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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Shanija.
    »Folgt uns.« Die drei Fioren drehten sich wortlos um und gingen den linken Gang hinunter. Unter den fließenden Gewändern sah Shanija am oberen Rücken merkwürdige Ausbuchtungen, die sich beim Gehen hin und her bewegten.
    »Einst waren wir geflügelte Wesen«, sagte der Sprecher, als habe er ihre Gedanken wahrgenommen. »Wir verloren die Fertigkeit des Fliegens, als wir den Weltraum eroberten, und die Flügel bildeten sich zurück. Jetzt, wo wir seit vielen tausend Jahren auf Less gefangen sind, sind uns über viele Generationen hinweg Kiemen gewachsen, und wir können für Stunden unter Wasser atmen. Wir sind Wesen, denen das Schicksal eine hohe Anpassungsfähigkeit verlieh. Vielleicht war es unsere Bestimmung, die unterschiedlichsten Welten zu besiedeln, uns ihnen schnellstmöglich anzupassen und so dem Universum unseren Stempel aufzudrücken. Stattdessen werden wir hier zugrunde gehen.«
    Durch ein weiteres geöffnetes Schott betraten sie einen Raum, in dessen Mitte sich auf einem kleinen Podest eine steinerne Stele erhob, ein völliger Widerspruch zu dem sonst überall verwendeten und offenbar unvergänglichen Metall des einstigen Fiorenschiffes. Die Stele glänzte wie polierter weißer Marmor.
    Shanija musste kurz an Muns Bemerkung von dem metallenen Hafen denken. Bestand hier ein Zusammenhang?
    Der Fiore strich über die flache Oberfläche der Stele, und ein kugelförmiges Glimmen von der Größe eines Kürbisses entstand in der Luft darüber. »So geschieht es also«, wiederholte der Sprecher. »Du bist jene, deren Schicksal zugleich unser aller Schicksal ist. Dir ist die Sonnenkraft gegeben worden, und allein schon aus diesem Grund musst du Less verlassen.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Die Passage«, antwortete der links stehende Fiore. »Alle zehntausend Quartennien entsteht durch eine besondere Konstellation ein Riss im Kontinuum – eine Verbindung zu einem anderen Universum. Schon einmal hat ein gewaltiges Wesen von dort versucht, den Durchgang zu nutzen. Wir wissen es. Wir wissen auch, der Riss hat sich bis zuletzt geschlossen, bevor das Wesen hindurch konnte.«
    »Die Passage gestattet den Übertritt«, sagte der dritte Fiore. »Wieder könnte jenes Wesen versuchen, hierher zu gelangen. Es könnte aber auch sein, dass unser Universum
dieses Mal
von dem anderen eingesaugt wird. Niemand weiß, wann das alles begann, doch wir wissen, dass es mit jedem Mal gefährlicher wird. Es sind gewaltige Resonanzkräfte am Werk, die sich hochschaukeln. Dieses Mal könnte es zu einem Kollaps kommen. Wir rechnen damit.«
    »Vielleicht ist es tatsächlich kein Zufall«, fuhr der erste Sprecher fort, »dass das Ende unserer Art und das Ende des Universums, wie wir es kennen, zeitlich zusammenfallen. Wir konnten unserer Aufgabe, uns im Universum zu verbreiten, nicht nachkommen. Damit entstand ohne Frage ein Ungleichgewicht – wir konnten an irgendeiner Stelle einen wichtigen Beitrag nicht leisten. So ist die jetzt beginnende Zeit des Übertritts zugleich unsere Strafe für unser Versagen. Die Passage steht praktisch unmittelbar bevor, noch in diesem Quartennium – und du, Shanija, bist in diesem Drama die Hauptperson.«
    »Das höre ich nicht zum ersten Mal.«
    »Es liegt an der Sonnenkraft, die in dir ruht«, sagte der zweite Fiore. »Setzt du sie ein, so könnte sie die Passage stabil halten und es Dur dem Ewigen gelingen,
herüber
zu kommen.«
    »Das wäre das Ende aller Tage«, sagte der dritte Fiore.
    »Also haben die Warner völlig recht«, entfuhr es Darren.
    Der erste Sprecher hob beide Hände und formte eine Schale. Unwillkürlich verstand Shanija dies als eine Geste der Bejahung.
    Ungeduldig sagte sie: »All dies ist mir bereits hinlänglich bekannt. Ob wahr oder nicht – mir ist daran gelegen, Less so schnell wie möglich zu verlassen.«
    »Das ist deine Pflicht.«
    »Du musst die Urmutter finden, nur sie kennt den Weg.«
    »Denn sie lebt in der Tat noch – nach allem, was wir wissen.«
    »Wo finde ich sie?«
    »Dort«, sagte der erste Sprecher. Er bewegte wieder die Hand, und in dem Glimmen verdichtete sich das Licht zu einem dreidimensionalen Bild. Es zeigte ein brandendes Meer, das gegen gewaltige, rötliche Steilfelsen donnerte. Das Bild wurde unschärfer, sprang förmlich auf die Felsen zu und wurde wieder klar. Auf der höchsten Klippe, inmitten eines kreisrunden Platzes, erhob sich auf einer zentralen Erhebung eine Stele, die der hiesigen glich wie ein Ei dem anderen.
    »Wo ist

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