Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Informationen zu sammeln und zu speichern war nach wie vor ungebrochen, musste jedoch vorerst in den Hintergrund gerückt werden. Das Überleben der Art war wichtiger.«
    Shanija sah, wie Darren der Unterkiefer nach unten klappte. Sie konnte es ja selbst kaum glauben. So löste sich ein uralter Mythos auf – phantastischer, als es sich selbst ein Dichter hätte ausmalen können. Wenn Mun nur hier wäre! Er würde die Worte förmlich aus den Fioren saugen. »Sie«, sagte sie stockend, »die Würmer … machten eine Evolution durch?«
    »Exakt«, sagte der dritte Sprecher. »Sie begannen sich als Draawen zu bezeichnen. Sie entwickelten die psimagische Gabe, die Gehirne und den Willen anderer Lebewesen zu beeinflussen. Das war der Beginn einer gänzlich neuen Entwicklung.«
    Der erste Fiore ließ das Bild über der Stele verschwinden.
    »In den kommenden Jahrhunderten«, sagte er, »entstand die Basis für das spätere Zentralarchiv. Die Draawen sorgten durch sanften Zwang dafür, dass ihr Lebensraum ihren Bedürfnissen angepasst wurde. Sie selbst haben keine Gliedmaßen, können also nur bedingt Bauwerke errichten oder ähnliche Arbeiten durchführen. Immer mehr Individuen siedelten sich in der Nähe unseres abgestürzten Forschungsraumers an. Über viele Jahrtausende hinweg wuchs die Siedlung zu einer Stadt heran. Bald reicht der Platz für den steten Zustrom an Lebewesen nicht mehr aus und Lakara, die schwimmende Stadt, begann sich rund um das Seeufer herum von innen an Burundun anzulehnen und auf den See hinauszuwachsen. Bald schon beeinflussten die Draawen eine Reihe von geeigneten Personen, die sie als Späher in die nähere Umgebung schicken. Nach deren Rückkehr wurden die gesammelten Informationen telepathisch direkt aus dem Erinnerungsspeicher der Betroffenen gezapft. Schon bald waren Dutzende von solchen Sammlern unterwegs – das System der Adepten bildete sich heraus.«
    »Die Bibliothekare sind Würmer«, murmelte Darren schockiert.
    »So ist es«, bestätigte der mittlere Fiore. »Niemand kann sich ihrem Einfluss entziehen. Nur über uns Fioren, die sie einst gezüchtet hatten, haben sie keine Macht.«
    Ein Bruder fuhr fort: »Als Nächstes sorgten die Draawen dafür, dass das Zentralarchiv als uneinnehmbar galt. Natürlich gab es immer wieder Versuche, einzubrechen, doch die Draawen beeinflussten diejenigen und benutzten sie für ihre Zwecke. Einige wurden Adepten, andere Archivwachen, und dergleichen mehr. Mit der Zeit sprach es sich herum, dass niemand unbefugt den Turm ohne Fenster und Türen betreten kann. So entstand in hunderttausend Jahren ein ebenso ausgeklügeltes wie perfekt arbeitendes System. Die Draawen gehen auch heute noch dem nach, was sie schon an Bord der
Ferengwuer
getan haben: Sie sammeln Informationen und speichern alles. Im Zentralarchiv befindet sich das gesammelte Wissen der Welt, und jeden Tag kommt neues hinzu.«
    »Für uns hat das keine Bedeutung mehr«, schloss der Dritte. »Unser Wissen wird mit uns sterben.«
    »Nicht alles«, sagte Shanija leise. »Ich werde mich erinnern.«

    »Woher habt ihr die Erinnerung an Corundur?«, wollte Darren wenig später wissen, als sie den Stelenraum verlassen hatten und zur
Crater
zurückgingen.
    »Woher wissen wir, dass du Legetar kennst?«, fragte einer der Fioren zurück, wie üblich gefolgt von den anderen beiden.
    »Woher wissen wir, dass du dich vor dem fürchtest, was bei jenem Spiel geschehen ist?«
    »Woher wissen wir, was du für die Trägerin der Sonnenkraft empfindest?«
    Darren bekam einen roten Kopf.
    »Sie sind Telepathen, Darren«, sagte Shanija lächelnd.
    Neben der
Crater
stapelten sich Ballen der Ladung, die Menlus schweigsamer Helfer in der Zwischenzeit ausgeladen hatte.
    Sie verabschiedeten sich mit einem Gefühl der Trauer von den Fioren, den Letzten ihres Volkes, bereits dem Tode näher als dem Leben. Allerdings hinterließen sie ein gewaltiges Erbe.
    Durch das Oberluk stiegen sie in das Unterseeboot zurück. Menlu verriegelte die zentimeterdicke Stahlscheibe. Gurgelnd bliesen Pumpen Wasser in die Ballasttanks, die
Crater
sank aus dem Hangar heraus.
    Hüte, was du schon hast, Shanija Ran
.
    Es war eindeutig die singende Stimme eines Fioren, doch sie entstand unmittelbar in ihrem Kopf.
    Ihr könnt Eure Gedanken auch senden
, dachte sie verblüfft zurück.
    Ein oder zwei Atemzüge vergingen.
    Gedanken senden und über weite Strecken empfangen, Shanija Ran. Wir wussten, dass du zu uns kommst. Wie sonst hätte dich Menlu

Weitere Kostenlose Bücher