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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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keinen Spiegel brauchte, um die Verwandlung zu erfassen.
    »Es wird vorübergehen …«, mümmelte Darren. Seine großen Ohren zuckten, er sicherte flink. »Träume enden immer irgendwann.«
    Drüben am Teich, einem klaren Gewässer, das friedlich im Schatten eines Spätnachmittags lag, spielten zwei Jungen. Halbwüchsige, einer von ihnen schlank und dunkelhaarig, der andere etwas kleiner, ein zartes Bürschchen mit großen Augen und wirren Haaren. Ein Stück entfernt schlug ein hinter Bäumen verstecktes Tor im Wind auf und zu.
    »Götter der Eiszeit … nicht das …«, stöhnte der Kaninchenmann neben Seiya. »Nein, nein …«
    Seiya versuchte, bei Verstand zu bleiben, doch es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, solange ihre Lampe wie verrückt zuckte, ihr Nackenfell sich sträubte und es in ihren Löffeln juckte. Nervös trommelte sie mit der Hinterpfote auf den Boden, was ein dumpfes Geräusch erzeugte. Eine Eidechse verharrte vor ihr, richtete sich auf und spie einen feinen Feuerstrahl, dann huschte sie schutzsuchend unter einen Stein.
    »Das da hinten bin ich«, hauchte Darren. »Das bin ich als Junge …«
    Unvermittelt sagte Tainon: »Ich werde meine Schwester töten!«
    Seiya fand sich wieder in menschlicher Gestalt, Darren war fort. Sie saß im Pavillon und stickte ein Tuch für Mutters Geburtstag. Sie hörte ihren Bruder reden, sah ihn jedoch nicht. Tainon kicherte, dass Seiya eine Gänsehaut bekam. »Sie hat meine Eltern gegen mich aufgehetzt!«
    »Du bist ein kluger Mann«, kam die Antwort. Einer von den
Grauen Eminenzen
. »Nur so wirst du auf den Thron kommen. Erst deine Schwester, dann deine Eltern. Sie werden sich dir in den Weg stellen.«
    Tainon sagte: »Schauen wir, was wird! Seiya muss auf jeden Fall weg!«
    Er wollte sie töten, plante ein Attentat auf seine Schwester. Er, der Bruder, den sie über alles liebte. Er, der früher so freundlich und lustig gewesen war. Ihr Tainon, dem sie alles zu geben bereit gewesen war, was eine Schwester vermochte. Diese verdammten Kerle hatten sich seiner Seele bemächtigt. Sie führten ihn am Halsband spazieren und er merkte es nicht. Tainon war nicht mehr als eine willenlose Marionette. Er würde das Volk nicht eine Woche lang regieren können. Und das wussten die Grauen Eminenzen auch. Sie würden Tainon töten, sobald er sich zum König erklärt hatte und einen der Ihren auf den Thron setzen.
    Was kann ich tun?
    Wie soll ich dir helfen? Wie mag es mir gelingen, dich wieder zu dem zu machen, was du einst warst? Habe ich wirklich alles falsch gemacht? Habe ich nicht genug zu dir gestanden?
    Sie spürte Tränen auf ihren Wangen und Hilflosigkeit schüttelte sie so sehr, dass der Stickrahmen auf den Boden fiel. Es echote dumpf und viel zu laut.
    Dornenhacker stiegen erschrocken aus den Rosenbüschen. Ihre Flügel brummten wie Rotoren. Tainon und seine Mitwisser verstummten. Nur einen Herzschlag später stand er vor ihr.
    »Was hast du gehört?«, fragte er. Sein Gesicht glühte wie im Fieber. Wahnsinn loderte hinter seinen Pupillen.
    »Mir … mir ist der Stickrahmen …« Sie wischte sich das Gesicht trocken.
    »
Was hast du gehört?
«
    »Nichts. Was sollte ich denn gehört haben?«
    »Du lügst! Du hast uns belauscht!«
    »Du willst die Wahrheit? Gut, ich sage sie dir: Ein Bruder will seine jüngere Schwester töten, die ihn liebt, und der er gesagt hat, dass sie immer zusammen sein werden!«
    Tainon riss die Augen auf, das Kinn sank ihm herunter, er richtete sich abrupt auf und stemmte die Arme in die Seiten. Er glotzte Seiya an, als sehe er sie zum ersten Mal, dann grunzte er und schob sich neben sie auf die Bank. Er rückte eng an sie heran und zückte ein Messer.
    »ACHTUNG!«, brüllte Darren. »Passt auf!«
    Sofort erkannte Seiya, dass nicht sie gemeint war, sondern die beiden Jungen, die verschwörerisch die Köpfe zusammengesteckt hatten, dann auseinander fuhren und schallend lachten. Das harmonische Bild zweier Freunde, denen der Ernst des Erwachsenenlebens noch fremd war.
    Der See, das Tor.
    Seiya war zurück bei Darren. Sie standen am Seeufer, offensichtlich unsichtbar für die Halbwüchsigen auf der anderen Seite. Unsichtbar, und keine Kaninchen mehr.
    Der Größere der beiden – nun erkannte Seiya, wie sehr der junge dem erwachsenen Darren ähnelte – sprang weg und suchte etwas hinter den Bäumen. Der andere Junge ging in die Hocke, nahm eine Schaufel aus der Umhängetasche und fing an, damit im Waldboden zu graben.
    Darren sank neben

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