Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Wasser drang ihr in Mund und Rachen.
    Rasseln und Rauschen. Toben in den Ohren.
    Hämmerndes Pauken.
Dadunk! Dadunk!
    Oben ist unten. Und unten ist oben. Das Letzte, was sie dachte, verlor sich für sie in keinerlei Sinn.
Gemeiner Tauchling
.
    Ein stechender Schmerz in ihrem Herzen. Dann war nichts mehr.

Entweder wir kennen alle verschiedenen Gattungen
von Geschöpfen, die unseren Planeten bevölkern,
oder wir kennen sie nicht
.
    (aus: »20.000 Meilen unter dem Meer«,
Jules Verne, Schriftsteller, 1828 - 1905)
9.
    Da-donk! Da-donk! Da-Donk! Da-Donk!
Das hämmernde Geräusch hatte seine Frequenz verändert. Die einzelnen Schläge klangen klarer und um einige Oktaven höher. Auch die Schnelligkeit, mit der die Schläge fielen, hatte zugenommen. Shanija spürte jeden einzelnen wie mit einer Spitzhacke in ihren Schädel getrieben.
    Da-Donk!
    Wie kann ich tot sein und zugleich Kopfschmerzen haben?
, fragte sie sich. Und begriff im selben Moment, dass sie nicht gestorben war, sondern soeben aus einer Ohnmacht erwachte.
    Die Gesichter, die sie umstanden –
Gesichter?
– lächelten erleichtert, als sie die Augen aufschlug. Da war Darren, und neben ihm stand ein hoch aufgerichteter, asketisch wirkender Mann mit kurzem schwarzem Bart und dichten, weißen Haaren. Ein weiterer Mann mit breitem Kreuz hantierte an Hebeln und Speichenrädern und wandte ihr halb den Rücken zu.
    Über ihr verlief ein Gewirr an Rohren in allen Stärken und Materialien: mit grauer Substanz isolierte, daneben blanke, kupferglänzende Rohre zwischen bleigrauen und stählernen Kanülen. Schellen, Schrauben, Bolzen, Halteringe, dahinter eine gewölbte Decke aus miteinander vernieteten Metallplatten, die ohne Knick in die nach außen gebogenen Wände überging. Shanija erblickte an den Wänden eine Vielzahl kreisförmiger Messapparaturen, in denen Zeiger zitterten, unzählige Kipphebel unter segmentierten Skalen, handbeschriftete Anzeigetafeln, Federwerke, an deren Enden dünne Stifte saßen, die hin und her schwangen und ihre Ausschläge auf einer darunter entlang laufenden Papierwalze aufzeichneten. In regelmäßigen Abständen angebrachte Messing-Gaslichter tauchten den Raum in ein düsteres, gelbliches Licht. Mechanische Uhren tickten, in den Rohren tropfte und brodelte es, und von irgendwoher ertönte das unaufhörliche
Da-Donk
-Gestampfe einer Maschine.
    Ich bin in einem Unterseeboot!
    Was Shanija sah, ließ keinen anderen Schluss zu. Was die Unwahrscheinlichkeit, sich ausgerechnet in diesem See in einem Unterseeboot zu befinden, keineswegs minderte. Wäre Darren nicht hier, hätte sie alles für einen Traum gehalten, für ein Restaufflakkern ihres Unterbewusstseins, das ihr mit einer kruden Phantasie den Tod des Ertrinkens erleichtern wollte. Sie lag mit dem Rücken auf einer Art Bahre, eingemummelt in eine dicke Decke.
    »Ihr hattet erwiesenermaßen mehr Glück als Verstand, gute Frau«, sagte der Weißhaarige. Er nickte Darren zu.
    »Wir sind an Bord der
Crater
«, erklärte Darren und strich ihr das nasse Haar aus der Stirn. »Das hier ist Kapitän Menlu. Er …«
    »Wir kamen glücklicherweise gerade zur rechten Zeit«, fiel der Kapitän ihm ins Wort. »Bedankt Euch bei Eurem Freund. Ohne sein Klopfen hätten wir euch nicht bemerkt.«
    »Ich sah ein helles Licht«, sagte Shanija.
    »Unseren Bugscheinwerfer. Doch Ihr befandet Euch nicht in seinem Fokus. Unsere Fenster sind klein …«, er verwies auf zwei höchstens fünfzehn Zentimeter durchmessende Bullaugenfenster.
    »Erst Darrens Klopfen erregte unsere Aufmerksamkeit.«
    »Aber wie konntet Ihr in der Kürze …?«
    Der schlanke, hochgewachsene Mann winkte ab. »Wir stoppten die Maschine, richteten den Scheinwerfer auf Euch aus. Mehr als eine Schleuse zu öffnen vermochten wir nicht zu tun. Darren zog Euch hinein, und hier seid Ihr nun.«
    Shanija sah Darren zweifelnd an.
    Er hob die Schultern. »Das Brakkenkraut wirkte bei mir länger, Shan. Keine Ahnung, warum. Vielleicht habe ich mehr davon gegessen oder es besser vertragen als du. Aber ohne die
Crater
wären wir wohl beide ertrunken. Für dich ging es um jede Sekunde.«
    Der nasse Lederanzug knautschte vernehmlich, als sie sich aufrichtete. Erleichtert bemerkte sie, dass der Steingürtel abgenommen war. »Die Frage ist vielleicht überflüssig, aber ich bin fremd hier. Warum, verehrtester Kapitän Nemo, gibt es im Kratersee ein verdammtes Unterseeboot? Was unternehmt Ihr damit? Und warum weiß niemand davon?«
    Der Kapitän prüfte die

Weitere Kostenlose Bücher