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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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nicht, sie würde sich von ihrem Bruder nicht so einfach wegschicken lassen.
    »Verräterin!«, zischte Tainon und öffnete blitzartig beide Fäuste. Es donnerte still, ein Blitz zuckte unsichtbar, ein heißer Hauch streifte Seiya und sie stürzte auf die Knie. Der Schlag war plötzlich gekommen, ein graues Tier, das seine Zähne in ihren Leib schlug.
    Gelähmt vor Schreck lag Seiya auf dem Rücken. Über ihr ein bleicher Himmel. Es roch nach feuchtem Stein und Regen. Darren kniete neben ihr. Tainon war verschwunden.
    »Du liebe Güte«, murmelte Darren. »So viel Zorn. So viel Verblendung!«
    »DAS GANZE LEBEN BIRGT GEFAHREN, DARREN HAG!«, lachte es aus einem Torweg hervor. Dort stand eine Gestalt in einer schwarzen Robe, die Kapuze über den Kopf gezogen, die Arme verschränkt.
    »Bist du der Traumsuggestor?«, fragte Darren, während er Seiya auf die Beine zog. »Bist du Groom? Du siehst nicht aus wie er!«
    Der Dunkle kam ein paar Schritte über den Schlosshof. Auf der Mauer sammelten sich graue Vögel, die ihre Schnäbel aneinander wetzten wie Rasierklingen.
    Der Kapuzenmann sagte: »Ihr seid entspannt. Ihr träumt und wartet darauf, aufzuwachen und nehmt hin, was ihr erlebt. Ihr seid nicht mit dem notwendigen Ernst bei der Sache. Das ist ein Fehler!«
    Darren lachte hart. »Wir wissen, dass wir nur Erinnerungen träumen, die nicht real sind! Wir werden wieder erwachen und uns in der Wirklichkeit wiederfinden.«
    »Ein Dummkopf bist du, Darren Hag. Du denkst, Träume sind nicht real, weil sie nicht aus Materie und Partikeln bestehen. Träume sind jedoch wirklich, sie bestehen aus Blickwinkeln, Bildern, Erinnerungen, Witzen und zerronnenen Hoffnungen.«
    »Ich pfeife auf die Witze und den Rest!«, höhnte Darren.
    »Nein, mein Freund. Das tust du nicht!«
    Der dunkle Mann löste sich auf, ebenso wie die Vögel und der Schlosshof, und ferne Kinderstimmen sangen einen Kehrreim.
Lalala –lalala – lalala – la - lalala!
    Schattenmann

    Schattenmann

    Schattenmann

    Zeigt was er kann!
    Schattenmann

    zerreißt das Herz

    Zeigt was er kann

    Und bringt den Schmerz!
    Aus einem modrigen Tümpel stiegen faulige Blasen, Gase platzten über dem Schilf und tote Fische tanzten einen beschwingten Reigen in den Augenhöhlen von ausharrenden Sumpfleichen.
    Es stank nach süßem Fleisch und stählernem Blut und ein warmer Wind strich über verfaultes Gras.

    Groom beobachtete interessiert, wie die Flüssigkeit aus der Spritze in seinen Arm sickerte.
    Doktor Shot verzog das hagere Gesicht. Ein aufmunterndes Grinsen war das, wusste Groom.
    Tophel hatte es sich bequem gemacht, die Beine übereinandergeschlagen. »Viel Spaß, Yimak Groom!«, säuselte er und schloss seine Augen.
    Groom tat es ihm nach.

6.
    Es brach mit Gewalt über Seiya und Darren herein. Die Zeit verlor sich in wirbelnden Bildern, veränderte sich stetig. Scheinbilder, Trugschlüsse, das Innenleben eines gemarterten Hirns.
    Schreiende Mäuler, Männer mit Schusswaffen, zerplatzende Schädel, aus Gewässern erhoben sich von Schleim entstellte Wesen, mehräugig, mit ellenlangen Zähnen. Dolche blitzen auf, Gliedmaßen flogen umher wie Blätter im Wind. Seiya schlidderte über stinkenden Morast, hielt sich stumm vor Entsetzen an Darren fest, der ebenso versuchte, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie hangelten durch Pfützen aus Blut, schwebten übergangslos über Baumwipfeln, unter sich trostlose Ebenen, verbrannte Erde und weinende Wesen, die, aus der Ferne betrachtet, den liebenswerten B-arbs ähnelten, sich aber bei genauerer Betrachtung in glutäugige Halbtote verwandelten, denen Fleisch von den Knochen hing. Aus fauligen Mündern strömte der Odem der Verwesung. In blicklosen Augen wimmelten Maden.
    Unendlich schien der Weg, ohne Unterlass metamorphte alles um Seiya und Darren herum, ein Garant für den Wahnsinn, dem sie anheimfallen würden, wenn nicht …
    Wenn nicht was? Es war real, was hier geschah! So real wie saure Milch und Verbitterung und Furcht und Einsamkeit. Es war alles, was Schuld ausmachte, alles, was die Dämonen der inneren Düsternis zustande brachten.
    Zeit! Eine Metapher nur noch, das Tor zu einem unendlichen Alptraum, der faulig schmeckte und widerlich stank.
    Dann stockte das Bild, der irrationale Eindruck verlief sich und Seiya und Darren hockten hinter einem Busch. Zwei Kaninchen. Zwei kleine Tiere, zitternd zusammengekauert. Deren zuckende Nasen sie gegenseitig als ihre eigenen erkannten, dass es

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