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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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drei Worten konnte er nichts anfangen.

8.
    B-ama hatte sich entschieden. Sie ging noch vor Tagesanbruch zu Himmelstürmers Gehege und streichelte ihre Samtnüstern. »Bist du bereit, meine Schöne? Wollen wir es riskieren?«
    »Wir setzen uns großer Gefahr aus«, sagte der große Drachenvogel sanft.
    »Es muss beendet werden«, erwiderte B-ama. »Und ich habe nichts mehr zu verlieren.«
    »Ich schon.«
    »Und was ist, wenn Groom es herausfindet? Diese Gefahr besteht immer. Er ist jetzt misstrauischer denn je. Willst du wirklich so weiterleben, Himmelstürmer? Gefangen am Boden?«
    »Also gut«, gab die Wardonk nach. »Du hast recht.«
    B-ama deutete zu dem dunklen Abriss des Flugschiffes in einiger Entfernung. »Wenn wir uns geschickt von unten annähern, können sie uns nicht sehen. Das haben wir früher schon gemacht. Es besteht eine kleine Chance …«
    »Dann lass uns handeln, bevor es zu hell wird«, unterbrach Himmelstürmer.
    B-ama nickte. »Ich hole meine Sachen. Und du sei leise, ich will nicht, dass irgendjemand aufwacht. B-ohlo würde mich nie gehen lassen, oder mich am Ende begleiten wollen. Aber das ist allein meine Sache.«

    Obwohl ihr Magen knurrte, brachte Seiya nichts von dem Fraß hinunter, der ihnen hingestellt wurde. Endlich, als sich die Sonnen wieder über den Horizont hinauf stahlen, hatten Darren und sie etwas Schlaf gefunden. Einige Zeitlang hatten sie geredet, über ihre Träume, die Furcht und Schuldgefühle gesprochen. Sie hatten auch darüber gesprochen, wie sinnlos der Streit mit Shanija nunmehr war, da sie vermutlich nicht mehr nach As’mala suchen konnten. Beide beobachteten die Himmelszeichen voller Sorge und fragten sich, wie es mit Shanija weitergehen würde. Konnte die Erdenfrau ihr Ziel erreichen? Noch niemandem war es je gelungen, Less zu verlassen. Und was mochte geschehen, wenn die Passage begann? Die bisherigen Veränderungen ließen auf nichts Gutes schließen.
    Die beiden Menschen waren hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Verzagen. Sie wollten nicht glauben, dass sie tatsächlich sterben würden. Doch sie hatten Angst vor der Zukunft. Und sie waren beschämt über die Abgründe ihrer Seelen, die sich voreinander aufgetan hatten, und ihren mangelnden Glauben, dass Shanija ihr Ziel erreichen konnte und sie sie deshalb verlassen hatten.
    Als sie merkten, dass ihre Unterhaltung sich im Kreis drehte, gingen sie zum Schweigen über, hingen still düsteren Gedanken nach und bereiteten sich auf den Morgen vor.
    Seiya trank umständlich mit gefesselten Händen ein wenig Wasser und fing Darrens Blick auf, der ebenfalls erwacht war. »Hast du Angst?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Darren dumpf. »Jeder hätte Angst in so einer Lage.« Er lächelte Seiya zu. »Aber ich habe nicht aufgegeben. Der Kerl kriegt mich nicht klein. Ich boxe uns beide da raus, du wirst es sehen, Seiya. Ich bin nicht das erste Mal in einer scheinbar ausweglosen Situation, manchmal war es sogar weitaus trostloser.«
    Seiya glaubte ihm und war froh, dass er jetzt bei ihr war. Darren war ein guter Mann, und sie wünschte ihm und Shanija, dass sie wieder zusammenkamen und eine Lösung fanden, wie es weitergehen konnte. Dann dachte sie an Mun und wurde für einen Moment traurig.
    »He«, sagte er sanft. »Wir werden sie alle wiedersehen. Es kann gar nicht anders sein. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, wenn die Passage naht, sind wir zusammengetroffen. Ich meine, Leute wie wir treffen nicht alle Tage in solcher Vielzahl aufeinander. Ich bin schon sehr viel herumgekommen und habe das noch nie erlebt. Vor allem, weil Shanija … gerade erst vom Himmel gefallen ist. Das muss etwas zu bedeuten haben und kann nicht einfach so mit unserem demütigenden Tod auf dem Flugschiff eines Wahnsinnigen enden.«
    Die Tür wurde aufgerissen. Drei Marganer bedeuteten ihnen wortlos, ihnen zu folgen.
    Seiya hatte manches über
den letzten Weg
gehört. Auch in der Mandiranei war die Todesstrafe ein Bestandteil des Rechtssystems. Sie wusste, dass manche Delinquenten in den wenigen Minuten, die sie zum Richtplatz gehen mussten, wahnsinnig wurden. Andere versanken in stumpfes Schweigen. Bei den meisten versagten spätestens, wenn sie den Hinrichtungsort sahen, die Beine den Dienst. Manche sträubten sich, kämpften um jede Sekunde, brüllten und schimpften. Andere weinten und winselten um ihr Leben. Nur ganz wenige waren mutig und bewahrten Haltung!
    Seiya hatte das Gefühl, als drehe sich alles um sie. Ihre Beine zitterten,

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