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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ihr auf die Knie, die Hände vors Gesicht geschlagen. Er schluchzte.
    Drei Männer sprangen aus den Büschen. Sie hatten Messer gezückt und ohne viel Federlesens ergriffen sie den Jungen.
    »Schau hin, Seiya – da, hinter dem Baum, kauere ich! Ich schaue zu, was man meinem Freund antut!«
    Tatsächlich sah Seiya hinter einem dicken Baumstamm den jungen Darren kauern.
    Der Junge mit der Schaufel sträubte sich, zappelte wie ein kleines Tier, entglitt den rohen Händen der Kerle, wurde jedoch am Kragen gepackt und schrie: »Darren! Darren! Hilf mir! Bitte – die wollen mir was tun! Bitte!
Darren

    Seiyas Blick schnellte zum erwachsenen Darren, der die Hände vom Gesicht sinken ließ, Tränen rannen aus seinen Augen. »Er – er …«, stammelte er und seine Schultern zuckten, »… er hat Angst! Er will seinem Freund helfen. Glaub mir. Er
will
helfen! Aber er weiß, dass er keine Chance hat. Er …
ich
weiß, dass man auch mir dann etwas antun wird. Ich hatte keine Chance … Ich war doch noch so … so … jung! Zwölf Jahre alt! Was hätte ich gegen diese Männer ausrichten sollen?«
    »Darren!«, kreischte der Junge, während die Männer ihn fortschleppten. »Du bist mein Freund! Lass mich nicht im Stich!«
    Der junge Darren sprang auf die Füße. Er stolperte ein paar Schritte nach vorne, stand bis zu den Hüften im Wasser, die Arme ausgestreckt. »Ich bin hier, Kayim! Ich werde dich retten!«
    Die Rufe des Entführten wurden leiser.
    »
Kayim
!« Der erwachsene Darren fiel vornüber ins Wasser, mischte seine Tränen mit denen des Sees, und Seiya fasste sich ein Herz. Sie sprang hinter Darren her, riss ihn am Kragen hoch und zu sich herum. »Nein, nein …«, stammelte er und spuckte Wasser aus. »Lass mich! Ich habe versagt und meinen besten Freund im Stich gelassen!« Und wieder schüttelte ihn ein Weinkrampf. Seiya stemmte Darren hoch und nahm ihn in den Arm. Sein schwerer Oberkörper lehnte sich an sie, seine Arme hingen schlaff herunter. »Komm …«, flüsterte Seiya. »Komm mit ans Ufer. Es ist vorbei. Es ist Vergangenheit. Nur ein Traum!«
    Er stolperte hinter ihr her, gebeugt wie ein alter Mann, die tropfnassen Haare hingen ihm ins Gesicht. »Nein, Seiya – es ist nicht vorbei. Das ist es niemals.«
    »Aber Darren …«
    »Genauso habe ich auch Shanija im Stich gelassen. Ich bin kein guter Freund. Niemand, auf den man sich verlassen kann. Ich vermisse sie so sehr.«
    Er legte seine Arme um Seiya, seine Weggefährtin und Freundin. Ihre Hände hielten seinen muskulösen Rücken, sie atmete seinen Kummer, seine Schuldgefühle und wartete darauf, dass die Traurigkeit verging. Über seine Schulter hinweg sah Seiya, wie der Junge, drüben am anderen Ufer, sich hinter dem Baum hervorstahl, in den Büschen verschwand und das Tor hinter sich klirrend ins Schloss warf.
    Man lässt einen Freund nie im Stich! Niemals!
    Armer Darren. So viel Qual
.
    Bevor Seiya weitere Gedanken formen konnte, war Tainons Messer an ihrer Kehle.

    »Du bist mein Bruder …«, flüsterte Seiya erstickt. »Das würdest du niemals tun. Ich habe immer zu dir gestanden …«
    »Ja, Schwesterherz. Das hast du. Du hast weggeschaut, wenn der König mir mal wieder den Arsch versohlt hat. Du hast weggehört, wenn ich brüllte und schrie, weil es war, als fetzte er mir die Haut von den Oberschenkeln. Wenn alles vorüber war, hast du auf mein Grinsen gewartet, das dir die Absolution erteilte. Damit, meintest du, sei alles wieder in Ordnung. Dann konnten wir zur Tagesordnung übergehen.«
    »Es tut mir leid, Tainon. Es tut mir wirklich leid. Ich habe mich nicht genug um dich gekümmert. Hätte ich das getan, wäre das alles hier nicht so weit gekommen.«
    »Sie sagen, ich sei verrückt! Sie sagen, ich habe einen genetischen Defekt! Siehst du das auch so?«
    Die Frage schwebte wie ein Fallbeil über den Geschwistern.
Ja, irgendetwas stimmt nicht mit deinem Geist
. »Nein, selbstverständlich glaube ich das nicht. Du bist nur traurig, weil Vater und Mutter dich verraten haben.«
    »Verraten! Ja, das haben sie.«
    »Aber warum willst du dann den einzigen Menschen töten, der noch zu dir hält?«
    »
Töten
?« Tainon zuckte zurück. Er nahm das Messer herunter, starrte auf die Klinge. »Warum …«
    Er … er hat es vergessen …
»Das frage ich dich! Du wolltest mich töten, Tainon!«
    Der junge Mann lachte krächzend. Er schüttelte wild den Kopf. »So ein Unsinn, Seiya. Was für ein ausgemachter Unsinn. Ich …« Sein Blick glitt ruhelos durch

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