen ihren Bauch.
Er will mich töten!
    Sie riss in jäh einsetzender Panik die Beine hoch und trat ihm beide Füße in den Magen. Mehrere dicke Luftblasen entwichen seinem Mund. Darren trieb drei oder vier Armlängen von ihr fort.
    Muss! Steine! Loswerden!
    Dieser eine Gedanke beherrschte auf einmal ihr Denken. Sie nestelte an ihren Schultergurten. Zerrte vergeblich an den Sackverschnürungen. Etwas war ihr im Weg – der Griff ihres Kurzschwertes. Unnützes Ding. Warum ging der Knoten nicht auf?
Außerdem muss ich atmen
.
    Etwas Großes schwamm heran. Eine Fratze. Sie schlug danach.
    Wenn ich atme, werde ich sterben
. Nein, anders herum.
Wenn ich nicht sofort atme, sterbe ich
. Warum lag nur dieser mörderische Druck auf ihr?
    Ich will nicht sterben
.
    Etwas zog an ihr. Zog sie hinab. Zog sie in immer tiefere Dunkelheit. Aber was blendete sie da?
    Dadunk!
    Ein Schatten schuf erneute Finsternis. Etwas pochte, lauter als ihr Herz, schwoll an wie Donnerhall, der jede Zelle ihres Körpers zum Bersten zu bringen drohte.
    Dadunk!
    Ich will atmen
.
    Tief, tief sog sie ein, was sie umgab, und eisiger Schmerz pfählte sich in ihre Lungen. Sie wollte schreien, doch mehr als ein Gurgeln brachte sie nicht heraus.

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