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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Wort.«

5.
    Yimak Groom warf einen Scheit Wareikenholz ins Kaminfeuer. Nun war es also soweit. Er war am Ursprung seiner Erinnerung angelangt. Nachdem er so lange geglaubt hatte, dieses Ziel habe sein Leben verlassen, war es jetzt umso stärker erblüht, hatte ihn mit seinem betäubenden Duft umgarnt und schließlich zur Erfüllung seines Traums geführt.
    Darren und die junge Frau waren abgeführt worden und harrten der Dinge in einer komfortablen Kabine auf dem Vorderdeck. Sie wurden von den besten Männern bewacht, die an Bord der
Pollux
Dienst taten. Derzeit schliefen sie, betäubt von einer Spritze aus der Ledertasche Doktor Shots.
    Doktor Shot war an Grooms Seite, seitdem er an ihm sein Meisterstück der Chirurgie vollbracht hatte. Der hagere Arzt war stets in der Nähe seines Lebenswerks, daran gebunden bis an sein Ende. Langeweile gab es für ihn nie, denn die Inspektionsarbeiten waren aufwendig und mussten in kurzen Abständen an Groom vollzogen werden. Jederzeit konnte der Dampfapparat ausfallen, allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz. Ein winziges verstopftes Ventil konnte zu Grooms Tod führen. Da Abhängigkeit immer eine große Gefahr barg, hatte Groom seine Führungsoffiziere angewiesen, den Doc in derselben Sekunde zu töten, in der ihm etwas geschah.
    Solange es Groom gut ging, hatte Doktor Shot ein einträgliches Leben und war zufrieden. Warum der Arzt so fatalistisch war, konnte Groom nur vermuten. Anscheinend schmeckte ihm der Schatten der Macht. Was die Zukunft brachte, würde man bald gemeinsam beratschlagen. Möglicherweise einen medizinischen Nachfolger ausbilden. Denn Groom würde seinen Schöpfer vermutlich um viele Jahre überleben.
    Grooms Männer steuerten die
Pollux
gegen den Wind über die Ebene. Die Träume der B-arbs interessierten ihn derzeit nicht, da sie von sich aus mit Leid und Trauer angefüllt waren. Es würde keinen Spaß machen, hindurchzuschreiten. Groom würde bald viel bessere, erbaulichere Träume erleben.
    Die junge Prinzessin mit ihrem dunklen Geheimnis, an das sie sich nicht mehr erinnerte, und natürlich die Krönung von allem – Darren Hag.
    Dafür war eine gute Vorbereitung notwendig. Ein Treffen mit dem Gehörnten, dem Freund Asogals des Dichters, war nun unabdingbar. Jemand, der stets verneinte, war ihm nahe und würde ihm die notwendige intellektuelle Stärke verleihen, den schrecklichsten Alptraum von allen zu erschaffen.
    Groom verließ sein Studierzimmer und schritt mit metallisch klackenden Gelenken hinaus an Deck. Die Besatzungsmitglieder senkten die Blicke oder verbeugten sich vor ihm, bevor sie weiter ihren Dienst verrichteten.
    Groom befahl, den
Gleiter
aus dem Rumpf zu holen.
    Eilends wurde dieser gebracht und aufgeklappt. Der Drachenflieger befestigte den Meister fachgerecht mit Haken, Ösen und einer weichen Unterlage, und wenige Augenblicke später glitten sie über die Ebene durch die Dämmerung.
    Groom war ein Vogel. Ein Vogel aus Metall. Bereit, den Horizont zu überfliegen, weit hinaus, hin zu einem Ort, der alle Fragen beantwortete, der den Schmerz vergessen machte.
Sentimentaler Quatsch
, entschied er und orientierte sich neu.
    »Dorthin!«, dirigierte er den jungen Flieger. »Tiefer!«
    Unter ihnen erstreckten sich die mit einer Mischung aus Lehm und Holz gedeckten Dächer der B-arbs. Niemand war zu sehen. Die kleinen Fenster schimmerten im Licht der Öllampen. Die Trauer hielt vermutlich alle im Inneren gefangen.
    Der junge B-arb war ein vielversprechender Novize gewesen. Es schmerzte Groom, diesen netten Bengel eingebüßt zu haben. Zugegeben – die Konsequenz der Strafe war die Mutter des Erfolges, aber vielleicht hätte er dieses eine Mal, nur dieses eine Mal etwas … duldsamer? großmütiger? toleranter? sein sollen?
    Verdammt, was war los mit ihm? Wurde er weich, nur weil er Darren Hag dingfest gemacht hatte? Wenn die Zwergenwüchsigen auf dumme Ideen kamen, mussten sie in ihre Schranken gewiesen werden, und zwar mit aller Eindringlichkeit.
    Endlich! Dort drüben erhob sich der Hügel, der wie eine weiche Kappe die Höhlenöffnung beschirmte, hinter der Asogal seinen Gedanken nachhing und kluge Sätze schrieb. Geschickt landete der Gleiterpilot und binnen weniger Augenblicke war Groom aus dem Geschirr befreit.
    Die zunehmende Dämmerung schützte Groom und den Piloten vor neugierigen Blicken. Fathom hing dunkel glimmend über dem westlichen Himmel, Meat und Meadow zogen hastig ihre Bahn unter ihm entlang, im Gespann mit den

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